Zu viel Eistee kann Nierensteine begünstigen
14.08.2012
Während der heißen Sommertage ist Eistee ein beliebtes Erfrischungsgetränk. Internisten warnen jedoch vor zu viel Eistee. Neben dem hohen Zuckergehalt fördert der Konsum von handelsüblichen oder selbstgemachten Eistee die Bildung von Nierensteine. Verantwortlich hierfür ist eine bestimmte Säure, die die Nierensteinbildung fördere.
Im Sommer trinken viele Menschen gern kalten Eistee. Doch wer zu Ablagerungen neigt, sollte lieber auf andere Getränke umsteigen, wie der Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Internisten, Dr. Wolfgang Wesiack, warnte. Das typische Sommergetränk enthält wie alle Schwarz- und Grünteesorten Oxalsäure (Oxalat) berichtet der Internist. Wird die Säure dem Körper in größeren Mengen zugeführt, können bestimmte Arten von Nierensteine entstehen.
Besser Wasser mit Zitronensaft
Vor allem Eistee wird an heißen Tagen weitaus mehr getrunken, als normal zubereiteter Heißtee. „Neigt jemand zur Bildung von schmerzhaften Ablagerungen, sollte auf Eistee verzichtet werden“, rät der Mediziner. Besser sei hingegen Wasser, dass mit frischen Zitronenscheiben oder Zitronensaft gemixt ist. Die Säure der Zitrone habe einen positiven Einfluss und verhindere das Nierensteinwachstum, sagt der internistische Facharzt.
Flüssigkeitsmangel begünstigt Nierensteine
Im Sommer kann es schnell passieren, dass Menschen zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen. Gerade aber Flüssigkeitsmangel ist die häufigste Ursache für die Bildung von Nierensteinen. Nach Aussagen Wesiack besitzen Männer ab dem 40. Lebensjahr ein vierfach erhöhtes Risiko gegenüber Frauen. Frauen, die die Menopause erreichen, haben ab diesem Zeitpunkt aufgrund des niedrigen Östrogen-Hormonspiegels ebenfalls eine erhöhtes Risiko.
Ernährungsumstellung kann vorsorgen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Erkrankungsrisiko zu senken. So sollten am Besten Getränke und Lebensmittel mit Oxalsäure gemieden werden, rät der Arzt. Das seien beispielsweise Kaffee, Cola, Weizenkleie, Rhabarber, Nüsse, Spinat und Nüsse. Gute Alternativen bieten hingegen Lebensmittel wie Quark, Käse, Milch, Joghurt und Kartoffeln. Diese enthalten viel Kalzium. Studien hatten ermittelt, dass der Mineralstoff Kalzium die Aufnahme der Säure im Darm verringert. Zusätzlich sollten Betroffene auf den übermäßigen Verzehr von Fett und Kochsalz verzichten. Übergewicht und Kalziummangel stellen ebenfalls Risikofaktoren für Nierensteine dar.
Starke Schmerzen bei Nierensteinen
Nierensteine machen sich zu meist durch starke Flankenschmerzen und Beschwerden beim Wasserlassen bemerkbar. Gelangen die Steine in den Harnleiter, so können sie sich an den Engstellen festsetzen. Das Festsetzen verursacht starke und wellenförmige Schmerzen (Nierenkolik). Vielfach ist Blut im Urin erkennbar oder mindestens im Labor nachweisbar. In den meisten Fällen folgt ein Urin-Stau und die betroffene Niere kann geschädigt werden. Sind die Steine sehr klein, können sie auch ohne Nierenschmerzen abgehen. Neben einer medikamentösen Therapie werden auch minimal invasive Eingriffe durchgeführt. In der Naturheilkunde kommen zusätzlich Tees mit Löwenzahnwurzeln und echtem Labkraut zum Einsatz. Diese sollen bei der Auflösung der Nierensteine helfen. (sb)
Lesen Sie zum Thema:
Öko-Test: Eistee enthält viel Zucker und Aromen
Grünen Tee nicht zu heiß brühen
Viel ungesunder Zucker in Eistee
Bild: Simvero / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.