Im Winter steigt das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten
21.01.2013
Kalte Winter sind ein Risiko für Herzkreislaufpatienten. Das kalte Wetter bedingt einen deutlichen Anstieg des Risikos von Herzinfarkten und Schlaganfällen, berichtet der Vorsitzenden vom Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“.
Bei niedrigen Temperaturen erhöht sich laut Aussage der BNK-Experten automatisch der Blutdruck, da sich die Blutgefäße zur Temperaturregulation zusammenziehen. Personen mit Bluthochdruck oder bekannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind daher im Winter zu besonderer Vorsicht gehalten, so der Vorsitzende des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen, Norbert Smetak. Insgesamt führe das kalte Wetter zu einem deutlich erhöhten Risiko von Komplikationen, wie einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen des Herzens. Den Angaben des BNK zufolge sterben im Winter rund 20- bis 50-mal so viele Menschen wie im Sommer an Herz-Kreislauf-Beschwerden.
Klima verantwortlich für das erhöhte Risiko von Herz-Kreislauf-Beschwerden?
Ob tatsächlich die niedrigen Temperaturen im Winter für das erhöhte Risiko Herz-Kreislauf bedingter Todesfälle verantwortlich sind, ist unter den Experten durchaus umstritten. Auf dem Jahrestreffen der „American Heart Association“ im November 2012 hatten US-Wissenschaftler eine Studie vorgestellt, die zu dem Ergebnis kam, dass nicht die niedrigen Temperaturen, sondern andere Faktoren ein erhöhtes Risiko der Herz-Kreislauf assoziierten Todesfälle in den Wintermonaten verursachen. Denn in allen Klimazonen sei während der Wintermonate ein Anstieg derartiger Todesfälle zu beobachten. Zwar gelte Kälte weiterhin als Risikofaktor bei Herzpatienten, doch offenbar spielen auch andere Faktoren, wie die tendenziell geringere körperliche Bewegung und ungesündere Ernährung, eine Rolle bei dem Anstieg der Herz-Kreislauf bedingten Todesfälle in den Wintermonaten, erläuterten die US-Wissenschaftler.
Herz-Kreislauf-Patienten sollten im Winter besonders vorsichtig sein
Unabhängig von weiteren Risikofaktoren führt kaltes Wetter dem Bundesverband der Kardiologen zufolge zu einer Erhöhung des Blutdrucks, was vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen ein erhebliches Risiko birgt. Regelmäßige Kontrollen des Blutdrucks seien daher bei Risikopatienten dringend zu empfehlen. Grunderkrankungen wie die Koronare Herzkrankheit oder Arterienverkalkung sollten in den kalten Monaten besonders aufmerksam beobachtet werden. Spätestens bei Auftreten von Symptomen wie Herzschmerzen, Brustschmerzen, einem Stechen in der Brust, Herzstolpern oder Herzrasen ist dringend ein Arzt zu konsultieren.
Sport und gesunde Ernährung zur Vorbeugung
Um sich auch in den Wintermonaten vor Herz-Kreislauf-Beschwerden zu schützen, sollten gesunde Ernährung und moderate sportliche Aktivität das ganz Jahr über Berücksichtigung finden. Dies könne auch gegen den erhöhten Blutdruck im Winter helfen, erläuterte Norbert Smetak. Unter Umständen bedürfe es jedoch bei Patienten mit Vorerkrankungen zudem einer verstärkte Medikationen. Die Dosis der blutdrucksenkenden Medikamente müsse hier gegebenenfalls erhöht oder eine weiteres Arzneimittel verordnet werden, erläuterte der Experte. (fp)
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