Geflügelwurst enthält auch Schweine- und Rindfleisch
14.02.2012
In Geflügelwurst ist häufig auch Rind- und Schweinefleisch enthalten. Das geht jedoch aus dem Produktnamen in der Regel nicht hervor. Erst der genaue Blick auf die Zutatenliste verrät, was wirklich in der Geflügelwurst steckt. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) fordert nun gut sichtbare Hinweise auf den Verpackungen.
28 Prozent der Wurstwaren bestehen nicht ausschließlich aus Geflügelfleisch
Verbraucher, die Geflügelwurst kaufen, sollten zukünftig einen Blick auf die Zutatenliste des Produkts werfen. Denn wer Geflügelwurst kauft, erhält häufig ein Produkt, das neben Geflügelfleisch auch Rind- und Schweinefleisch enthält. Die DLG warnt davor, falsche Erwartungen bei den Verbrauchern zu wecken. Deshalb sei eine deutlichere Kennzeichnung der Produkte, aus der die enthaltenen Fleischsorten hervor gehen, dringend nötig.
Im DLG-Testzentrum für Lebensmittel wurden die Zutatenlisten von etwa 140 Geflügelwürsten analysiert, die im letzten Jahr einen Qualitätstest durchliefen. Dabei kam heraus, dass nur 28 Prozent der Geflügelwürste aus reinem Geflügelfleisch bestehen. Dies würde von den Herstellern in der Regel technologisch begründet werden, erklärt die wissenschaftliche Leiterin der DLG-Qualitätsprüfung, Irina Dederer. Geflügelfett sei nicht für die Herstellung von jeder Sorte Wurst geeignet. Besonders ungeeignet sei es für Salami. Es würden stattdessen häufig pflanzliche Öle bei Brüh- und Kochwürsten sowie Pflanzenfette bei Rohwürsten eingesetzt.
Größter deutscher Wursttest
In den Messehallen von Erfurt findet der größte deutsche Wursttest statt, bei dem Experten Produkte von rund 500 Herstellern begutachten. Neben Aussehen und Konsistenz stehen Geruch und Geschmack im Vordergrund. 770 Tester untersuchen circa 6000 Wurstwaren, zu denen unter anderem Leberkäse, Schinken, Bratwürste und Konservenfleisch gehören.
Die Teilnahme am Test ist freiwillig. Herstellern wird mit der Veranstaltung Gelegenheit gegeben, eine der begehrten DLG Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen für ihre Produkte zu erhalten. Laut DLG geht der allgemeine Trend in der Wurstbranche zu leichten, fettreduzierten Produkten. Verbraucher würden zudem gerne zu regionalen und internationalen Spezialitäten greifen. Darüber hinaus würde abgepackte SB-Ware immer mehr Käufer finden, während der Verkauf an der Wursttheke immer weiter zurück gehe. DLG-Vizepräsident Achim Stiebing erklärte: „Fleischerzeugnisse bleiben Grundnahrungsmittel, sie müssen allerdings neuen Genussansprüchen auf hohem Qualitätsniveau entsprechen.“ (ag)
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Bild: Lichtbild Austria / pixelio.de
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