Pollen fliegen dieses Jahr früher als üblich
02.03.2014
Oft denkt man bei Pollenallergie und Heuschnupfen an die wärmeren Jahreszeiten. Doch aufgrund des milden Winters sind die ersten Pollen schon früher als sonst üblich unterwegs. Vor allem Hasel und Erle machen Allergikern derzeit zu schaffen.
Hasel- und Erlenpollen besonders früh unterwegs
Der milde Winter hat für Menschen, die an Heuschnupfen leiden auch seine schlechten Seiten. So fliegen wegen des wärmeren Wetters die ersten Pollen bereits jetzt. Wie die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) meldet, sind vor allem Hasel- und Erlenpollen dieses Jahr besonders früh unterwegs. Diese Pollen sind zudem noch besonders stark, da die Sträucher im Vorjahr weniger produziert haben. „Ich gehe davon aus, dass sich die Phase des starken Pollenflugs verschoben hat“, so Karl-Christian Bergmann, Leiter der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst.
Pollenflug dieses Jahr so heftig wie noch nie
Drastische Entwicklungen befürchtet der schwäbische Bezirksvorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbands, Jakob Berger. Er meint, dass der Pollenflug dieses Jahr so heftig wie noch nie werden könnte. Die Chefärztin der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Augsburger Klinikum, Julia Welzel, erläuterte laut der „Augsburger Allgemeine“: „Wir haben gerade ähnliche Wetterverhältnisse wie sonst im Frühjahr. Es kann sein, dass da noch viel kommt. Die Blütenstände waren heuer kaum gefroren.“ Bereits im Januar hatte der Wetterdienst MeteoSchweiz festgestellt, dass die Pollen zwei Wochen früher als im Schnitt unterwegs sind. „Der Blühbeginn hängt klar mit dem milden Wetter zusammen“, so Regula Gehrig, Biometeorologin bei MeteoSchweiz.
Pollen werden durch Umweltverschmutzung aggressiver
Vor allem der Pollenflug von Hasel und Erle, die jetzt schon Hauptsaison hätten, mache Allergikern zu schaffen. „Die Pollen lösen bei Allergikern jetzt heftige Reaktionen aus“, so Welzel. Die Belastung durch die verschiedenen Pollen ist allerdings sehr unterschiedlich ausgeprägt. So rufen etwa Haselpollen oft Allergien hervor, andere, wie beispielsweise Raps sensibilisieren eher selten. Dies liege Laut Wenzel auch an der Pollengröße und der Verteilung über Wind. „Die Pollen werden durch Umweltverschmutzung, also Feinstaub, aggressiver und auch die Atemwege und Schleimhäute werden empfindlicher“, so die Ärztin.
Allergisches Asthma als Folge einer unbehandelten Pollenallergie
Eine mögliche Folge einer unbehandelten Pollenallergie ist allergisches Asthma. Betroffene sollten möglichst früh mit ihrer Allergie umzugehen lernen. Neben alltäglichen Maßnahmen, wie der möglichen Vermeidung von Aufenthalten im Wald oder Park während der Hauptbelastungszeit, ist für viele eine Hyposensibilisierung ratsam. Diese kann man bei einem Allergologen durchführen lassen. Im Rahmen einer dreijährigen Therapie werden dem Patienten kleinste Mengen des Allergen verabreicht, um das Immunsystem langsam an den Stoff zu gewöhnen. Die Dosis des Allergens wird dabei kontinuierlich in kleinen Schritten erhöht.
Medikamente und Naturheilkunde
Eine Behandlung der Pollenallergie mit Medikamenten zielt darauf ab, die Symptome zu lindern. Antihistaminika wirken zwar gegen alle Formen von allergischem Schnupfen, führen aber nicht zu einer dauerhaften Besserung. Zudem sind oft unerwünschte Nebenwirkungen damit verbunden. Kortison wird normalerweise nur bei schweren Allergien verschrieben, das meist als Spray eingesetzt wird. Naturheilkundliche Behandlungen einer Pollenallergie sind darauf ausgerichtet, die Überreaktionen des Immunsystems auf einen bestimmten Stoff wieder in die gesunde Regulationsfähigkeit umzuwandeln und somit eine dauerhafte Linderung zu erreichen. In Naturheilpraxen werden daher Naturheilverfahren wie Homöopathie, Eigenbluttherapie, Bachblütentherapie, Darmsanierung, Hypnose, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) wie Akupunktur sowie die Therapie mit Vitalstoffen oft erfolgreich angewendet. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.