Virologen warnen vor Impflücken nicht nur bei Masern: Warnung vor Mumps
13.07.2013
Neben Masern nimmt auch Mumps in Deutschland zu. Experten raten daher zum Impfschutz. Nachdem sich wegen der deutlich gestiegenen Masern-Erkrankungen viele Deutsche für eine Impfpflicht ausgesprochen haben, rät die Gesellschaft für Virologie (GfV) nun auch zum Schutz vor Mumps. Die GfV warnte, dass die ansteckende Virusinfektion bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland zunimmt. Seit 2012 ist Mumps, umgangssprachlich auch Ziegenpeter genannt, eine meldepflichtige Erkrankung.
Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene von Impflücken betroffen
Impflücken würden dazu führen, dass es immer wieder zu Ausbrüchen kommt, von denen zunehmend über 16-Jährige betroffen sind. Dabei nehme auch die Komplikationsrate in diesem Alter zu. Die Gfv rät vor allem den Jahrgängen ab 1970 ihren Impfschutz zu überprüfen. So sei für die, die keine oder nur eine Impfung hätten, dringend eine einmalige Impfung angeraten.
Typische Symptome einer Mumps-Erkrankung
Mumps wird in der Regel per Tröpfcheninfektion übertragen. Die durchschnittliche Inkubationszeit beträgt 16 bis 18 Tage. Mumps ist bei fehlendem Impfschutz äußerst ansteckend.Währende viele Mumps-Infektionen ohne auffällige Symptome verlaufen, zeigen andere Patienten Fieber, Halsschmerzen, Kopfschmerzen und die typischen Schwellungen der Ohrspeicheldrüse, welche vor allem beim Kauen mit heftigen Schmerzen einhergehen können. Unter Umständen werden auch andere Speicheldrüsen inklusive der Bauchspeicheldrüse in Mitleidenschaft gezogen, was starke Bauchschmerzen (im Oberbauch) und fettigen Durchfall (Fettstuhl) zur Folge haben kann.
Kombinierte Masern-Mumps-Impfung
Man kann sich in Deutschland mittlerweile mit einem Vierfach-Impfstoff gegen Masern und Mumps impfen lassen. Dieser schützt auch vor Röteln und Windpocken. Schutzimpfungen werden von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts für verschiedene Krankheiten und Personengruppen empfohlen. Im letzten Jahr hat sich die STIKO dafür ausgesprochen, auch Lehrer und Krankenschwestern generell gegen Mumps impfen zu lassen. Die Änderung der Impfempfehlungen war Folge eines Mumpsausbruchs im Jahr 2011 an einer Grundschule in Nürnberg, bei dem festgestellt wurde, dass einige Lehrer keinen Impfschutz gegen die Krankheit aufwiesen. Dies hatte die Ausbreitung der Erkrankungen maßgeblich begünstigt. (ad)
Bild: seedo / pixelio.de
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