Sorge wegen Maul- und Klauenseuche in der Türkei
27.04.2014
In der Türkei sind seit Anfang des Jahres 32 neue Fälle der Maul- und Klauenseuche (MKS) aufgetreten. Reisende sollten deshalb keine tierischen Lebensmittel aus dem Land mitbringen. Für den Menschen ist die Erkrankung weitgehend ungefährlich.
Keine tierische Lebensmittel aus der Türkei mitbringen
In der Türkei wurden seit Anfang des Jahres 32 neue Fälle der gefährlichen Maul- und Klauenseuche (MKS) verzeichnet. Die Seuche war in dem Land am Bosporus bereits 2013 bei 1.117 Klauentieren nachgewiesen worden. Der Präsident der Bundestierärztekammer, Professor Dr. Theo Mantel erklärte: „Wir nehmen die Situation sehr ernst und beobachten die Tierseuchenkarten, denn das Geschehen in der Türkei kann jederzeit Auslöser von Seuchenfällen in der EU sein.“ Reisende sollten daher aus der Türkei keine tierische Lebensmittel oder Produkte tierischer Herkunft wie Hörner und Felle mit nach Deutschland bringen.
Strikte Hygienemaßnahmen sind äußerst wichtig
Fachtierarzt Mantel erläuterte weiter: „Der primäre Übertragungsweg ist der Personenverkehr, also Menschen, die mit den Tieren in Berührung kommen. Strikte Hygienemaßnahmen sind hier von allergrößter Wichtigkeit: Kleidung ist entsprechend zu wechseln und zu desinfizieren, Unbefugte dürfen keinen Zugang zu den Stallanlagen haben. Ebenso große Bedeutung kommt den Transportfahrzeugen aus der Türkei zu: Sie müssen nach jedem Transport entsprechend gründlich gereinigt und desinfiziert werden.“
Einschleppung nach Europa würde einer Katastrophe gleich kommen
Da gegen das MKS-Virus nicht geimpft wird, würden eine Einschleppung und ein erneuter Ausbruch in Europa einer Katastrophe gleich kommen. Die Viruserkrankung ist für landwirtschaftliche Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen aber auch für Wildtiere extrem ansteckend. Die Seuche verursacht bei den Tieren starke Schmerzen und führt häufig zum Tode. In Großbritannien mussten bei einem Ausbruch der anzeigenpflichtigen Tierseuche im Jahre 2001 rund sechs Millionen Tiere getötet werden. In Deutschland trat die Seuche das letzte Mal 1988 auf. „Alle großen und kleinen landwirtschaftlichen Betriebe mit Klauentierhaltung aber auch Hobbyhalter in Deutschland müssen ihre Tierbestände vor einer Infektion mit diesem Virus bestmöglich schützen“, so Mantel.
Menschen sind nur sehr selten betroffen
Menschen sind nur selten von der Maul- und Klauenseuche betroffen und wenn, dann bestehe eine günstige Prognose. Eine Infektion könne durch unmittelbaren und engen Kontakt mit erkrankten Tieren, beziehungsweise den ausgeschiedenen Viren, erfolgen. Bei den in Deutschland üblichen, hygienischen Bedingungen besteht für Verbraucher in der Regel beim Verzehr von Milch, Milchprodukten und Fleisch keine Gefahr einer Ansteckung. Bei den seltenen menschlichen Erkrankungsfällen leiden die Patienten an Fieber, Übelkeit, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Zudem können schmerzhafte Aphthen in der Mundschleimhaut, bevorzugt jedoch an der Haut von Händen und Füßen sowie im Genitalbereich, auftreten. Im Regelfall heilen diese innerhalb von wenigen Tagen vollständig ab. (ad)
Bild: Petra Dirscherl / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.