Übelkeit nach Pilzessen? Sofort Arzt alarmieren!
16.09.2014
Aufgrund des Wetters gedeihen Pilze in Deutschland in diesem Jahr prächtig. Nicht nur die Zahl der Pilzsammler hat hierzulande zugenommen, sondern auch die der Pilzvergiftungen. Leber und Nieren können dadurch schwer geschädigt werden. Experten raten, bei Anzeichen einer Vergiftung sofort einen Arzt zu alarmieren.
Bei Vergiftungsanzeichen sofort Notarzt rufen
Das Wetter meinte es in diesem Jahr gut mit den Pilzen. Die Saison hat wesentlich früher begonnen als in den vergangenen Jahren und zahlreiche Pilzsammler auf den Plan gerufen. Doch Vorsicht: Momentan nehmen Vergiftungen durch Pilze wieder stark zu. Giftige Pilze können nicht nur Leber und Nieren schädigen, sondern im schlimmsten Fall sogar zum Tode führen. Wer also nach einer Pilzmahlzeit unter Anzeichen einer möglichen Vergiftung, wie etwa starken Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen leidet, sollte sofort den Notarzt (112) oder den Giftnotruf anrufen.
Viel Wasser trinken
Bei einem Verdacht auf eine Vergiftung sollte viel Wasser getrunken werden. Milch ist Experten zufolge jedoch nicht ratsam. Abgeraten wird außerdem davon, Medikamente in Eigenregie einzunehmen. Sind Betroffene bereits bewusstlos, müssen sie in die stabile Seitenlage gebracht werden. Falls noch Reste der verzehrten Pilze vorhanden sind, sollten diese zum Arzt oder in die Klinik mitgenommen werden, damit festgestellt werden kann, um welche Pilze es sich handelt und somit, wie der Patient entsprechend behandelt werden kann.
Symptome treten manchmal erst 24 Stunden später auf
In manchen Fällen treten die Symptome erst ein bis zwei Stunden nach der Mahlzeit auf, es kann aber auch deutlich länger dauern. „Manchmal sind es 24 Stunden. Das bringen die Leute gar nicht mehr mit Pilzen in Verbindung“, erläuterte Dagmar Eckart von der Mainzer Giftnotrufzentrale gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Um es gar nicht zu einer Pilzvergiftung kommen zu lassen, wird Pilzsuchern empfohlen, "ihre Fundstücke von Experten begutachten zu lassen, bevor sie verzehrt werden". Auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) ist eine Liste mit solchen Sachverständigen veröffentlicht, "die meistens kostenlos oder gegen ein geringes Honorar arbeiten". (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.