Rückrufaktion für Bergkäse wegen Listerien
05.12.2012
Das österreichische Milchverarbeitungsunternehmen Tirolmilch GmbH hat wegen enthaltener Listerien eine Rückrufaktion für mehrere Bergkäse-Produkte gestartet. Die in der Käserinde nachgewiesenen Keime sind insbesondere für immungeschwächte Personen und während der Schwangerschaft ein nicht zu unterschätzendes Risiko.
Wie das Unternehmen mitteilte, wurden die Listerien „im Rahmen der internen Qualitätssicherung“ auf der Rinde mehrerer Käsesorten festgestellt. Tirolmilch startete daher einer Rückrufaktion für die betroffenen Käseprodukte und warnte vor den gesundheitlichen Risiken. Allerdings befinden sich die Listerien lediglich auf der Käserinde, das Innere des Käses sei nicht betroffen, so die Mitteilung des Milchverarbeitungsunternehmens.
Von der Rückrufaktion betroffen sind laut Angaben der Tirolmilch GmbH der „Andreas Hofer Jubiläumskäse 250g“ mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum bis zum 09. Februar 2012, der „Tiroler Bergkäse 400g“ ebenfalls haltbar bis zum 09. Februar 2012, der „Spar Natur Pur Bio Bergkäse 200g“ mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 02. Februar 2012 sowie der“Clever Bergkäse 250g“ haltbar bis zum 09. Februar 2012 und der „Zillertaler Bergkäse (in Scheiben) 150g“ mit Mindesthaltbarkeitsdatum 08. Februar 2012. Auf einen Verzehr der betroffenen Käseprodukte sollten Verbraucher verzichten.
Zwar verläuft eine Infektion mit Listerien bei Personen mit guten Abwehrkräften meist relativ harmlos – schlimmstenfalls unter Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen – doch für immungeschwächte Menschen stellen die Keime ein erhebliches gesundheitliches Risiko dar. Ihnen droht eine Listeriose mit besonders schwerem Verlauf, wobei die Infektion oftmals mehrerer Organe befällt. Die immungeschwächten Personen erleiden im Zuge der Listeriose nicht selten eine lebensbedrohliche Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung, wobei letztere bei etwa jedem zehnten Patienten einen septischen Schock verursacht. Auch Frauen in der Schwangerschaft sollten dringend auf den Verzehr der genannten Käseprodukte verzichten, da sie einerseits einem deutlich erhöhten Infektionsrisiko unterliegen und anderseits vor allem für das ungeborene Kind schwerwiegenden Konsequenzen drohen. So steigt die Wahrscheinlichkeit einer Früh- oder Totgeburt durch die Infektion mit Listerien massiv an und darüber hinaus besteht ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsbeeinträchtigungen bei dem ungeborenen Kind, da die Infektion im Körper der Mutter auf den Organismus des Kindes übergehen kann. (fp)
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