Naturheilverfahren helfen auch bei Allergien
30.03.2013
Duftende Blumen und strahlende Sonne läuten jedes Jahr den Frühling ein. Was vielen Menschen den Winterblues vertreibt und Freude bereitet, macht Allergikern jedoch häufig das Leben schwer. Aufgrund umherfliegender Pollen beginnt wieder die Zeit der laufenden Nasen, juckenden Augen und kratzenden Hälse. Betroffene leiden mitunter wochenlang unter diesen Symptomen. Um all dem zu entgehen, ist eine dreijährige spezifische Immuntherapie, die sogenannte Hyposensibilisierung, Mittel der Wahl. Aber nicht immer kann sie durchgeführt werden oder sind die Patienten bereit dazu. In diesen Fällen raten HNO-Ärzte zu alternativmedizinischen Therapien aus der Naturheilkunde.
„Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf harmlose Substanzen wie Pollen oder Tierhaare und verursacht bei den meisten Allergikern Schnupfen, Niesen und verstopfte Nasen“, erklärt Dr. Uso Walter, HNO-Arzt aus Duisburg und Vorstandsvorsitzender des HNOnet NRW. In der Regel behandeln HNO-Ärzte Allergien mit einer Hyposensibilisierung. Sie verabreichen Patienten per Injektion, Tropfen oder Tabletten das auslösende Allergen in ansteigender Dosierung. Über eine Dauer von bis zu drei Jahren gegeben, gewöhnt der Körper sich daran und reagiert nicht mehr überempfindlich. Patienten bleiben danach in der Regel rund zehn Jahre allergiefrei.
HNO-Ärzte behandeln Allergien aber auch mit naturheilkundlichen Therapien, wie mit der Akupunktur. Auf den Energiebahnen des Körpers – den sogenannten Meridianen – befinden sich Akupunktur-Punkte, mit denen der Arzt den Energiefluss beeinflussen kann. Durch Stimulation der Punkte mit dünnen Nadeln regulieren sie Über- oder Unteraktivitäten des Körpers und helfen ihm, sich wieder auszubalancieren. In einigen Fällen bessern sich Allergie-Beschwerden sofort nach der ersten Behandlung. Bei den meisten Patienten verringern sie sich nach 5 bis 10 Sitzungen dauerhaft. Auch die Ohrakupunktur, bei der die Nadeln nur in die Ohrmuschel gestochen werden, ist bei Allergien sehr effektiv.
Eine weitere Möglichkeit ist die Eigenblut-Therapie. Dabei wird dem Patienten Blut entnommen und – unbehandelt oder mit Wirkstoffen versetzt – wieder in den Gesäßmuskel injiziert. Die hierdurch ausgelöste unspezifische Immunreaktion des Körpers hilft in vielen Fällen, allergische Reaktionen abzuschwächen.
„Auch mit Bioresonanz-Verfahren gibt es gute Erfahrungen bei Allergien, besonders bei Patienten, die viele verschiedene Allergien haben. HNO-Ärzte messen hierbei gestörte elektromagnetische Signale des Körpers und senden über ein Bioresonanzgerät korrigierende Strahlen zurück. Eigene Signale im Körper normalisieren sich somit“, erläutert Dr. Rainer Broicher, HNO-Arzt aus Köln.
Alternativmedizinische Behandlungen verursachen kaum Nebenwirkungen. In seltenen Fällen können durch Spritzen oder Akupunktur-Nadeln Hautirritationen auftreten. Trotz ihrer guten Verträglichkeit eignen sich aber auch Naturheilverfahren nicht für Jeden. Bei Menschen mit Blutgerinnungsstörungen beispielsweise behandeln HNO-Ärzte Allergien nicht mit Eigenblut-Therapien. Um passende alternativmedizinische Verfahren zu finden, sprechen Betroffene am besten mit einem HNO-Arzt über Möglichkeiten. (pm)
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