Wieder Rückschlag: Neuer Ebola-Fall in Liberia diagnostiziert
21.03.2015
Erst vor kurzem wurde weltweit in den Nachrichten hervorgehoben, dass aus Liberia keine Ebola-Neuinfektionen mehr gemeldet wurden. Der Kampf gegen die Seuche schien dem Ende nahe. Doch nun gibt es einen herben Rückschlag: Eine Frau wurde in dem westafrikanischen Land positiv auf das Virus getestet.
Neuer Ebola-Fall in Liberia
Erstmals seit einem Monat ist im westafrikanischen Liberia wieder ein neuer Ebola-Fall registriert worden. Wie Regierungssprecher Lewis Brow laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, habe es über 27 Tage lang keine Neuinfektionen gegeben. Doch nun wurde seinen Angaben zufolge eine Frau positiv auf das Virus getestet. Brown sprach in diesem Zusammenhang von einem Rückschlag für das Land. Zunächst sei unklar gewesen, wo sich die Patientin infizierte. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatten alle Kontaktpersonen der letzten bekannten Ansteckungsfälle die 21-tägige Beobachtungsphase beendet. Es wurden zwar bis zum 15. März 125 Verdachtsfälle gemeldet, doch von denen bestätigte sich keiner.
Über 10.200 Todesopfer
Laut AFP verlautete aus einer mit dem neuen Infektionsfall vertrauten Quelle, dass es sich bei der Patientin um die Frau eines von Ebola geheilten Mannes handele. Das Virus kann Experten zufolge noch Tage nach der Heilung durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Mehr als 10.200 Menschen sind nach WHO-Angaben seit Dezember 2013 in den von der Seuche am stärksten betroffenen westafrikanischen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea an dem Virus gestorben. Über 24.700 Menschen in neun Ländern hatten sich infiziert. Eine Impfung oder ein Heilmittel gegen die Infektionskrankheit gibt es nicht. Ärzte behandeln bei den Patienten in der Regel lediglich die typischen Ebola-Symptome wie Fieber, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie innere und äußere Blutungen.
Land sollte bald als Ebola-frei erklärt werden
Liberia ist das Land, das am stärksten von der Epidemie getroffen worden war. Mehr als 4.000 Menschen starben dort. Doch auch wenn aus dem Land vor einem halben Jahr noch 300 Neuinfektionen pro Woche gemeldet wurden, hatte es zuletzt deutliche Fortschritte im Kampf gegen die Krankheit gegeben. So hatte die WHO vor kurzem erklärt, dass seit dem 19. Februar kein neuer Fall in Liberia aufgetreten sei. Damit begann am 4. März ein 42-tägiger Countdown, nach dem das Land bis zum 15. April für Ebola-frei erklärt werden sollte.
Kampf gegen Seuche gestaltet sich oft schwierig
In den Nachbarländern Guinea und Sierra Leone gestaltete sich der Kampf gegen die Epidemie im Gegensatz zu Liberia zuletzt schwieriger. So kündigte Sierra Leone vor wenigen Tagen für Ende März eine dreitägige Ausgangssperre für 2,5 Millionen Menschen zur Eindämmung der Seuche an. In der vergangenen Woche wurde in dem Land jedoch mit 55 Neuerkrankungen die niedrigste Zahl seit Juni gemeldet. Hingegen gab es in Guinea mit 95 Neuinfektionen in einer Woche den höchsten Wert seit Jahresbeginn. Anhaltender Widerstand in der Bevölkerung gegen die Maßnahmen im Kampf gegen Ebola sollen die Bemühungen in den beiden Nationen behindern. Beispielsweise werden einige Ebola-Patienten noch immer nicht unter Quarantäne gestellt und behandelt, und außerdem gibt es weiter unsichere Beerdigungen der hochinfektiösen Leichen. Vor kurzem startete in Guinea eine großangelegte Versuchskampagne mit einem noch nicht zugelassenen Impfstoff. Auch in Liberia war eine ähnliche Kampagne gestartet worden. (ad)
>Bild: Dr. Karl HERRMANN / pixelio.de
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