Bereits leichte Bewegungen reduzieren das Brustkrebsrisiko
04.02.2013
Brustkrebs ist die zweithäufigste Krebstodesursache bei Frauen. Durch einen gesunden Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung und Sport, möglichst geringem Alkoholkonsum und dem Vermeiden von Übergewicht, lässt sich das individuelle Erkrankungsrisiko jedoch deutlich reduzieren, so die aktuelle Mitteilung der Kooperationsgemeinschaft Mammographie in Berlin anlässlich des heutigen Weltkrebstages.
Bereits moderate sportliche Aktivitäten wie Radfahren, zügiges Gehen oder körperliche Hausarbeit können einen deutlichen Effekt bei der Brustkrebsvorbeugung erzielen, berichtet die Kooperationsgemeinschaft Mammographie. Vor allem ältere Frauen würden von regelmäßiger Bewegung profitieren. Als Richtgröße empfehle die Weltgesundheitsorganisation (WHO) „mindestens 150 Minuten regelmäßige körperliche Aktivität von moderater Intensität oder 75 min anstrengende Aktivität pro Woche.“ Allerdings lasse sich die Frage, „wie viel Bewegung es sein muss, noch nicht sicher beantworten.“
Selbst intensive Hausarbeit senkt das Brustkrebsrisiko
Fest steht laut Angaben der Kooperationsgemeinschaft Mammographie, dass jede Frau „durch einen allgemein gesunden Lebensstil ihr Brustkrebsrisiko senken“ kann, wobei regelmäßige Bewegung und Sport, der Verzicht auf Alkohol und das Vermeiden von Übergewicht eine wesentliche Rolle spielen. Nicht nur Ausdauersport sondern auch moderate körperliche Bewegung wie „intensive Hausarbeit, zügiges Gehen oder eine halbe Stunde Radfahren täglich“ habe hier bereits einen positiven Effekt.
Auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) bestätigte in einer Pressemitteilung zum Weltkrebstag, dass mehrere Studien auf eine Senkung des Brustkrebsrisikos durch regelmäßige körperliche Aktivität hindeuten. Zum Beispiel ging die DKFZ-Wissenschaftlerin Prof. Karen Steindorf in ihren Untersuchungen „der Frage nach, wie viel Sport Frauen in welcher Lebensphase treiben müssen, um von dem Schutzeffekt zu profitieren“, berichtet das DKFZ. Steindorf fand heraus, „dass sich besonders die Aktivität im höheren Alter auszahlt.“ So ist laut DKFZ-Mitteilung „das Brustkrebsrisiko von Frauen, die nach den Wechseljahren regelmäßig körperlich aktiv sind, um etwa ein Drittel niedriger als das ihrer trägeren Geschlechtsgenossinnen.“
Früherkennung kann tödliche Brustkrebserkrankungen verhindern
Da mit dem Alter das Brustkrebsrisiko deutlich steigt, sollten insbesondere ältere Frauen laut Aussage der Experten die bestehenden Möglichkeiten zur Brustkrebsvorbeugung dringend nutzen. So würden von 1.000 Frauen im Alter von 40 Jahren innerhalb der nächsten zehn Jahre 15 Frauen an Brustkrebs erkranken, bei den Fünfzigjährigen liege die Erkrankungsrate indes schon doppelt so hoch, berichtet die Kooperationsgemeinschaft Mammographie. Das durchschnittliche Erkrankungsalter der Brustkrebspatientinnen gibt die Kooperationsgemeinschaft in ihrer aktuellen Pressemitteilung mit 63 Jahren an. Zwar lasse sich Brustkrebs nicht gänzlich vermeiden, doch eine frühzeitige Diagnose könne einen lebensbedrohlichen Krankheitsverlauf durchaus verhindern. Daher sei die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen wie dem Mammographie-Screening von besonderer Bedeutung.
Mit dieser Methode ließen „sich selbst kleinste Tumoren aufspüren, auf die es sonst keinerlei Hinweise gibt“, so die Mitteilung der Kooperationsgemeinschaft Mammographie. Und je früher das bösartige Zellwachstum in der Brust erkannt werde, desto besser seien die Aussichten für die betroffene Frau. Lassen sich bereits Knoten oder auffällige Verformungen der Brust ertasten, „sind die Tumore meist schon größer als zwei Zentimeter“ und die Heilungsaussichten deutlich geringer, berichtet die Kooperationsgemeinschaft. (fp)
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