Teilweise massive Beitragssteigerungen bei Privaten Krankenversicherungen
16.06.2011
Die Beiträge in der Privaten Krankenversicherungen (PKV) driften immer weiter auseinander. Während in manche Tarife die Beiträge annähernd stabil geblieben sind beziehungsweise kontinuierlich moderat steigen, werden in andern Tarifen immer massivere Beitragsanpassungen fällig, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Ratingagentur Morgen & Morgen.
In der Privaten Krankenversicherung unterliegen die Beiträge generell jährlichen Anpassungen, wobei die Versicherungen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit in verschiedenen Tarifen nahezu jährlich eine Erhöhung beschließen. Die Experten konstatieren dabei ein deutliches auseinandergehen der Schere zwischen den besonders guten und den besonders schlechten Versicherungstarifen, auch wenn die Beitragsanpassungen dieses Jahr insgesamt ungefähr im Rahmen des Vorjahres lagen.
13 Prozent Beitragsanhebungen in einzelnen PKV-Tarifen
Mehr als 3.500 Versicherungstarife der PKV hat die Rating-Agentur Morgen & Morgen im Rahmen ihrer aktuellen Untersuchung analysiert und dabei festgestellt, dass die Beitragsentwicklung grundsätzlich äußerst unterschiedlich ausfällt und die Schere zwischen den besonders günstigen und den besonders teuren Tarifen immer weiter auseinander geht. Obwohl die Beitragsanpassungen in der Privaten Krankenversicherung vom Jahr 2010 auf 2011 insgesamt keinen großen Unterschied zu den Vorjahren aufwiesen, seien in einigen Tarifen extreme Beitragserhöhungen zu verzeichnen, so das Ergebnis von Morgen & Morgen. „Wir sprechen von durchschnittlich über 7 Prozent Anpassung pro Jahr – im extremen Einzelfall aber durchaus von fast 13 Prozent“, berichten die Experten. Insgesamt würden die massiven Beitragsanhebungen in einigen Tarifen in den letzten zehn Jahren mit 3.428 Euro zu Buche schlagen, berichtete der Geschäftsführer von Morgen & Morgen Dr. Martin Zsohar. Davon betroffen sind den aktuellen Ergebnissen zufolge in erster Linie die ohnehin schlechteren Tarife, so dass sich die Schere zwischen den besonders guten und den besonders schlechten Tarifen deutlich weitet.
Breite Schere zwischen günstigen und schlechte PKV-Tarifen
Dr. Zsohar zufolge ist bei Versicherungsabschluss in der PKV sowohl die Chance einen besonders guten Tarif zu erwischen als auch die Möglichkeit einen besonders schlechten Tarif zu erhalten, deutlich gestiegen. So sei die Anzahl der sehr instabilen Tarife mit nur einem Stern im Rating um 60 Prozent gestiegen, berichtet der Experte. Auf der anderen Seite haben auch die besonders guten Tarife, sogenannte Top Performer mit einem Rating von fünf Sternen, um 40 Prozent zugenommen. Während bei den besonders teuren Tarifen Beitragsanhebungen bis zu 13 Prozent keine Seltenheit waren sind bei den Top Performern lediglich durchschnittliche Anhebungen von 2,7 Prozent pro Jahr erfolgt. In den über 3.500 untersuchten Versicherungstarifen waren dieses Jahr insgesamt durchschnittliche Beitragsanhebungen von 4,9 Prozent fällig. Den wechselwilligen Versicherten bleibt am Ende nur die gründliche Recherche al Option, um einige Anhaltspunkte für die Auswahl ihrer zukünftigen Versicherung zu erhalten, so das Fazit von Morgen & Morgen. (fp)
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