Ausbreitung des lebensgefährlichen Ebola-Fiebers im Kongo
18.09.2012
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer weiteren Ausbreitung der Ebola-Seuche im Kongo. Bis zum 12. September wurden 41 Ebola-Fälle in der Demokratischen Republik Kongo gemeldet, von denen 18 Fälle tödlich verlaufen seien, berichtet die WHO. Derzeit werden noch weiterer 28 Verdachtsfälle untersucht.
Ebola ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die in bis zu 90 Prozent der Fälle den Tod der Patienten zur Folge hat. Sie ist hochansteckend und von Mensch zu Mensch übertragbar. Einziger Grund dafür, dass bisher lediglich lokal begrenzte Ausbrüche zu verzeichnen waren, ist die hohe Todesrate. Die Betroffenen sterben zu schnell, um eine größere Anzahl von Mitmenschen zu infizieren. Jeder Ausbruch der Ebola birgt jedoch ein erhebliches Risiko für die Bevölkerung vor Ort und das versorgende medizinische Personal. So haben sich im Kongo laut Angaben der WHO auch 18 Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen mit den Erregern infiziert.
46 Menschen am Ebola-Fieber erkrankt
Zur Bekämpfung des Ebola-Ausbruchs im Kongo wurde „eine nationale Task Force mit mehreren Partnern, darunter die WHO, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), Médecins Sans Frontières (MSF), die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) und die US-Agency for International Development (USAID)“, einberufen, berichtet die WHO. Bis zum Wochenende habe sich die Zahl gemeldeten Erkrankungen um fünf weitere Fälle auf 46 erhöht. Bei 14 Patienten konnte der Befund zwischenzeitig labordiagnostisch bestätigt werden, bei den 32 verbliebenen Meldungen liege der Verdacht auf eine Ebola-Infektion nahe, so die Mitteilung der Weltgesundheitsorganisation. 18 Patienten seien bereits an den Folgen des Ebola-Fiebers verstorben, 28 weitere Verdachtsfälle werden untersucht. Der Ausbruch konzentriert sich laut Angaben der WHO auf den Distrikt Haut-Uélé in der Provinz Orientale.
Symptome einer Ebola-Infektion
Eine Infektion mit dem Ebolavirus verursacht beim Menschen das sogenannte Ebola-Fieber. Nach maximal drei Wochen Inkubationszeit entwickeln die Betroffenen grippeähnliche Symptome auf die anschließend eine sogenanntes hämorrhagisches Fieber folgt. Dies ist gekennzeichnet durch hohes Fieber, innere Blutungen, Beeinträchtigungen der Leber- und Nierenfunktion, blutigen Durchfall, Krämpfe, Schockzustände und Kreislaufzusammenbrüche.Übelkeit mit Erbrechen sind ebenfalls ein typisches Begleitsymptom. Nicht selten bluten die Betroffenen aus sämtlichen Körperöffnung. Eine Heilung ist bislang nicht möglich. Lediglich eine Linderung der Symptome lässt sich durch eine umfassende medizinische Versorgung erreichen. Da das Ebolavirus per Schmierinfektionen (über Körperflüssigkeiten) auf Mitmenschen übertragen werden kann und die Patienten sehr viel Körperflüssigkeiten in Form von Blut, Erbrochenem, Durchfall und Urin absondern, ist das Infektionsrisiko bei Kontakt besonders hoch.
Seuchenausbrüche in Afrika
In Zentralafrika wird die Bevölkerung derzeit durch verschiedene Seuchenausbrüche bedroht Während Ebola zuletzt 16 Menschenleben im Kongo gefordert hatte und nun im Kongo wütet, kämpfen zahlreiche zentralafrikanische Staaten derzeit auch mit einer Ausbreitung der Cholera. Die WHO hatte jüngst von rund 55.000 Cholera-Infektionen in West- und Zentralafrika berichtet. Die Epidemie habe in Staaten wie Sierra Leone, Guinea, Liberia, dem Kongo, Niger und Nigeria bereits zahlreiche Todesopfer gefordert und tausende weitere seien zu erwarten. Auch hier kämpfen internationale Hilfsorganisationen, wie UNICEF, Oxfam, das British Red Cross, Save the Children, Care und die WHO vor Ort gegen die Ausbreitung der Epidemie. (fp)
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