Zeitumstellung kann Schlafstörungen provozieren
24.03.2011
Am kommenden Sonntag werden die Uhren wieder um eine Stunde vorgestellt. Mit der Zeitumstellung wird die Sommerzeit eingeläutet. Was für die einen eine Freude ist, ist für andere eine Qual. Viele Menschen leiden Tage und Wochen nach der Umstellung an Schlafstörungen.
Zeitumstellung in der Nacht zum Sonntag
In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um 3.00 Uhr in der Frühe wieder vorgestellt. Nicht wenige Menschen reagieren auf die Zeitverschiebung mit gesundheitlichen Symptomen. Viele verkennen den Einfluss der „inneren Uhr“. Doch der Biorhythmus steuert den Schlaf- und Wachmodus und ist für die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin verantwortlich. Die meisten Menschen gewöhnen sich nach ein paar Tagen auf die neue Sommerzeit. Bei anderen Menschen dauert es zum Teil einige Wochen, bis der Rhythmus wieder eingespielt ist.
Zeitumstellung führt laut Statistiken zu vermehrten Risiken
Langfristig konnten Evidenz basiert keine Gesundheitsschäden durch die Zeitumstellung bewiesen werden. Allerdings haben Statistiker der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) festgestellt, dass das Herzinfarktrisiko in den ersten drei Tagen nach der Zeitumstellung um durchschnittlich 20 Prozent erhöht ist. Das habe eine Auswertung von Patientendaten der Kasse ergeben. Neben diesem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko erleben viele Menschen Beschwerden wie Kopfschmerzen, starke Müdigkeit oder Schlafstörungen. Viele leiden zudem an Konzentrationsschwierigkeiten, was statistisch bewiesen zu einem erhöhten Unfallrisiko in den ersten Tagen nach der Umstellung führt.
Auffällig ist, dass nach Angaben von Krankenkassen, das Volumen von Arztbesuchen während der Umstellungsphase sehr hoch ist. Im Vergleich zu anderen Tagen gehen Patienten etwa um 12 Prozent häufiger zum Arzt, als sonst. Vor allem Menschen, die sowieso schon unter Einschlafproblemen leiden, bemerken während dieser Zeit mannigfaltigere Probleme. Hieraus resultiert wiederum ein deutlicher Schlafmangel, der bei einigen Patienten Aggressivität, Reizbarkeit, Bauchschmerzen, Durchfall und Migräne-Beschwerden verursacht.
Zeitumstellung bringt Biorhythmus durcheinander
Die beschrieben Zusammenhänge weisen sehr wohl auf einen gesundheitsgefährdenden Aspekt der Zeitumstellung hin. Bis heute wird die Jahre 1980 beschlossene Zeitschaltung nicht zurückgenommen, obwohl die Gründe allein politisch und wirtschaftlicher Natur waren. Krankenkassen, Mediziner und Heilpraktiker verweisen schon länger auf die gesundheitlichen Risiken der Zeitumstellung. Der Biorhythmus wird empfindlich gestört und viele Menschen erleben die Umstellung als einen „Mini- Jetlag“.
Der Heilpraktiker Andre Tonak aus Hamburg erklärt die Zusammenhänge: „Die Zeitumstellung, auch wenn es sich nur um 60 Minuten handelt, ist ein subtiler, aber nicht zu unterschätzender Stressfaktor für den Körper und Psyche. Bei einem Teil der Bevölkerung führt dieser Mikrostress zu einer Art Jetlag-Gefühl. Symptome können Gereiztheit, Niedergeschlagenheit, Infekt-Anfälligkeit und Schlafstörungen sein. Nach circa 10 bis 14 Tagen hat sich der Mensch in der Regel an den neuen Rhythmus gewöhnt und das gewohnte Allgemeinbefinden kehrt zurück.“
Mit einfachen Mitteln gegen Schlafstörungen
Um die Umstellung der Zeit gut zu überstehen, empfehlen sich vor allem Entspannungsübungen, wie das autogene Training, um den Alltagsstress hinter sich zu lassen. Am Abend sollten möglich keine schweren Speisen sich genommen werden, da sonst störende Blähungen entstehen könnten. Als Hilfreich erwiesen hat sich auch die Vermeidung von Kaffee, schwarzem Tee und Nikotin. Auf Joggen und andere körperlich anstrengende Sportarten sollte am Abend verzichtet werden, da Sport den Kreislauf wieder in Schwung bringt und ein Einschlafen damit erschwert. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, können auch Therapien der Naturheilkunde Hilfe bieten. Als effektive Maßnahmen haben sich die Wassertherapie nach Kneipp und Therapien pflanzlicher Wirkstoffe erwiesen. Als klinisch erwiesen gilt zum Beispiel Baldrian als Einschlafhilfe. (sb)
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Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
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