Temperaturanstieg für den Kreislauf eine erhebliche Belastung
18.06.2013
Der Sommer zeigt sich derzeit von seiner sonnigen Seite und die Temperaturen steigen teilweise auf über 30 Grad Celsius. Zwar freuen sich die meisten Menschen über den ausgiebigen Sonnenschein, doch sind mit dem plötzlichen Temperaturanstieg auch einige gesundheitliche Risiken verbunden. Derart hohe Temperaturen bilden eine erhebliche Belastung für den Kreislauf, da der Organismus versucht über die körpereigene Temperaturregulation die Normaltemperatur von rund 37 Grad Celsius zu halten.
Um einen Anstieg der Körpertemperatur bei hohen Außentemperaturen zu vermeiden, nutzt der Körper im wesentlichen zwei verschiedene Mechanismen. Zum einem weiten sich die sogenannten peripheren Blutgefäße in den Gliedmaßen, wodurch die Temperaturabgabe erhöht wird. Anderseits beginnt der Körper verstärkt zu schwitzen, was ebenfalls der Wärmeabgabe dient und gleichzeitig einen kühlenden Effekt durch die Verdunstung des Schweißes mit sich bringt. Die körpereigene Temperaturregulation hat jedoch den Nebeneffekt, dass der Blutdruck drastisch absacken kann, da die peripheren Blutgefäße deutlich mehr Blut aufnehmen als zuvor. Auch kann der Flüssigkeitshaushalt aus dem Gleichgewicht geraten, da zu viel Schweiß abgegeben wird. Das Ergebnis sind erhebliche Kreislaufprobleme, die schlimmstenfalls zu einem sogenannten Hitzekollaps oder gar dem Hitzetod führen.
Hitze verursacht erhöhten Flüssigkeitsverlust und Absacken des Blutdrucks
Der drastische Temperaturanstieg seit Wochenbeginn ist auch für den Kreislauf gesunder Menschen eine erhebliche Belastung. Ohnehin geschwächte Personen (zum Beispiel Senioren, chronisch Kranke, Herzkreislauf-Patienten) sind umso mehr gefährdet. Typische Folgen einer Überforderung der körpereigene Wärmeregulation sind dabei die sogenannte Hitzeerschöpfung und ein Hitzekollaps. Die Hitzeerschöpfung ist in erste Linie bedingt durch den hohen Flüssigkeitsverlust beim Schwitzen und eine gleichzeitig zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Der hieraus resultierende Flüssigkeitsmangel (Dehydratation) führt zu einer Abnahme der zirkulierenden Blutmenge und Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Die bei dem Versuch einer erhöhten Wärmeabgabe zunächst gerötet erscheinende Haut, ist nun blass, der Puls ist deutlich beschleunigt, die Atemfrequenz erhöht, die Atmung flach. Steigt die Körpertemperatur auf über 40 Grad Celsius, droht den Betroffenen ein Hitzekollaps.
Hitzekollaps: Wenn der Kreislauf unter der Hitze zusammenbricht
Bei einem Hitzekollaps führt die Weitung der peripheren Blutgefäße und die hiermit verbundene Umverteilung des Blutes im Körper dazu, dass dem Herz nur noch verminderte Blutmengen zum Pumpen zur Verfügung stehen, der Blutdruck sackt deutlich ab und schließlich kann das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Die Betroffenen verlieren das Bewusstsein. Im Vorfeld sind unter Umständen Symptome wie Übelkeit, Schwindel und ein allgemeines Schwächegefühl zu beobachten. Wird die körpereigene Wärmeregulation derart überlastet, dass die Körpertemperatur auf über 42 Grad Celsius steigt, verlieren vermehrt Zellen ihre biologische Funktion und den Betroffenen droht der Hitzetod.
Viel trinken, körperliche Anstrengung meiden, Sonnenschutz beachten
Um Beeinträchtigungen des Organismus durch die hohen Außentemperaturen zu vermeiden, sollten körperliche Belastungen – insbesondere in der Mittagssonne – dringend vermieden werden, dem Körper ist vermehrt Flüssigkeit zuzuführen und zwischendurch ist regelmäßig für Abkühlung zu sorgen. Neben den gesundheitlichen Beeinträchtigungen aufgrund des Temperaturanstiegs sind jedoch auch die unmittelbaren negativen Effekte der Sonnenstrahlung bei den hochsommerlichen Wetterlagen nicht zu unterschätzen. Ohne angemessenen Sonnenschutz drohen schwere Sonnenbrände, die ihrerseits eine Erhöhung des Hautkrebsrisikos mit sich bringen. Auch kann ein Übermaß an Sonneneinstrahlung auf den Nackenbereich und Kopf einen sogenannten Sonnenstich verursachen, der eine Entzündungsreaktion der Hirnhäute auf den Temperaturanstieg beschreibt. Die Betroffenen plagen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Übelkeit, Erbrechen und einen steifer Nacken. Letztere ist dabei ein typisches Merkmal für die Reizung der Hirnhäute. Um gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Sonneneinstrahlung zu verhindern, sollte generell das vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) propagierte Motto „Meiden-Kleiden-Cremen“ eingehalten werden. Demnach gilt: Die Sonne meiden, den Körper (auch den Kopf) mit Kleidung bedecken und die freien Hautstellen gründlich eincremen. (fp)
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