Wie schützt man sich vor einem Sonnenbrand?
(01.08.2010) Es ist Urlaubszeit und die meisten Menschen verbringen ihre freie Zeit in der Natur. Doch Vorsicht ist geboten, ein Sonnenbrand schädigt die Gesundheit. Deshalb ist es wichtig, sich sinnvoll vor den UV-Strahlen der Sonne zu schützen.
Ab wann spricht man eigentlich von einem Sonnenbrand? Ralf-Uwe Peter vom Haut- und Gefäßzentrum Blaustein sagte gegenüber der "Südwest Presse": "Jede Rötung der Haut, die durch Sonneneinstrahlung auftritt, ist ein Sonnenbrand". Denn ein Sonnenbrand ist im eigentlichen Sinne eine thermische Verbrennung der Haut. Bei einem Sonnenbrand verfärbt sich die Haut rot bis dunkelrot, in einem weiter voran geschrittenen Stadium können sich auch Blasen auf der Haut bilden. Im schwersten Fall kann das Gewebe absterben.
Ein Sonnenbrand kann böse Krankheiten wie den schwarzen oder hellen Hautkrebs verursachen. Sonnenbrände während der Kindheit gelten u.a. als Verursacher des schwarzen Hautkrebs. Beim hellen Hautkrebs ist die Lebenszeitdosis an Sonnenlicht verursachend. Die meisten Menschen nehmen die Gefahr eines Sonnenbrandes nicht ernst, doch jedes Jahr erkranken etwa 140.000 Menschen an Hautkrebs. Über 2000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an den Folgen der Krebserkrankung. Deshalb ist die Vorsorge und der Schutz vor einem Sonnenbrand enorm wichtig.
Der beste Schutz vor einem Sonnenbrand ist das Meiden der direkten Sonne. Kein Mensch würde in den südlichen Ländern auf die Idee kommen, sich mittags in die Sonne zu legen. Im Gegenteil, die "Siesta" dient vor allem dazu, sich vor den schädlichen Auswirkungen von Hitze und Sonne zu schützen. Beim Höchststand der Sonne halten sich die Menschen vorzugsweise im kühlen Schatten auf. Muss man sich dennoch der direkten Sonne aussetzen, empfiehlt es dies auf einen kurzen Zeitraum zu beschränken und den Körper mit ausreichender Kleidung zu bedecken. Die Kleidung sollte idealerweise Luft durchlässig und aus -Stoffe bestehen. Körperstellen, die nicht mit Kleidung bedeckt werden können, sollten regelmäßig mit Sonnenmilch aus der Naturkosmetik eingeschmiert werden.
Viele Menschen denken, das Auftragen von Sonnenmilch bietet den idealen Schutz vor einem Sonnenbrand. Das ist nur zum Teil richtig, jedoch beginnt die Wirkung des Schutzfaktors erst nach maximal einer Stunde und lässt im Wasser und mit der Zeit nach. Zudem können solche Produkte nur bedingt empfohlen werden, da die meisten Hersteller von Sonnencremes chemische UV-Filter verwenden. Die Filtersubstanzen enthalten Stoffe wie Titandioxid und Zinkoxid. In einigen Cremes werden auch PEG/PEG-Derivate verwandt. Dadurch wird die Haut nachgewiesener Maßen für Schadstoffe durchlässiger. Enthaltene Duftstoffe können bei manchen Menschen Allergien auslösen. Wer also auf solche Produkte zurück greift, sollte darauf achten Naturprodukte zu verwenden. Diese enthalten keine Duft- oder Konservierungsstoffe und auch keine mineralischen Filtersubstanzen. Um tatsächlich eine optimale Wirkung zu erreichen, sollten diese Cremes auch einen "Dreifachschutz" bieten. Das heißt, die Creme sollte vor UVA, UVB und Infrarot schützen. Vorsicht ist auch im und auf dem Wasser geboten, denn durch das Reflektieren der Sonnenstrahlen erhöht sich auch die Sonneneinwirkungen auf der Haut.
Viele Irrtümer halten sich Hartnäckig auch bei der Behandlung von Sonnenbränden. Manche glauben, eine After-Sun- Lotion könne einen Sonnenbrand effektiv behandeln. Das stimmt jedoch nicht. Die Lotion soll lediglich gegen die Austrocknen der Haut helfen. Zudem sind solche Produkte ebenfalls oftmals bedenklich, da diese Duftstoffe enthalten, die Allergien bis hin zu Hautreizungen auslösen können. Auch sog. Selbstbräuner bieten keinen Schutz vor Sonnenbränden. Die „Selbstbräuner“ verändern nur die oberste Hautschicht, bieten jedoch keinen Schutz vor Sonnenstrahlen. Ein weiterer Irrtum ist, einen Sonnenbrand mit Quark oder Jogurt zu behandeln. Das ist ebenfalls gefährlich, denn die Haut kann sich durch die Bakterien entzünden. Dadurch werden die Symptome unter Umständen noch schlimmer.
Sinnvoller ist es bei einem Sonnenbrand die Haut mit sterilen feuchten Tüchern zu überdecken. Ein Arzt sollten aufgesucht werden, wenn sich Blasen bilden, die Haut dunkelrot ist und Symptome wie Übelkeit und Erbrechen, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Benommenheit auftreten. Das sind erste Anzeichen für einen Sonnenstich und sollte dringend ärztlich behandelt werden. (sb)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.