Verstärkte Ausbreitung giftiger Schmetterlingsraupen
19.07.2011
Drohende gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Raupen. Die Eichenprozessionsspinner haben sich derzeit in Hamburg verstärkt ausgebreitet. Die allergieauslösenden Raupen wurden von zwölf Bäumen im Hamburger Stadtteil Winterhude entfernt, berichten die Behörden.
Die feinen Härchen, der in Hamburg von den Bäumen entfernten Eichenprozessionsspinner, sind nicht nur eine Gefahr für die befallenen Bäume, deren Blätter die Raupen nahezu vollständig abfressen, sondern können vor allem bei Allergikern durch Hautkontakt oder beim Einatmen zu heftigen allergischen Reaktionen führen. Daher wird die massive Verbreitung der Raupen von den Behörden mit Sorge betrachtet und gegebenenfalls mit einer Beseitigung der Raupennester (Gespinste) reagiert.
Brennhaare der Raupen lösen allergische Reaktionen aus
Insbesondere Allergiker sollten bei den Eichenprozessionsspinner vorsichtig seien, denn es drohen heftige allergische Reaktionen, Atemwegsbeschwerden und wochenlanger Juckreiz bis hin zu anaphylaktischen Schocks, warnen die Behörden. Die winzigen sogenannten Brennhaare der Raupen setzten sich bei Hautkontakt mit Widerhaken fest und sondern ein Eiweißgift ab, dass bei Menschen schwere Allergien hervorrufen kann. Hautausschläge, Juckreiz und ein unangenehmes Brennen der Haut sind mögliche Folgen einer Berührung mit den Brennhaaren der Eichenprozessionsspinnern. Die Härchen der Raupen können bei Wind auch weite Strecken durch die Luft zurücklegen, so dass in der Nähe der Raupennester zudem eine erhöhte Gefahr des Einatmens besteht. Auf diese Weise können die Brennhaare schlimmstenfalls bis tief in die Lunge vordringen und so Bronchitis, schmerzhaften Husten oder Asthma auslösen. Zwölf Nester der Schmetterlingsraupen wurden daher im Hamburger Stadtteil Winterhude von den Bäumen entfernt. Weitere Stadtteile seien bisher nicht betroffen, so die offizielle Stellungnahme.
Langfristige gesundheitliche Risiken
Das Vorkommen der Eichenprozessionsspinner ist in den vergangenen Jahren nicht zuletzt aufgrund der wärmeren Klimalagen deutlich gestiegen. Heute sind die Schmetterlingsraupen heute in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt relativ weit verbreitet. Auch in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Hamburg und Bayern wurden in den vergangenen Jahren bereits Nester der Eichenprozessionsspinner gesichtet, doch bisher in verhältnismäßig geringer Anzahl. Um gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung auszuschließen werden die Raupennester im Stadtgebiet meist umgehend entfernt. Aus den erhaltenen Nestern schlüpfen im Zeitraum zwischen Juli und September die Schmetterlinge, so dass die gesundheitlichen Risiken durch die lebenden Raupen anschließend vorüber sind. Doch in den Raupennestern, den sogenannten Gespinsten, bleiben nach der Verpuppung die Larvenhäute mit den Brennhaaren noch länger erhalten, denn laut Aussage der Experten haben die Härchen eine äußerst lange Haltbarkeit. So können die alten Gespinste eine dauerhafte gesundheitliche Gefährdung darstellen. Außerdem kumulieren sich die Brennhaare im Laufe der Jahre in der Umgebung, wodurch langfristig erhebliche gesundheitliche Belastungen für Allergiker drohen, warnen Gesundheitsbehörden. (fp)
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Bildnachweis: Siegfried Bellach / pixelio.de
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