Ebola-Epidemie in Westafrika breitet sich zunehmend aus
19.06.2014
Die Ebola-Epidemie in Westafrika fordert immer mehr Todesopfer. „Zwischen dem 14. und 16. Juni 2014 wurden insgesamt sieben neue Fälle und fünf neue Todesfälle“ allein aus Guinea gemeldet, berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Auch in Sierra Leone und Liberia ist die Anzahl der Todesopfer in den letzten Tagen erneut gestiegen.
Das Ebola-Virus ist als Auslöser des Ebolafiebers besonders gefürchtet, da bis zu 90 Prozent der Erkrankungen tödlich enden. Nach anfangs grippeähnlichen Beschwerden zeigen sich gravierende Symptome, wie starkes Fieber, blutiger Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie Blutungen aus den Schleimhäuten, Einblutungen in der Haut und vermehrte innere Blutungen im späteren Krankheitsverlauf. Mit den Körperflüssigkeiten können die Erreger leicht an Mitmenschen weitergegeben werden, was ein extrem hohes Infektionsrisiko beim Umgang mit den Ebola-Patienten mit sich bringt. Eine verlässliche Behandlungsmethode ist bislang nicht bekannt. So bereiten Ausbrüche wie die aktuelle Ebola-Epidemie in Westafrika den nationalen und internationalen Gesundheitsbehörden erhebliche Sorgen, zumal die medizinische Versorgung vor Ort oftmals nur unzureichend auf derartige Seuchen vorbereitet ist.
Verstärkte Ausbreitung der Ebola-Epidemie
Seit rund drei Monaten wütet die Ebola-Epidemie in Westafrika. In Guinea, wo die ersten Infektionen aufgetreten waren, wurden den neuesten Zahlen der WHO zufolge seit Ausbruch der Epidemie 264 Todesfälle offiziell gemeldet. Auch in den Nachbarländern Guineas sind vermehrt Infektionen mit dem Ebola-Virus zu verzeichnen. In Sierra Leone wurden laut Mitteilung der WHO allein zwischen dem 15. und 17. Juni insgesamt 31 neue Erkrankungen registriert, darunter vier neue Todesfälle. Damit sei die Gesamtzahl der Todesfälle in Sierra Leone seit dem Ausbruch der Ebola-Epidemie auf 49 gestiegen, die Anzahl der Erkrankungen lag bei 97. Erst letzte Woche schloss Sierra Leone seine Grenze zu Guinea um eine weitere Ausbreitung der Epidemie zu verhindern.
Zahlreiche Todesfälle in Guinea, Sierra Leone und Liberia
In Liberia liegt die Zahl der bisher gemeldeten Ebola-Infektionen zwar noch vergleichsweise niedrig, doch waren auch hier laut Angaben der WHO in der letzten Woche insgesamt neun neue Fälle und fünf neue Todesfälle zu verzeichnen. So erhöht sich die Gesamtzahl der Fälle und Todesfälle in Liberia auf 33 Erkrankungen (18 bestätigte, acht wahrscheinliche und sieben vermutete) und 24 Todesfälle, berichtet die Weltgesundheitsorganisation. Insgesamt sind in Westafrika damit seit dem Ausbruch der Ebola-Epidemie knapp 340 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem gefürchteten Virus verstorben. Dennoch hat sich die WHO bisher nicht zur Empfehlung von Reise- oder Handelsbeschränkungen für Guinea, Liberia und Sierra Leone entschlossen. (fp)
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