Welt-Tollwut-Tag: Jährlich Zehntausende Tote
28.09.2014
Noch immer gilt Tollwut als eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten. Zehntausende Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen der vermeidbaren Erkrankung. In Deutschland sind die ehemaligen Hauptüberträger, die Füchse, mittlerweile geimpft. Der Welt-Tollwut-Tag am 28. September will auf die Gefahren der Krankheit aufmerksam machen.
Jährlich zehntausende Tote
Die Tollwut gilt noch immer als eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten weltweit. Über 15 Millionen Menschen werden jedes Jahr mit einem Verdacht auf Tollwut behandelt. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sterben jährlich zwischen 50.000 und 60.000 Menschen an der vermeidbaren Krankheit. Die meisten davon in Asien und Afrika. Durch eine Impfung ließe sich das Auftreten von Tollwut deutlich eindämmen. Der Welt-Tollwut-Tag am 28. September soll dazu beitragen, auf die Gefahren der Krankheit aufmerksam zu machen.
Ausgelöst wird Tollwut durch Viren und verursacht meist eine tödliche Enzephalitis (Gehirnentzündung). Weltweit sind Hunde die Hauptüberträger, in Deutschland waren es in der Vergangenheit Füchse. Doch mit Hilfe von kleinen „braunen Impf-Bonbons“ wurden hierzulande im Laufe der Jahre alle Füchse geimpft. Viele europäische Länder gelten mittlerweile als tollwutfrei. Dass dies kein dauerhafter Zustand sein muss, zeigt aber das Beispiel der indonesischen Ferieninsel Bali. Diese galt auch jahrelang als frei von Tollwut, bis es im Jahr 2009 wieder zu mehrere Todesfällen kam, nachdem Menschen offenbar durch Affen infiziert wurden.
Impfung gegen Tollwut
Gegen Tollwut kann man sich impfen lassen. Vor allem Menschen, die in gefährdete Länder reisen, wird dazu geraten. So etwa denen, die nach Indien wollen, denn dort fordert die Tollwut durch todbringende Bisse von Hunden und anderen Tieren jedes Jahr 18.000 bis 20.000 Menschenleben. Grundsätzlich wichtig ist es, nach einem Tierbiss, nicht erst abzuwarten, ob entsprechende Tollwut-Symptome auftreten, denn dann ist es in der Regel bereits zu spät für eine Therapie. Eine Infektion mit dem Tollwut-Erreger wird üblicherweise mit einer sofortigen aktiven Impfung und mit speziellen Antikörpern (Immunglobulin) behandelt.
Weltweiter Aktionstag macht auf Gefahren von Tollwut aufmerksam
Ob eine solche Behandlung angebracht ist, muss unmittelbar nach dem Biss und somit lange vor dem Auftreten jeglicher Beschwerden, gefällt werden. Deshalb kommt der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, ob das betroffene Tier Träger des Erregers ist, eine immense Bedeutung zu. Zu den ersten Anzeichen einer manifesten Tollwut zählen unspezifische Symptome wie unter anderem Fieber, ein allgemeines Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, innere Unruhe und Ängstlichkeit. Zu den frühesten typischen Tollwut-Symptomen, die in 50 bis 80 Prozent der Fälle auftreten, gehören Juckreiz und Schmerzen oder Empfindungsstörungen in der Nähe des Bisses. Wie beschrieben, kann es in diesem Stadium für eine Behandlung bereits zu spät sein. Wie jedes Jahr am 28. September soll am Welt-Tollwut-Tag auf die Gefahren der Krankheit aufmerksam gemacht werden. (ad)
Bild: Cornelia Menichelli / pixelio.de
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