Smartphone Applikationen können keine Akne heilen
10.09.2011
Die technischen Errungenschaften eines Smartphones sind zwar vielfältig, aber eine Akne kann durch ein solches Allround-Handy nicht geheilt werden. Die US-Telekommunikationsbehörde FTC hat zwei Anbietern von Applikationen per Strafantrag untersagt, entsprechende Werbeversprechungen zu machen, die wissenschaftlich nicht erwiesen sind.
Smartphones bieten den Nutzern vielfältige kleine Programme, mit den zahlreiche Funktionen auf dem Handy ausgeführt werden können. Anwender können Videos drehen und anschauen, verschiedene Spiele spielen oder Musik auf dem Mobiltelefon anhören. Aber können solche zusätzlichen Applikationen auch Krankheiten wie die Akne heilen?
Die US-Amerikanische Telekommunikationsaufsichtsbehörde FTC hat gleich zwei Anbieter beschuldigt, den Nutzern falsche Versprechungen zu machen. Zur Untermalung stellte die FTC Aufsichtsbehörde einen Strafantrag. Produzenten hatten behauptet, mittels zweier Applikationen, kurz genannt auch „Apps“, den Nutzer der Programme von lästigen Pickeln zu befreien. Um dies vorgeblich zu erreichen, sollte man sich die Programme "Acne Pwner" oder "AcneApp" herunterladen. Mit dem Handy sollte man dann die Akne auf Gesicht oder Körperstellen mit einem speziellen Licht und unterschiedlichen Farbtönen bestrahlen. Danach würden die unreinen Stellen verschwinden, so die Versprechung. Doch einen wissenschaftlich fundierten Beweis für die Wirksamkeit der angeblichen Akne-Lichttherapie konnten die Hersteller der Applikationen nicht erbringen. Bei einer App soll aber ein Dermatologe bei der Entwickelung des Programms geholfen haben.
Nach dem Download sollte der Handynutzer das App starten und das Display nur wenige Zentimeter vor die betroffenen Hautstellen halten. Laut Anweisung würden nur ein paar Minuten täglicher Anwendung ausreichen, um einen effektvollen Therapieerfolg zu erreichen. Auf dieses haltlose Versprechen sind bereits Tausende Anwender rein gefallen. Nach Angaben der Behörde wurde das Programm "Acne Pwner" Googles Android Market über 3.300 mal für 99 Euro Cent herunter geladen. Das „AcneApp“ hatten einen noch größeren finanziellen Erfolg und wurde für zum Preis von 1,99 US-Dollar im Apple Itunes Appstore rund 11.600 mal gekauft.
Lichtquelle reicht nicht für Akne-Therapie aus
Die FTC Behörde hat es nun beiden Verkäufern der Akne-Apps untersagt, mit dem Versprechen zu werben, das Programm wurden einen heilenden Nutzen haben. Die Gegenseite argumentierte, einige wissenschaftliche Studien hätten daraufhin hingewiesen, dass spezielle Licht-Behandlungen Akne erfolgversprechend therapierten (Vergl. Studienergebnisse im British Journal of Dermatology). Um eine solche Licht-Therapie durchzuführen, benötige man allerdings wesentlich stärke Lichtquellen, als die die im Ipdone oder anderen Smartphones eingebaut sind, entgegnete die Aufsichtsbehörde.
Der Vorsitzende der FTC Behörde Jon Leibowitz stellte klar: „Smartphones können den Alltag auf unterschiedlicher Weise erleichtern. Eine Akne kann durch den Gebrauch von Applikationen nicht geheilt werden“. Mit den Anbietern der zweifelhaften Programme stehe man aber im Kontakt. Man habe signalisiert, dass auch eine außergerichtlich Einigung mittels einer Geldstrafe und Einstellung des Werbeversprechens möglich ist. In der Hauptsache sei schließlich das Ziel erreicht, um Nutzern und Anbietern solcher Handyprogramme klar zumachen, dass Apps keinen medizinischen Nutzen haben. Zudem wollte man ein Signal setzen, damit nicht andere auf die Idee kommen, ahnungslosen Menschen mit nutzlosen Programmen und falschen Versprechungen das Geld aus der Tasche zu ziehen. (sb)
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Bild: Kigoo Images / pixelio.de
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