Rattengift-Spuren: 14 Frauen sterben nach Massen-Sterilisierung
17.11.2014
In Indien sind mindestens 14 Frauen nach einer Massen-Sterilisierung gestorben. Als Ursache werden vergiftete Medikamente vermutet. Die Mittel sollen eine Substanz enthalten haben, die auch in Rattengift verwendet wird.
Arzneimittel enthielten Substanz die für Rattengift verwendet wird
Mindestens 14 Frauen sind in Indien nach einer Massen-Sterilisierung gestorben. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, lag dies vermutlich an vergifteten Medikamenten. Wahrscheinlich hätten die Arzneimittel, die den Frauen nach dem Eingriff verabreicht wurden, Zinkphosphid enthalten, teilten die Behörden des Bundesstaates Chhattisgarh am Samstag mit. Normalerweise wird die Zink-Phosphor-Verbindung (Zn3P2) zur Herstellung von Ratten- und Mäusegift verwendet.
Behandelnder Arzt wurde festgenommen
Medienberichten zufolge werden 20 Frauen noch intensivmedizinisch versorgt. Alok Shukla von der Gesundheitsbehörde des Staates erläuterte: „Die Symptome, die die Frauen zeigten, sind die, die gewöhnlich nach dem Konsum von Zinkphosphid auftreten, das allgemein in Rodentiziden verwendet wird.“ Den Angaben zufolge hatte ein Arzt, der bereits festgenommen wurde, am 8. November in einem Krankenhaus in Bilaspur 83 Frauen die Eileiter durchgetrennt. In den darauffolgenden Tagen klagten fast alle von ihnen über Schmerzen, Übelkeit und Fieber.
Sterilisierung ist die häufigste Verhütungsmethode in Indien
Neben dem Mediziner waren auch der Besitzer der Arzneimittelfabrik Mahawar Pharma und sein Sohn festgenommen worden. Es wird berichtet, dass "die Medikamente, ein Antibiotikum sowie ein Schmerzmittel, zur chemischen Analyse in staatliche Labore geschickt wurden". Laut der Nachrichtenagentur Press Trust of India "wurden alle Produkte des Unternehmens vom Markt genommen. Wie auch in vielen anderen Teilen des Subkontinents, gibt es in Chhattisgarh jedes Jahr zahlreiche Sterilisierungs-Camps". Es ist die mit Abstand häufigste Verhütungsmethode in Indien. In den meisten anderen Länder der Welt dürften die Antibabypille sowie der Gebrauch von Kondomen die am häufigsten genutzten Methoden zur Verhütung sein. (ad)
Bild: Reinhold Kiss / pixelio.de
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