Stiftung Warentest findet in fast allen Teesorten krebserregende Stoffe
25.10.2014
Schwarzer Tee gehört zu den beliebtesten Teesorten und ist wegen seiner wohltuenden und anregenden Wirkung für viele Menschen eine aromatische Alternative zum Kaffee. Dabei ist Schwarztee offenbar nicht immer gesund und unbedenklich. Stattdessen bestehen "unter den im Handel erhältlichen Produkten zum Teil erhebliche Qualitätsunterschiede". Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest, die für ihre Verbraucherzeitschrift "test" 27 Sorten schwarzen Tee untersucht hat. Dabei stießen die Tester in fast allen Fällen auf Schadstoffe, wodurch schließlich nur fünf Tees als empfehlenswert deklariert werden konnten.
Schwarztee vor allem als Genussmittel und zur Anregung beliebt
Schwarztee gehört zu den beliebtesten Getränken weltweit und dient vor allem als Genussmittel und zur Anregung, zudem eignet er sich aufgrund seiner stopfenden Wirkung z.B. auch als Hausmittel gegen Durchfall. Doch Tee ist nicht gleich Tee, denn wie die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Magazin "test" (Ausgabe 11/2014) berichtet, unterscheidet sich die Qualität der handelsüblichen Produkte zum Teil massiv. Die Experten hatten insgesamt 27 schwarze Tees untersucht, darunter 8 Ceylon-Assam-Mischungen und 19 Darjeelings (davon sechs Bioprodukte). Das erschreckende Ergebnis: In fast allen Sorten fanden sich schädliche Stoffe Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Pyrrolizidinalkaloide und Mineralölbestandteile, die allesamt als potenziell krebserregend gelten, so die Mitteilung der Stiftung Warentest.
Insgesamt hätten laut der Stiftung nur fünf der 27 Produkte einen geringen Schadstoffgehalt aufgewiesen und seien daher für den Verbraucher empfehlenswert. Dies beträfe zum einen den losen „Darjeeling“ von dm/Das gesunde Leben Plus (1,48 Euro je 100 Gramm) sowie zum anderen die „Ceylon-Assam-Mischungen“ im Teebeutel von Norma (Cornwall), Rewe (ja!) und Real (Tip) zu je 79 Cent pro 100 g. Hier hatten die Tester in allen vier Fällen die Gesamtnote „gut“ vergeben, ein „befriedigend“ bekam zudem der Ceylon-Assam von Netto (Captains Tea), welcher ebenfalls weniger Schadstoffe enthielt als die meisten anderen getesteten Tees.
Schwarzen Tee besser in Maßen genießen
Trotz der gefundenen Schadstoffe gäbe es jedoch laut der Stiftung keinen Grund, generell auf Schwarztee zu verzichten. Dennoch sei es empfehlenswert, schwarzen Tee nicht im Übermaß zu konsumieren, um die Menge der schädlichen Stoffe zu begrenzen. Dies sei vor allem deshalb sinnvoll, weil in allen Test-Produkten der potenziell krebserregende Stoff „Anthrachinon“ gefunden worden war, welcher vermutlich im Zuge des Verbrennungsprozesses beim Trocknen der Teeblätter entsteht und dadurch derzeit nicht ganz vermeidbar scheint.
Schwangere und Kinder sollten Tee besser im Wechsel konsumieren
Auch in Hinblick auf die identifizieren Pyrrolizidinalkaloide sei ein maßvoller Tee-Konsum wichtig, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Hier hatte bereits im August das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine Information herausgegeben, nach der bei der Auswahl von Lebensmitteln generell auf Abwechslung und Vielfalt geachtet werden sollte, um einer einseitigen Belastung durch verschiedene potenziell gesundheitsgefährdende Stoffe vorzubeugen. „Insbesondere Eltern wird empfohlen, ihren Kindern nicht ausschließlich Kräutertees und Tee anzubieten. Auch Schwangere und Stillende sollten Kräutertees und Tee abwechselnd mit anderen Getränken konsumieren“, so die Mitteilung des BfR. (nr)
“511222a3cf1389516″>
Bild: Lupo / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.