Neue Erkenntnisse erhöhen Chancen auf effektive Behandlung bei Fibromyalgie
09.04.2013
Bis zur Diagnose Fibromyalgie vergehen oft qualvolle Jahre voller Schmerzen und Frust. Denn obwohl Betroffene – darunter meist Frauen – ihre Schmerzpunkte in Muskeln, Sehnen, Gelenken, Armen oder Beinen meist exakt lokalisieren können, ließ sich die Krankheit bislang weder durch ärztliche Untersuchungen noch durch Laborwerte nachweisen. Viele taten sie deshalb als Einbildung ab. Ein Forscherteam fand jetzt erstmals eine organische Erklärung für die chronischen Schmerzen, die oft mit bleierner Körperschwere, Schlafstörungen und Depressionen einhergehen. Danach liegt die Ursache in einer Schädigung der kleinen Nervenfasern. Für Fibromyalgie-Patienten bedeutet diese neue Erkenntnis einen ähnlichen Lichtblick wie die schon länger bekannten positiven Wirkungen von alternativen Therapien wie beispielsweise mit Radon und Wärme.
„Das Untersuchungsergebnis gibt Medizinern endlich ein messbares Kriterium für eine objektive Diagnose an die Hand“, kommentiert Univ.-Doz. Dr. Bertram Hölzl, Radon-Experte und ärztlicher Leiter des Gasteiner Heilstollen. „Außerdem bleibt Betroffenen jetzt hoffentlich die in der Vergangenheit oft übliche Odyssee von Arzt zu Arzt ebenso erspart wie das zermürbende Gefühl, nicht ernst genommen zu werden.“ Nicht zuletzt eröffnen sich so neue Ansatzpunkte für die Erforschung sinnvoller Therapien. Denn bisher gilt Fibromyalgie als unheilbar und erzielen Medikamente nur sehr bedingt und kurzfristig Besserung. Eine signifikante Schmerzlinderung über viele Monate bewirkt dagegen eine sogenannte Radonwärmetherapie. Viele Patienten brauchen nach einer zweiwöchigen Kur keine Tabletten mehr und fühlen sich merklich fitter. Auch Studien belegen, dass sich die natürlichen Heilfaktoren der Radonwärmetherapie positiv auf Medikamentenbedarf und Erschöpfungsgefühl bei Fibromyalgie auswirken. „Ein weniger an Medikamenten ist besonders vor dem Hintergrund starker Nebenwirkungen gewissermaßen ein doppelter Gewinn“, betont Dr. Hölzl.
Daher machen immer mehr Betroffene regelmäßig 1-2 Mal im Jahr eine Radonwärmetherapie und lassen die effektive Kombination aus Radon, Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit auf ihren Körper wirken. Radon beeinflusst nachweislich die Aktivität von Schmerzbotenstoffen und Produktion von Endorphinen – beides relevante Faktoren für das Schmerzgeschehen. Hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit verstärken diese positiven Effekte sogar noch, weil die Körperkerntemperatur unter diesen Bedingungen steigt. „Die meisten Fibromyalgie-Patienten beurteilen die Ergebnisse einer Radonwärmetherapie als gut“, weiß Dr. Hölzl aus den begleitenden wissenschaftlichen Studien. Mittlerweile vertrauen jährlich rund 14.000 Patienten mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern – darunter Rheuma, Osteoporose, Asthma und Neurodermitis – auf das therapeutisch wirksame Klima. Krankenkassen übernehmen in der Regel 90 Prozent der Therapiekosten. (pm)
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