Umfragestudie: Eltern wünschen sich mehr Zeit für die Familie
29.04.2012
Fast 50 Prozent der Eltern in Deutschland wünscht sich mehr Zeit für die Familie. Ganz besonders Väter leiden unter Zeitmangel: Zwei Drittel der Väter gaben bei einer Umfragestudie an, sie können sich nicht in ausreichender Zeit mit ihrer Frau und Kindern beschäftigen.
Knapp die Hälfte aller in Deutschland lebenden Eltern wünscht sich mehr Zeit für die Familie. Vor allem Väter sagten bei einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK Gesundheit, sie würden zu wenig Zeit für ihre Frau und Kinder haben, um sich ausreichend mit ihnen zu beschäftigen. Dennoch ist für 61 Prozent aller Umfrageteilnehmer die Familie „das Wichtigste im Leben“. Nur 40 Prozent sagten, sie würden über genügend Zeit verfügen, um sich ausreichend zu kümmern. Mehr Zeit für die Familie zu benötigen, sagten hingegen 44 Prozent. Deutlich zu wenig Zeit für die Familie haben sogar 16 Prozent der befragten Eltern.
Besonders rar machen sich die Männer: nur 29 Prozent der Väter vertreten die Ansicht, genügend Zeit für das Familienleben zu haben. Mütter hingegen sind immerhin zu 51 Prozent der Meinung, ein adäquates Zeitvolumen für das familiäre Leben zu besitzen.
Vor allem Liebe, Geborgenheit sowie Zusammenhalt
Die Familie ist aber für die Mehrheit der Befragten (61 Prozent) über alles wichtig im Leben. „Vor allem Liebe, Geborgenheit sowie Zusammenhalt und das Gefühl miteinander durch Dick und Dünn zu gehen“ verbinden 65 Prozent mit dem Begriff Familie. Jedes zweite Elternteil gab an, die Familie sei der „Ort an dem sie sich zuhause fühlen“. Für 13 Prozent ist die „Sippe ziemlich anstrengend“ und neun Prozent sagten sogar, sie wäre auch in manchen Zeiten „lästig“.
Stress ist auch im Familienleben ein wiederkehrender Faktor, denn das Zusammenleben kann auch mal durch Streit und Überforderung anstrengend werden. „Wie in jedem anderen Lebensbereich auch, sollten Eltern regelmäßig für Erholung und Entspannung sorgen“ rät Ralf Kremer, Experte für Bewältigung von Stress bei der DAK-Gesundheit. Wie das „auch mal abschalten“ vollzogen wird, ist zunächst egal. „Hauptsache jedes Familienmitglied kann dadurch Kraft und neue Energie tanken.“, so der Stress-Experte.
Stress-Abbau durch gemeinsame Aktivitäten
Laut der DAK-Umfrage sorgt bei den meisten Eltern das gemeinsame Essen für einen Ausgleich. Für 84 Prozent sind die Mahlzeiten „eine wichtige Quelle für Entspannung“. 80 Prozent der Familien unternehmen zum Abbau von Familienstress Wochenendausflüge und 58 Prozent schalten beim gemeinsam betriebenen Sport ab. Für 62 Prozent sind Spielnachmittage oder Abende eine idealer Ausgleich, um im Familienverbund für Erholung zu sorgen.
Gemeinsames Fernsehen bedeutet für rund die Hälfte aller Eltern ebenfalls Entspannung. Die Unterschiede bei dieser Frage sind bei den Geschlechtern nur minimal: „das weibliche Geschlecht gibt etwas häufiger an, mit Film und Fernsehen für Stressabbau und Entspannung innerhalb der Familie zu sorgen“. Zunehmend gewinnen auch Konsolen und Computerspiele als gemeinsames Entspannungsprogramm für einige Familien an Wertigkeit (16 Prozent). Die über 50-jährigen Eltern unternehmen zum Abbau von Stress seltener als unter 50-jährige Eltern Familienausflüge am Wochenende oder auch gemeinsame Spieletage.
Im Rahmen der Umfrage wurden insgesamt 1003 Mütter und Väter von Kindern unter 18 Jahre befragt. Die Studie wurde im Auftrag der DAK-Gesundheit und dem Magazin „Familie & Co“ durch das Forschungs- und Meinungsinstitut „Forsa“ durchgeführt. (sb)
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