24.11.2012
Wie das Magazin „Gegen-Hartz.de“ in seiner neusten Ausgabe berichtet, verschickt das Jobcenter Nienburg in Niedersachsen im Rahmen ihres Projekts „Perspektive 50plus“ Einladungen an ältere Hartz IV-Bezieher zur Rauchentwöhnung. Das Besondere dabei ist, dass die Eingeladenen überhaupt nicht die Wahl bekommen, sich für diesen Kurs aus freien Stücken zu entscheiden. Denn in den Anschreiben wird eindeutig betont, dass die Teilnahme verpflichtend ist, da ansonsten der Regelsatz um 10 Prozent für drei Monate als Sanktion gekürzt wird.
„Eine wichtige Verbaussetzung für die Rauchentwöhnung ist der feste Wille zum Rauchstopp“, berichtet Christian Meyer, Mediziner aus Hannover. Denn jeder Raucher weiß, dass das Rauchen von Zigaretten die Gesundheit schädigt und das Risiko eines Herzinfarkts oder Krebserkrankungen deutlich steigt. Meyer kritisiert demnach die Unfreiwilligkeit des Kurses, der wenig Chancen auf Erfolg mit sich bringen dürfte. Anders sehe es aber mit Anreizen aus. Diese könnten die Motivation steigern und zum Durchhalten animieren.
Für „Gegen-Hartz.de“ kommt allerdings ein weiterer zu kritisierender Aspekt hinzu. Jeder Erwachsene in Deutschland habe die Freiheit selbst zu entscheiden, ob er zum Glimmstängel greife oder nicht. Offenbar ignoriere die Behörde diesen wichtigen Aspekt. (gr)
Lesen Sie auch:
Früher mit Rauchen aufhören und länger leben
Rauchen schädigt die Gene schon nach Minuten
Rauchen schwächt Krebs-Schutzgene
Rauchen Hauptursache für COPD
Frauen versterben früher und häufiger an Krebs
Rauchende Männer bauen geistig schneller ab
Sofortiger Rauchstopp Symptom für Lungenkrebs?
Bildnachweis: Thorsten Freyer / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.