Ernährungscoach rät zu Artischocke statt Schnaps
Gerade jetzt in der Adventszeit schmeckt vielen Menschen das Weihnachtsgebäck und der Glühwein. Wie man die Beanspruchung des Magens in der Vorweihnachtszeit gering hält, erzählte Petra Faustka, Ernährungscoach aus Wien, dem österreichischen Kurier.
Magenprobleme nach zu vielen Weihnachtskeksen
Drückt der Magen aufgrund von zu vielen Keksen oder wegen eines fetten Gänsebratens, könne Akupressur helfen. Dafür soll man den Punkt vier Daumenbreit über dem Nabel mit kreisenden Bewegungen anregen. Auch zu Sodbrennen und Aufstoßen kommt es häufig nach zu vielen Keksen, Punsch oder deftigen Gerichten. Es gibt zahlreiche Hausmittel bei Sodbrennen, wie etwa Kamillentee. Faustka empfiehlt für zwei bis drei Tage Reiscongée. Dafür wird eine Tasse Reis, egal ob weißer oder Naturreis, beziehungsweise eine Mischung aus beiden, mit acht Tassen Wasser gemischt und aufgekocht. Anschließend den Reis ein bis zwei Stunden auf kleiner Flamme leicht kochen lassen. Die Reissuppe soll ungesalzen gegessen werden und gegen Ende der Garzeit könne man noch Karotten, Stangensellerie oder Apfelstücke mitkochen lassen.
Zeitdruck und Weihnachtsfeiern negativ für das Qi
Die Expertin meint außerdem, dass zu viel Zeitdruck und Weihnachtsfeiern das sogenannte Qi (chinesisch für „Lebensenergie“) im Körper leicht verknoten lassen. Die Folgen davon sind Magendruck, Magenschmerzen, Kopfschmerzen oder das Gefühl von Müdigkeit. Faustka rät dazu, Druck auf den Punkt zwischen großer und 2. Zehe, etwa 1,5 Daumenbreit vom Zehenzwischenraum entfernt, auszuüben, denn dadurch könne man Stockungen im Körper auflösen. Anschließend entstehe ein Gefühl der Leichtigkeit und der Kopf sei wieder frei.
Gegen Durchfall oder zur Verdauungsanregung
Bei Durchfall empfiehlt die Expertin, den Bauch mit Ingwersaft gegen den Uhrzeigersinn zu massieren, anschließend die Hände aneinander warm zu reiben, eine Hand auf den Bauchnabel und die andere auf die Lendenwirbelsäule zu legen, denn so könne die wärmende Energie den ganzen Unterbauch durchströmen. Gängige Hausmittel gegen Durchfall sind zudem Heidelbeertee und Schüssler-Salze. Will man hingegen die Verdauung fördern, helfe laut der Ernährungsberaterin nach dem Essen ein bitterer Tee wie etwa Grüner Tee oder Löwenzahn. Auch Pfefferminztee oder getrocknete Orangenschalen regten das Verdauungssystem an. Diese kann man auch selbst herstellen, indem man unbehandelte Orangenschalen im Backofen bei geringer Hitze trocknet. Sie eignen sich dazu, einen Tee damit aufzugießen oder Kompotte zu verfeinern.
Datteln und Walnüsse als Kraftspender
Um sich an kalten Adventstagen zu wärmen, wird ein wärmendes Frühstück empfohlen. Dafür soll Getreide trocken angeröstet werden, ein kleines Stück Ingwer dazu geben und anschließend mit kochendem Wasser aufgießen. Bewährte Kraftspender seien Datteln und Walnüsse. Die Nüsse stärkten Konzentration und Leistungsfähigkeit. Aus Sicht Faustkas stärken Datteln die „Mitte“ und nähren das Herz.
Ein Glas Artischockensaft zum Verdauen
Um die Leber zu unterstützen und als Hilfe, fette Speisen zu verdauen, rät sie zu einem kleinen Glas Artischockensaft. Ideal nach einem üppigen Essen sei auch Kuzu, eine in Asien weit verbreitete Kletterpflanze, deren Wurzeln ein festes Bindemittel ergeben. In einem viertel Liter kaltem Wasser einen Teelöffel Kuzu auflösen, kurz aufwallen lassen und dann lauwarm trinken. Dies wärme den Bauch und kleide Magen- und Darmwände aus. Der Körper werde zudem von innen gewärmt durch Zimt, Nelken und Muskatnuss. Diese schmecken vor allem in weihnachtlichen Gewürzkeksen sehr lecker. Unterstützend bei Einschlafstörungen könne eine Rote-Rüben-Suppe mit Ingwer, Kreuzkümmel und Wurzelgemüse wirken. (ad)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.