Nur die Hälfte der Berlinerinnen geht zur Brustkrebs-Früherkennung
03.02.2015
Obwohl Brustkrebs die Krebsart mit der höchsten Todesrate bei Frauen in Deutschland ist, geht nur etwa die Hälfte der Berlinerinnen zum Mammographie-Screening. Experten zufolge kann Brustkrebs bei frühzeitiger Diagnose in den meisten Fällen erfolgreich therapiert werden.
Krebsart mit höchster Todesrate bei Frauen
Nach Herz-Kreislauferkrankungen ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Die Krebsart mit der höchsten Todesrate bei Frauen ist Brustkrebs. Bundesweit sterben jedes Jahr rund 17.500 daran und rund 70.000 erkranken jedes Jahr neu. Laut der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) können heutzutage etwa 80 Prozent der erkrankten Frauen erfolgreich therapiert werden. Sehr viel hänge dabei von einer frühen Diagnose ab. Doch trotzdem gehen viel zu viele Frauen nicht zur regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung.
Nur jede zweite Berlinerin geht zur Früherkennung
Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, nimmt bisher nur rund die Hälfte der gesetzlich versicherten Berliner Frauen zwischen 50 und 69 Jahren die Einladung zur Brustkrebs-Früherkennung an. Dies geht aus den jüngsten Daten der Kooperationsgemeinschaft Mammographie für das Jahr 2011 hervor. Berlin liegt bei der Teilnahme damit deutlich unter dem Bundesschnitt von rund 56 Prozent. Insbesondere in den östlichen Bundesländern ist der Zuspruch höher. So gingen etwa 59 Prozent der gesetzlich versicherten Brandenburgerinnen in diesem Alter zum Mammographie-Screening.
Screening trägt zu besseren Heilungschancen bei
Dieses Screening trägt dazu bei, dass mehr Frauen mit Brustkrebs ihre Brust behalten können und bessere Heilungschancen haben. Denn laut dem Bericht der Kooperationsgemeinschaft werden bei der Untersuchung mehr Tumore im Frühstadium entdeckt als vor dem bundesweiten Start der Reihenuntersuchung im Jahr 2009. Daher sind häufig schonendere Behandlungsmethoden möglich. Auch wenn manche Mediziner darauf hinweisen, dass es bei der Mammographie etwa im Vergleich zur Früherkennungs-Untersuchung von Darmkrebs einen höheren Prozentsatz einer Überdiagnose gibt, raten die meisten Experten Frauen dazu, die Untersuchung regelmäßig durchführen zu lassen.
Kostenlose Untersuchung
Grundsätzlich ist das Screening aber keine Überlebensgarantie für die einzelne Frau. Laut Statistik haben Frauen zwischen 50 und 69 Jahren das höchste Risiko für Brustkrebs und werden daher alle zwei Jahre zum systematischen Röntgen der Brust eingeladen. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos. 2011 wurden den Angaben zufolge insgesamt rund 2,7 Millionen Frauen gescreent, bei rund 17.000 fand sich Brustkrebs. (ad)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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