Verdacht auf Norovirus-Infektionen bei Kinder eines Schullandheims in Zeven
25.07.2013
Wegen des Verdachts auf Norovirus-Infektionen wurden in der Nacht zum Donnerstag 40 Kinder aus einem Schullandheim nahe der Gemeinde Zeven im Landkreis Rotenburg mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Laut Berichten der lokalen Presse haben die Betreuer am späten Mittwoch die Rettungskräfte alarmiert, weil zahlreiche Kinder unter erheblichen Magen-Darm-Beschwerden litten. Bis in die Morgenstunden waren circa 60 Helfer vor Ort und kümmerten sich um die betroffenen Kindern.
Nach kurzer Begutachtung der neun- bis 16-jährigen Kinder habe sich die Einsatzleitung dafür entschieden, die gesamte Gruppe inklusive Betreuern in das nahegelegene Krankenhaus von Rotenburg zu bringen, berichtet „Radio Bremen“. Vier Rettungswagen und zehn Krankentransportwagen waren laut Angaben der Feuerwehr als Pendelverkehr im Einsatz. 25Kinder hätten typische Symptome einer Norovirus-Infektion gezeigt, wie Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Mittlerweile seien die Kinder jedoch wieder wohlauf, so die Mitteilung des Bremer Radiosenders unter Berufung auf die Angaben des Krankenhauses.
Norovirus-Infektion in Gemeinschaftseinrichtungen ein ernsthaftes Problem
Norovirus-Infektionen sind in Gemeinschaftseinrichtungen durchaus kein seltenes Problem, da die hochinfektiösen Erreger nicht nur per Schmierinfektion von Mensch zu Menschen übertragen werden, sondern auch auf der Oberfläche von Gegenständen einige Zeit überleben und auf diesem Wege weitergegeben werden können. Bereits kleinste Mengen der mit dem Stuhl oder Erbrochenem ausgeschiedenen Erreger lösen unter Umständen die unangenehmen Infektionen aus. Die Betroffen leiden dabei begleitend zu den oben erwähnten Beschwerden oft an einem allgemeinen massiven Krankheitsgefühl, Kreislaufschwäche beziehungsweise Schwindel, Kopfschmerzen und leichtem Fieber.
Noroviren sind extrem ansteckend
Erstinfektionen mit Noroviren gehen häufig von kontaminierten Lebensmitteln aus. Anschließend können sich die Erreger insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Pflegeheimen, Jugendherbergen oder auch Schullandheimen extrem schnell ausbreiten. Die Einhaltung strikter Toiletten- und Küchenhygiene ist daher insbesondere bei bereits vorliegender Norovirus-Infektion in einer Gruppeneinrichtung entscheidend. Auch ist der Kontakt mit den Infizierten möglichst zu minimieren beziehungsweise diese sollten im Bedarfsfalls unter medizinischer Beobachtung isoliert werden. Für die Infizierten selbst gilt es möglichst viel zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und einer Dehydratation entgegenzuwirken. Schwere Verlaufsformen erfordern möglichst umgehend eine ärztliche Versorgung. (fp)
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