Hirntrauma häufig Folge eines Sturzes
31.12.2013
Schädel-Hirn-Traumata sind eine durchaus häufig zu beobachtende Verletzung nach Stürzen auf den Kopf. Die Ausprägung des Hirntraumas kann sich dabei allerdings deutlich unterscheiden und reicht von leichten Gehirnerschütterungen bis hin zum vollständigen Bewusstseinsverlust beziehungsweise Koma. Auch bergen die schweren Schädel-Hirn-Traumata oftmals das Risiko eines tödlichen Verlaufs.
Die Symptome eines Schädel-Hirn-Traumas sind je nach Ausprägung der Verletzung durchaus variabel. Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen nach einem Sturz sind hier als deutliches Warnsignal zu verstehen. Fehlstellung der Augen (Schielen), Schwindel, Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit und Amnesien (Erinnerungslücken) bilden weitere mögliche Symptome bei Schädel-Hirn-Traumata. Ein besonders schwerer Verlauf droht, wenn durch den Sturz beziehungsweise die Gewalteinwirkung auf den Kopf auch eine Hirnblutung ausgelöst wurde. Diese drück aufgrund des begrenzten Platzes im Schädel zunehmend auf das Gehirn und verursacht so weitere, nicht selten tödliche, Komplikationen.
Drei Schweregrade der Schädel-Hirn-Traumata
Je nach Ausprägung der Schädel-Hirn-Traumata werden diese in drei unterschiedliche Schweregrade unterteilt, wobei die Einteilung anhand der sogenannten Glasgow-Koma-Skala erfolgt. Diese unterscheidet leichte, mittelschwere und schwere Schädel-Hirn-Trauma (Hirntrauma ersten, zweiten und dritten Grades). Weiterhin kann eine Differenzierung in offene und gedeckte Schädel-Hirn-Trauma erfolgen, das heißt in Hirnverletzungen mit äußerlich sichtbarer offener Wunde und Hirnverletzungen ohne äußerlich erkennbare Schäden. Grundsätzlich wird auch bei leichten Formen eines Schädel-Hirn-Traumas die Einlieferung in ein Krankenhaus empfohlen, um eine engmaschige Überwachung zu gewährleisten und im Falle von Komplikationen wie einer Hirnblutung umgehend reagieren zu können. Eine Einordnung des Schweregrades kann oftmals mittels einiger einfacher Fragen an die Betroffenen erfolgen. Erinnern diese sich nicht an das Geschehen, haben Sprachstörungen oder gar Bewusstseinsausfälle, sind diese alarmierende Warnsignale. Eine zeitnahe Computertomografie (CT) zu Ermittlung von Verletzungen im Gehirn ist hier dringend geboten.
Leichte und mittelschwere Hirntrauma
Als Hirntrauma ersten Grades beziehungsweise leichtes Schädel-Hirn-Trauma werden gedeckte Hirnverletzungen bezeichnet, bei denen neben Schwindel, Übelkeit und Erbrechen in der Regel keine weiteren Beschwerden auftreten. Nach einigen Tagen haben sich die Betroffenen meist wieder von dieser Gehirnerschütterung erholt. Die CT lässt keine Schäden am Gehirn erkennen, dauerhafte Beeinträchtigungen sind nicht zu erwarten, auch wenn die Patienten unter Umständen über einige Wochen an Konzentrationsproblemen und einer deutlichen Leistungsminderung leiden. Ein Hirntrauma zweiten Grades ist zusätzlich zu den bereits erwähnten Symptomen durch eine längere Bewusstlosigkeit (mehr als zehn Minuten) unmittelbar nach dem Ereignis gekennzeichnet. Spätfolgen sind möglich, müssen jedoch nicht zwangsweise folgen.
Schwere Schädel-Hirn-Traumata oft mit Spätfolgen
Bei Schädel-Hirn-Traumata dritten Grades (schwere Hirntrauma) hält die Bewusstlosigkeit länger als 60 Minuten an und durch Blutungen und Ödeme erhöht sich der Druck auf das Gehirn. Diese Kompression führt nicht selten zu einem lang anhaltenden Koma und kann schlimmstenfalls tödlich enden. Um den Druck vom Gehirn zu nehmen, wird hier oftmals der Schädel geöffnet. Oftmals zeigen die Betroffenen nach Abheilen der akuten Verletzung noch langfristige Ausfallerscheinungen und körperliche Beeinträchtigungen, manche Betroffene erholen sich jedoch auch von dieser schweren Hirnverletzung ohne bleibende Schäden. Die Chancen auf eine vollständige Heilung der Patienten werden dabei maßgeblich bestimmt, durch die Zeit, welche zwischen Unfall und Einleitung der Behandlung vergeht. Auch spielt die individuelle Konstitution hier eine nicht zu unterschätzende Rolle. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.