180 Schülern zeigen allergische Reaktionen durch Eichenprozessionsspinner
15.09.2011
Der Kontakt mit den feinen Härchen der Eichenprozessionsspinner hat bei rund 180 Schüler der Frankfurter Helmholtz-Schule allergische Reaktionen und einen starken Juckreiz ausgelöst. Bereits am Dienstag wurde aufgrund der rätselhaften Symptome ein Großalarm der Rettungskräfte ausgelöst. Die anschließenden Untersuchungen des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt ergaben, dass die Beschwerden der Schüler durch die feinen Brennhaare der Raupen verursacht wurden.
Den Angaben des Gesundheitsamtes gegenüber dem „Hessischen Rundfunk“ zufolge wurden bei Untersuchungen am Mittwoch in mehreren Bäumen auf dem Schulhof alte Nester der Eichenprozessionsspinner entdeckt. Oswald Bellinger vom Frankfurter Amt für Gesundheit erläuterte, dass vermutlich eines dieser Nester heruntergefallen sei und so die allergischen Reaktionen bei den Schülern ausgelöst hat. Nachdem die Ursache geklärt und die Nester beseitigt wurden, kann der Unterricht an der Schule ab Donnerstag wieder seinen normalen Gang nehmen, so die Mitteilung des Gesundheitsamtes.
Allergische Reaktionen auf Brennhaare des Eichenprozessionsspinners
Die winzigen Brennhaare der Eichenprozessionsspinner können laut Aussage des Gesundheitsamtes heftige allergische Reaktionen, Atemwegsbeschwerden und einen wochenlangen Juckreiz verursachen. „Es handelt sich dabei um eine Raupe, deren Haare bei Kontakt eine Allergie auslösen," erklärte Oswald Bellinger. Allergikern drohe schlimmstenfalls ein anaphylaktischer Schock. Die feinen Härchen der giftigen Raupen setzten sich bei Hautkontakt mit Widerhaken fest und geben ein Eiweißgift ab, dass Hautausschläge, Juckreiz und ein unangenehmes Brennen der Haut mit sich bringt. Da die Brennhaare der Raupen bei Wind auch weite Strecken durch die Luft zurücklegen können, besteht in der Nähe der Raupennester zudem eine erhöhte Gefahr des Einatmens. So können die Brennhaare unter Umständen bis tief in die Lunge vordringen und auf diese Weise Bronchitis, schmerzhaften Husten oder Asthma verursachen. Da die Brennhaare der Raupen mitsamt den Larvenhäute nach der Verpuppung in den Nestern, sogenannten Gespinsten, relativ lange erhalten bleiben, stellen die alten Gespinste laut Aussage der Experten mitunter eine dauerhafte gesundheitliche Gefährdung dar.
So waren alte Raupennester der Eichenprozessionsspinners nun Ursache für den am Dienstagvormittag ausgelösten Großalarm an der Frankfurter Helmholtz-Schule. Eines der Gespinste müsse heruntergefallen sein, wodurch die Schüler in Kontakt mit den Brennhaaren kamen, erläuterte Oswald Bellinger. Etwa 180 Gymnasiasten klagten über rote Pusteln auf der Haut und starken Juckreiz. Nachdem die Rettungskräfte bei der Untersuchung der Heranwachsenden keine schwerwiegenderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen festgestellt haben, wurden sämtliche Schüler des Gymnasiums nach Hause geschickt. Am Mittwoch blieb die Schule geschlossen und die als Ursache der allergischen Reaktionen identifizierten alten Gespinste wurden aus den Bäumen entfernt, so dass seit heute der Unterricht wieder seinen regulären Verlauf nehmen kann. (fp)
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Bild: Raupendermatitis (Lepidopterismus) durch Eichenprozessionsspinner Foto: Daniel Ullrich. Lizens: released in the GFDL.
Autoren- und Quelleninformationen
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