Schulschließung wegen EHEC-Infektionen
28.06.2011
Wegen der Ausbreitung von EHEC-Erregern wurde eine Schule im ostwestfälischen Altenbeken für eine Woche geschlossen. Nachdem mehrere Schüler bereits Mitte Juni unter den typischen EHEC Symptomen wie Durchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen litten, wurde bei drei Jungen eine Infektion mit den gefährlichen Darmkeimen des neuen, besonders gefährlichen Erregerstammes "HUSEC 041" nachgewiesen. Da auch drei Mitarbeiterinnen der Essensausgabe und einem Angestellten des zuständigen Caterers eine EHEC-Infektion festgestellt wurde, haben sich die Behörden am Montag für eine einwöchige Schließung der Schule entschlossen.
Während die EHEC-Epidemie den rückläufigen Infektionszahlen zufolge insgesamt ihren Höchststand überschritten zu haben scheint, berichten die Gesundheitsbehörden über das besorgniserregende Auftreten mehrerer EHEC-Infektionen in einer Schule im ostwestfälischen Altenbeken (Landkreis Paderborn). Drei Jungen im Alter zwischen acht und elf Jahren haben sich mit den neuen, besonders aggressiven EHEC-Erregern infiziert. Außerdem wurde bei drei Mitarbeiterinnen der Essensausgabe und einem Beschäftigten des zuständigen Caterers ebenfalls eine EHEC-Infektion nachgewiesen. Die Schule wurde daraufhin in Absprache mit dem Kreisgesundheitsamt, dem Robert-Koch-Institut (RKI) und den zuständigen Landesbehörden für eine Woche geschlossen. Durch die Schließung bis nächste Woche Dienstag bleibe ausreichend Zeit, um die Inkubationsdauer und mögliche weitere Erkrankungen abzuwarten, teilte der Kreis Paderborn am Montag mit. Der Unterricht in der Grundschule fällt bis dahin aus.
Schule wegen EHEC-Infektionen für eine Woche geschlossen
Nachdem drei Jungen der Schule in Altenbeken in Folge einer EHEC-Infektion an dem sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) erkrankten und bis heute von Spezialisten des Uniklinikums Münster behandelt werden müssen, waren die Behörden alarmiert. Als anschließend auch bei drei Mitarbeiterinnen der Essensausgabe und einem Angestellten des Caterers, welche bisher keine EHEC-Symptome aufwiesen, der EHEC-Schnelltest die neuen, besonders aggressiven EHEC-Erreger des Stammes HUSEC 041 feststellte, entschieden sich die zuständigen Behörden am Montag für eine einwöchige Schließung der Lehranstalt. Bis zum nächsten Dienstag fällt der Unterricht aus. Dadurch könne die Inkubationszeit möglicher weiterer Infektionen abgewartet werden, auch um eine mögliche Ansteckung in der Schule zu vermeiden, berichtet das Kreisgesundheitsamt Paderborn. Normalerweise dauere es etwa drei bis vier Tage bevor die ersten EHEC-Symptome wie Durchfall oder Bauchschmerzen auftreten, eine Woche später folge bei den schweren Infektionsverläufen die ersten Symptome des hämolytisch-urämischen Syndroms , welches akutes Nierenversagen, Blutarmut und neurologischen Störungen verursachen kann. Die Entscheidung zur Schließung der Schule sei mit den Landesbehörden und dem Robert-Koch-Institut abgestimmt, so die Mitteilung des Kreises Paderborn. Die Schulschließung sei auch mit Rücksicht auf die besorgten Eltern erfolgt, erklärte der Landrat Manfred Müller.
EHEC-Infektionsweg in der Schule bisher unklar
Die drei Jungen, die in Folge eine Infektion mit dem neuen, besonders aggressiven EHEC-Erregerstamm an dem lebensbedrohlichen HUS erkrankten, befinden sich den Angaben des Kreisgesundheitsamtes zufolge mittlerweile wieder auf dem Weg der Besserung. Die Mitarbeiterinnen der Essensausgabe und der Angestellte des Caterers wiesen in Folge der EHEC-Infektion keine Symptome auf. Dennoch bleibt die Schule bis zum kommenden Dienstag geschlossen, nicht zuletzt da der Infektionsweg bisher nicht eindeutig geklärt werden konnte und die Inkubationszeit möglicher Neuinfektionen abgewartet werden soll, erklärte der Leiter des Kreisgesundheitsamtes Paderborn, Georg Alles. Als Quelle der Infektionen komme eine Übertragung durch belastete Lebensmittel ebenso in Frage wie die Ansteckung auf den Gemeinschaftstoiletten über eine sogenannte Schmierinfektion, so die weiteren Ausführungen des Kreisgesundheitsamts-Leiters. Da eine EHEC-Infektion bereits durch kleinste Mengen übertragener Erreger ausgelöst werden kann, sind laut Aussage der Experten Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser und Pflegeheime von einer Ausbreitung der EHEC-Bakterien besonders gefährdet. Im aktuellen Fall der Schule hält sich das Kreisgesundheitsamt mit Mutmaßungen über eine mögliche Infektionsquelle jedoch offenbar bewusst zurück, denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Essensausgabe im Zusammenhang mit den EHEC-Infektionen steht, scheint angesichts der bei den Mitarbeiterinnen und dem Beschäftigten des Caterers nachgewiesenen EHEC-Erreger relativ hoch, auch wenn eine abschließende Aussage aufgrund der ausstehenden Stuhlproben-Untersuchungen bisher nicht getroffen werden kann.
Inkubationszeit der neuen EHEC-Erreger weitgehend unbekannt
Wie lange die EHEC-Infizierten tatsächlich eine Ansteckungsgefahr für ihre Mitmenschen darstellen, ist für den neuen Erreger HUSEC 041 bislang nicht bekannt, so dass nicht auszuschließen ist, dass die Schule in Altenbeken länger als eine Woche ihren Betrieb einstellen muss. Die Erfahrungen mit anderen EHEC-Stämmen hätten gezeigt, dass mehrere Wochen vergehen können, bis die Infizierten keine Erreger mehr übertragen, berichtet das Kreisgesundheitsamt. Kindern, die sich mit EHEC infiziert haben, brauchen eher noch länger, bis von ihnen keine Ansteckungsgefahr mehr ausgeht, erläuterten die Experten. Besonders gefährlich sei die Übertragung durch Personen, die zwar mit dem Erreger infiziert sind, selber jedoch keine EHEC-Symptome aufweisen, wie bei dem aktuellen Fall zum Beispiel bei den Mitarbeiterinnen der Essensausgabe. Nach wie vor spielen daher gründliche Hygienemaßnahmen wie Händewaschen vor jeder Küchenarbeit und nach jedem Gang zur Toilette eine wesentliche Rolle, um die Ausbreitung der EHEC-Infektionen zu stoppen, warnen die Gesundheitsbehörden. (fp)
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