Der Winter ist die Jahreszeit für die meisten Noroviren-Infektionen
14.02.2011
Aufgrund der Jahreszeit verzeichnen die Gesundheitsbehörden einen Anstieg der Norovirus-Infektionen in Deutschland. Das berichtet das Robert-Koch-Institut in Berlin. Eine besondere Infektionswelle sei allerdings nicht zu beobachten. Die gemeldeten Fällen sind im Vergleich auf dem Vorjahresniveau.
Durch die derzeitige Jahreszeit steigen die Infektionen mit Noroviren an, erklärte Susanne Glasmacher vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berin. Derzeit liegen keine Erkenntnisse vor, dass in diesem Jahr besonders viele Menschen sich mit Noroviren infizieren. Eine „besonders starke Welle“ liegt nicht vor, so Glasmacher.
Einfache Vorsichtsmaßnahmen minimieren Infektionsgefahr
Wer einfache aber effektive Hygienemaßnahmen einhält, kann mit dazu beitragen, dass die hochansteckenden Viren sich nicht weiter ausbreiten. Bereits erkrankte schützen Angehörige und Freunde am Besten, wenn sie während der Krankheitsphase mit so wenig Menschen wie möglich in Kontakt treten und sich gänzlich auskurieren. Kinder sollten auch nach zwei Tagen nach Abklingen der Beschwerden nicht in den Kindergarten oder in die Schule gehen. Die Noroviren werden zumeist durch den Kot und durch Erbrochenes Infizierter übertragen. Das RKI rät Betroffenen, sich nach dem Stuhlgang sehr gründlich die Hände zu waschen. Alle Flächen, die innerhalb der Wohnung mit den Ausscheidungen der Erkrankten in Kontakt kamen, sollten mit Schutzhandschuhen gründlich gesäubert werden. Danach sind die Handschuhe und Putzlappen restlos zu entsorgen. Bettwäsche, Handtücher sowie Kleidung sollten bei mindestens 60 Grad mit der Waschmaschine jeden Tag gewaschen werden. Benutztes Geschirr kann wie üblich in der Spülmaschine gesäubert werden.
Desinfektionsmittel nicht notwendig
Desinfektionsmittel brauchen nicht angeschafft werden. Für Privathaushalte hält das RKI eine solche Anschaffung für nicht notwendig. Wer dennoch welche für die Zeit der Krankheitsphase verwenden will, sollte in der Apotheke nach adäquaten Norovirus-Mitteln fragen. Nicht alle Mittel sind tauglich, um Noroviren abzuwehren.
Sind die Symptome der Norovirus-Infektion zurück gegangen, heißt das noch lange nicht, dass keine Viren mehr übertragen werden. Noroviren werden noch bis zu zwei Wochen nach Ausbruch der Erkrankung mit ausgeschieden. Aus diesem Grund sollten die beschriebenen Hygienemaßnahmen weiterhin strikt eingehalten werden, weil sonst Neuerkrankungen drohen.
Ärztliche Behandlung nur in Ausnahmefällen notwendig
Patienten, die die Infektionskrankheit gut überstanden haben, benötigen in der Regel keine ärztliche Betreuung, sagte die Institutsmitarbeiterin. Bricht die Erkrankung aus, leiden die Betroffenen unter starkem Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Durch den Brechdurchfall verliert der Organismus viel Flüssigkeit. Patienten sollten daher genügend Flüssigkeit in Form von Wasser und Magenschonenden Tees zu sich nehmen. Auch die zusätzliche Gabe von Elektrolyten empfiehlt sich. Elektrolyte können in der Apotheke in Pulverform erworben werden.
Eine Norovirus-Meldepflicht besteht nur bei größeren Ausbrüchen wie in Kliniken oder Altenhilfeeinrichtungen. Bei Einzelerkrankungen muss der Hausarzt eine vorliegende Infektion nicht melden. Denn die meisten Menschen überstehen eine Infektion zumeist ohne bleibende Schäden. Bedingung hierfür sei aber, dass die Betroffenen sich mindestens zwei Tage im Bett aufhalten und reichlich trinken. Vorsicht ist bei Kleinkindern, chronisch Kranken und älteren Patienten geboten. Diese Patientengruppen sollten bei starken Brechdurchfällen einen Arzt aufsuchen. Unter Umstände muss dann der Flüssigkeitshaushalt durch Infusionen ausgeglichen werden.
Naturheilkunde bei Durchfall
In dem Beitrag Hausmittel gegen Durchfall werden Mittel der Naturheilkunde erläutert. Nach überstandener Erkrankung ist es beispielsweise wichtig, die Darmflora bei der Regeneration zu unterstützen. Auf keinen Fall sollten Durchfall-unterdrückende Medikamente eingenommen werden, weil der Durchfall ein natürlicher Reinigungsvorgang des Körpers ist. Deshalb setzt die Naturheilkunde auf unterstützende Mittel, um die Körperabwehr zu stärken. (sb)
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Bild: tokamuwi / pixelio.de
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