Ein vierjähriges Mädchen ist in Kassel an einer hoch ansteckenden Hirnhautentzündung erkrankt. Der Kindergarten wurde inzwischen vorsorglich geschlossen.
Ein vierjähriges Mädchen ist in Kassel an einer hoch ansteckenden Hirnhautentzündung erkrankt. Der Kindergarten wurde inzwischen vorsorglich geschlossen. Unterdessen vermuten Mediziner, dass eine bakterielle Entzündung der Hirnhaut (Meningitis) vorliegt. Nach Angaben des zuständigen Gesundheitsamt sollten deshalb Kinder und Erwachsene, die mit dem erkrankten Mädchen in Kontakt gekommen sind, Antibiotika Medikamente einnehmen. Zuvor ist ein Besuch beim Hausarzt notwendig.
Der gesundheitliche Zustand des Mädchens ist nach Angaben des Gesundheitsamtes Kassel kritisch. Das Kind wird derzeit auf der Intensivstation eines Kinderkrankenhauses behandelt. Der Kindergarten, in das das Mädchen regelmäßig gegangen ist, wurde vorsorglich geschlossen, inzwischen ist der KiGa aber wieder geöffnet, wie die Amtsleiterin der Region Kasse, Karin Müller, bestätigte. Die Ärzte vermuten, dass eine Hirnhautentzündung (Meningitis) vorliegt. Die Erkrankung wird u.a. durch Zecken übertragen und gilt als hoch ansteckend und gefährlich. Kindern, Betreuern, Ärzten und Pflegekräften wurden vom Gesundheitsamt vorbeugend Antibiotika empfohlen, falls sie engen Kontakt mit dem erkrankten Mädchen gehabt haben.
Von einer Meningitis sind häufig Menschen betroffen, die über ein schwaches (ältere Menschen und chronisch Kranke) oder noch nicht ausgeprägtes Immunsystem verfügen. Es gibt zwei Arten der Hirnhautentzündung, zum einen die virale (also durch Viren verursachte) und die bakterielle, eitrige Meningitis. Typische Symptome eine Hirnhautentzündung sind plötzlich eintretenes hohes Fieber, Kopfschmerzen, steifer Nacken, Müdigkeit, Schüttelfrost, Schwindel sowie Übelkeit und Erbrechen. Ist der Krankheitsverlauf schwer, können auch Bewusstseinsstörungen und Ohnmacht dazu kommen. Die Krankheit Meningitis kann zum Tode führen und ist deshlab meldepflichtig. Wurde eine Hirnhautentzündung durch Viren ausgelöst, ist der Krankheitsverlauf eher harmlos. Dagegen ist die durch Bakterien ausgelöste Meningitis, die durch durch Meningokokken ausgelöst wird, eher gefährlich und kann unbehandelt in einigen Fällen auch zum Tod führen.
Bei Erwachsenen ist eine eitrige Meningitis eher selten, etwa 3 erwachsene Menschen von 100.000 Einwohner erkranken jedes Jahr in Deutschland. Kinder sind im Verhältnis zu Erwachsenen häufiger von einer Hirnhautentzündung betroffen. Die meisten eitrigen Hirnhautentzündungen betreffen Kinder bis zum 15. Lebensjahr (in den ersten 5 Lebensjahren 52 Fälle pro 100.000 Einwohner). (sb, 10.09.2010)
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Autoren- und Quelleninformationen
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