Fibromyalgie: Traditionelle Chinesische Medizin sorgt für Linderung
30.08.2011
Wenn Muskeln und Gelenke schmerzen und Patienten von einem andauernden Erkältungs- und Fiebergefühl berichten, handelt es sich oftmals um das Fibromyalgie-Syndrom (FMS). Verwirrend vielfältige und häufig gleichzeitig auftretende Symptome zeichnen die als Weichteilrheuma bekannte Erkrankung aus. Neben hoher Schmerzempfindlichkeit leiden Patienten unter anderem an Schlafstörungen und dauernder Abgeschlagenheit. Chronische Schleimhaut-Irritationen, Depressionen und eine allgemein labile Gemütsverfassung zählen darüber hinaus zu den typischen Merkmalen. Fibromyalgie-Erkrankte leiden oft unerträglich lange, können kaum noch alltägliche Aufgaben bewältigen und berichten von zahlreichen erfolglosen Arztbesuchen. Was viele nicht wissen: Die Traditionelle Chinesische Medizin stellt eine ernstzunehmende Alternative dar.
Aufgrund ausbleibender Behandlungserfolge leiten schulmedizinisch orientierte Ärzte Patienten häufig an Psychiater weiter und stufen Ursachen als „psychosomatisch“ bedingt ein. Psychische Krankheitsfaktoren schließt die chinesische Medizin zwar nicht aus, sie betrachtet FMS aber primär als somatische Störung und sieht den Ursprung in Infekten. „In rund zwei Drittel der Fibromyalgie-Fälle erzielen wir bereits eine dauerhafte Besserung“, berichtet Dr. Christian Schmincke, TCM-Experte und Leiter der Klinik am Steigerwald. „Wir betrachten Fibromyalgie als Fehlentwicklung der immunologischen Steuerung. Sie beginnt meist mit nicht auskurierten Infekten“. So bleiben Erkältungsprozesse bei Patienten in einem frühen Stadium stecken. Fieber, Schleimausleitung und Regeneration finden als Folgephasen nicht statt.
Andauernde und erfolglose Abwehrversuche kosten Kraft und führen zu einer gefährlichen Gewöhnung des Körpers an diesen Zustand. Bei der Anamnese steht daher das Abwehrverhalten des Organismus gegenüber Infekten im Mittelpunkt. Nach umfangreicher Diagnose erfolgt eine an die individuelle Krankheitsgeschichte angepasste Behandlung. Dabei basiert chinesische Medizin auf fünf Säulen. „Akupunktur und Moxibustion stimulieren Energiebahnen des Körpers, Tuina-Massagen sorgen für bessere Vitalspannungen und mit meditativen und gymnastischen Qi Gong Übungen stabilisieren wir Körperenergien und lösen Verspannungen. Die vegetarische Kost begünstigt Heilungsprozesse durch eine milde Darmentgiftung“, erklärt Dr. Schmincke. Wobei Therapien mit chinesischen Arzneien – auch als Phytotherapie bekannt – die Grundlage bilden. Sie mobilisieren und aktivieren das Immunsystem und gelten als wichtigste Behandlungsmethode. So reaktivieren chinesische Akut-Rezepturen bei Fibromyalgie-Patienten zunächst „alte“ Infekte, die das Immunsystem nicht erfolgreich überwunden hat. Bei manchen Patienten führt dies dazu, dass nach Jahren plötzlich wieder eine Bronchitis oder auch eine Blasenentzündung auftritt. Diese sogenannte Reaktualisierung ermöglicht ein Abarbeiten alter Erkrankungen und leitet sie aus dem Körper heraus, beispielsweise über Schleimhäute. In der Klinik am Steigerwald finden begleitend zudem therapeutische Gespräche statt, die fortlaufend Krankheitsumstände klären und Patienten Hilfestellung in Bezug auf Lebensführung und Ernährungsverhalten geben. (pm)
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Wichtiger Hinweis:
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