Steigende Temperatur machen Zecken mobil
18.04.2013
Mit den steigenden Temperatur werden derzeit allmählich auch die Zecken wieder aktiv, so das bei Aufenthalten in der Natur ein entsprechender Zeckenschutz bedacht werde sollte. In den Monaten Mai und Juni sind die Zecken erfahrungsgemäß vermehrt unterwegs und auf der Suche nach einem Wirt. Die blutsaugenden Krabbler können dabei im Zuge eines Zeckenbisses Infektionskrankheiten wie Borreliose oder eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (viral bedingte Hirnhautentzündung) übertragen.
Die Infektionszahlen bei den durch einen Zeckenbiss übertragenen Krankheiten haben unter den Experte deutschlandweit in den vergangenen Jahren eine wachsende Besorgnis ausgelöst und einzelne Bundesländer sahen sich bereits zu weiterreichenden Maßnahmen gezwungen. So hat beispielsweise Bayern ab dem ersten März eine Meldepflicht für Borreliose erlassen, „um weitere Erkenntnisse zum Vorkommen und zur regionalen Verteilung dieser Erkrankung zu gewinnen“, so die offizielle Mitteilung des Bayrischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Laut Angaben der Behörden ist Borreliose mit geschätzten 60.000 bis 100.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste durch Zecken übertragene Infektionskrankheit in Deutschland.
Zeckenschutz beim Aufenthalt im Freien beachten
Um die winzigen Blutsauger abzuwehren, ist nach übereinstimmender Meinung sämtlicher Experten bei einem Aufenthalt in der Natur besonders auf körperbedeckende Kleidung zu achten. Festes Schuhwerk, lange Hosen mir engen Bündchen oder in die Socken gesteckt, sind hier zu empfehlen. Ergänzend können auch sogenannte Insektenschutz- beziehungsweise Zeckenschutzmittel (Vergrämungsmittel) zum Einsatz kommen, wobei deren Effekte sich oftmals jedoch deutlich in Grenzen halten. Helle Kleidung erleichtert nach dem Aufenthalt in der Natur das Auffinden der Zecken. Idealerweise werden diese so bereits entdeckt, bevor sie mit dem Blutsaugen beginnen. Spätestens bei der Rückkehr nach einem Aufenthalt in der Natur sollte der Körper gründlich auf Zecken abgesucht werden, um diese zeitnah zu entdecken und zu entfernen. Denn je länger die Tierchen sich festsaugen, desto höher liegt nach Einschätzung der Fachleute das Risiko einer Erreger-Übertragung.
Werden festgesaugte Zecken entdeckt, sollten diese mit einer feinen Pinzette oder mit einer speziellen Zeckenzange umgehend entfernt werden. Quetschung der Tiere sind dringend zu vermeiden, da diese ansonsten ihren Mageninhalt samt Krankheitserregern in die offene Wunde entleeren. Drehbewegungen beim Entfernen der Zecken sind ebenfalls zu unterlassen, weil der Kopf der Tiere leicht abreißen, in der Wunde stecken bleiben und schlimmstenfalls eine Entzündung der Einstichstelle verursachen kann.
In Bezug auf die Borreliose erhofft sich das bayrische Landesgesundheitsamt nicht nur Erkenntnisse darüber, wo in Bayern Infektionen besonders häufig auftreten und welche Bevölkerungsgruppen besonders gefährdet sind, sondern auch eine Beantwortung der Frage, ob die Borreliose im Zuge des Klimawandels zunimmt. Auf Basis des neu gewonnenen Wissens können die Gesundheitsbehörden anschließend „die Bevölkerung gezielt aufklären und auch die Ärzteschaft sensibilisieren“, so die Mitteilung des Landesgesundheitsamtes. (fp)
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Bild: Tamara Hoffmann / pixelio.de
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