DRK rechnet an heißem Pfingstwochenende mit Notfällen
07.06.2014
Der Sommer kommt rasant: In den nächsten Tagen werden Temperaturen von deutlich über 30 Grad erwartet. Mit einigen Tipps lässt sich die Pfingst-Hitze gut überstehen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) rechnet dennoch mit Hitzenotfällen – vor allem bei älteren und kranken Menschen.
Vor allem Ältere und Kranke sollten vorsichtig sein
In den nächsten Tagen sollen die Temperaturen deutlich über 30 Grad ansteigen. Viele freuen sich zwar auf den Sommer, doch manche Menschen haben unter der Hitze zu leiden. So sollten vor allem Personen mit Herz-Kreislauf-Problemen, wie chronisch Kranke, Übergewichtige und Ältere vorsichtig sein. Bei hohen Temperaturen weiten sich die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt und der Kreislauf wird geschwächt. Symptome wie beispielsweise Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen sowie Muskel- und Wadenkrämpfe können auftreten. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Kreis Borken rechnet vermehrt mit Hitzenotfällen. Wenn sich der Zustand von Hitzeopfern durch Maßnahmen wie kalte Umschläge oder das Zufächeln von Luft nicht bessern lässt, sollte man den Rettungsnotdienst (Tel. 112) rufen. Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, sollten einige Ratschläge beachtet werden, um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen.
Mehr trinken als sonst üblich
Um den Körper fit und gesund zu halten ist es besonders wichtig, viel zu trinken. Um Kreislaufproblemen vorzubeugen, sollte jeder Mensch täglich mindestens einen Liter mehr Flüssigkeit als sonst üblich zu sich nehmen, wie das DRK empfiehlt. Laut einer Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten pro Tag mindestens 1,5 Liter getrunken werden und bei Hitze ruhig auch drei Liter oder mehr. Dabei sollte auf Koffein- und alkoholhaltige sowie auf zuckerhaltige Getränke eher verzichtet werden. Laut DRK sind elektrolythaltige Getränke, wie etwa Apfelschorle, zu empfehlen, wenn die Hitze dem Körper zu schaffen macht. Zu schnelles Trinken und zu kalte Getränke sollten vermieden werden, um keine Magenprobleme dadurch zu bekommen.
Richtige Kleidung und Kopfbedeckung
Auch auf die richtige Kleidung sollte geachtet werden. So empfiehlt sich bei hohen Temperaturen dünnes, lichtdichtes Gewebe, das den Schweiß aufnehmen kann und wärmedurchlässig ist. Der Schweiß muss auf der Haut verdunsten können. Zudem ist für kleine Kinder sowie für ältere Menschen ein Sonnenhut ein Muss, um die Kopfhaut vor der Sonne zu schützen. Experten empfehlen Menschen mit schwachen Venen, gerade an heißen Tagen Stützstrümpfe zu tragen, da diese verhindern können, dass das Blut durch die Erweiterung der Gefäße in den Beinen versackt und dadurch zusätzlich Kreislaufprobleme verursacht.
Auf ausreichenden Sonnenschutz achten
Des Weiteren ist auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten. Ein Platz im Schatten eines herkömmlichen Sonnenschirms bietet keinen ausreichenden Schutz vor schädlichen UV-Strahlen, da sein Lichtschutzfaktor (LSF) der Initiative „Sonnenschutz? – Sonnenklar!“ zufolge bei nur etwa fünf liegt. Auch die Bekleidung ist kein hundertprozentiger Garant, dass es nicht zu einem Sonnenbrand kommt. Laut der Initiative ist nur eine Kombination von Schatten, Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnenbrille und Sonnencreme mit mindestens LSF 20 hilfreich, um sich wirksam vor Hautschäden zu schützen.
Eine Flasche Sonnencreme pro Tag
Oft wird Sonnencreme zu dünn aufgetragen und kann so den auf der Packung angegebenen Sonnenschutz nicht erreichen. Etwa drei bis vier Esslöffel Sonnenschuttmittel benötigt ein Erwachsener, wenn er seinen ganzen Körper eincremt. Prof. Rolf Daniels von der Eberhard-Karls-Universität Tübingen wies darauf hin, dass eine Familie mit vier Personen etwa eine Flasche Sonnenschutzmittel pro Tag braucht. Der passende Lichtschutzfaktor hängt vor allem vom Hauttyp ab. Dabei sollte das Mittel mindestens eine halbe Stunde vor dem Gang in die Sonne aufgetragen und regelmäßig erneuert werden. Experten empfehlen, die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr besser zu meiden und Kinder möglichst gar nicht der direkten Sonnenstrahlung auszusetzen.
Vorsicht vor krankmachenden Keimen im Essen
Die hohe Temperaturen können auch die Gefahr erhöhen, dass sich in Lebensmitteln krankmachende Keime vermehren und dadurch Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Übelkeit und Erbrechen verursachen. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) warnt, dass vor allem beim Essen von nicht durchgegartem oder unzureichend gegrilltem Fleisch die Gefahr bestehe, sich zu infizieren. Gemieden werden sollten zudem schlecht gekühlte oder überlagerte Speisen mit rohen Eiern, Rohmilch oder Speiseeis, da diese mögliche Keimschleudern sind. Sommerliches Essen sollte leicht verdaulich sein und aus eher kleinen Mahlzeiten bestehen.
Nicht in unbekannte Gewässer springen
Sportliche Aktivitäten sollten in den Sommermonaten idealerweise in den kühleren Morgen oder Abend gelegt werden. Der Bezirk Vorderpfalz der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) weist zudem darauf hin, dass Badende nicht mit einem sportlichen Kopfsprung in ein unbekanntes Gewässer springen sollten. Da Baggerseen normalerweise sehr tief sind und tiefer liegende Wasserschichten deutlich kühler seien als die oberen, drohten schnell Kraftverlust und Krämpfe. Nach dem Sonnenbad sollte man erst Mal grundsätzlich abkühlen und danach langsam ins Wasser gehen – egal ob in den Badesee oder ins Schwimmbecken.
Auto im Schatten parken
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) empfiehlt, Autos möglichst im Schatten zu parken, da sich das Fahrzeug dadurch um bis zu 15 Grad weniger aufheizt. Laut dem AvD könne sich der Innenraum eines Autos an heißen Tagen auf bis zu 80 Grad aufheizen. Vor allem wenn Babys mitfahren, sollten Eltern für das passende Klima im Wagen sorgen. Das Fahrzeug sollte bereits vor Fahrtbeginn gut durchgelüftet und passende Babykleidung für den Nachwuchs gewählt werden. Durch Zugluft erhöht sich das Erkältungsrisiko für das Baby. (ad)
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