Verdauungsprobleme nach Pilzgerichten: Speisepilze besser nicht roh essen
21.02.2012
Viele Menschen leiden unter Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen nach dem Verzehr von Pilzen. Wer nach dem Essen von gezüchteten Pilzen wie Champignons Durchfall, einen aufgeblähten Bauch, Völlegefühl oder Magenschmerzen leidet, sollte besser die Pilze nicht roh essen.
Pilze können nach dem Essen zu Problemen führen. Das liegt daran, dass die meisten Pilze große Mengen Ballaststoffe und den Stoff Chitin enthalten. Letzter ist das Zellgerüst der Pilze. Aufgrund des hohen Anteils an Ballaststoffen benötigt der Magen je nach aufgenommener Menge bis zu fünf Stunden für Verdauung. Durch die enthaltene Substanz Chitin ist es möglich, dass der Bauch hart wird und Blähungen folgen. Wer die Pilzen langsam isst und gut kaut, kann die Gefahr minimieren. Chitin wird nicht von Magensäure, Fermenten und Gallensäften zersetzt, sondern fast ausschließlich durch den Darm wieder ausgeschieden. Essen Menschen häufig Speisepilze, gewöhnen sich die Verdauungsorgane daran. Dann ist selbst das Verzehren von rohen Champignons kein Problem mehr, sofern keine Lebensmittelallergie vorliegt.
Konsumenten, die allerdings ansonsten wenig Pilze essen oder wenig Ballaststoffe durch Nahrungsmittel zu sich nehmen, sollten besser Pilze nicht roh verzehren, wie der Bund Deutscher Champignon und Kulturpilzanbauer (BDC) in Bonn erklärte. Stattdessen sei es nach Meinung der Experten sinnvoll, die Pilze gebraten, geschmort oder gekocht zu essen. Die optimale Garzeit beträgt 15 Minuten. Die Naturheilkunde empfiehlt zudem, dem Essen Kümmel oder Fenchel hinzu zufügen. Dadurch werden die Speisen besser verdaulich.
Champignons sind aufgrund ihres diätetischen Wertes mit rund 20 Kilokalorien pro 100 Gramm sehr beliebt. Zudem sind die Speisepilze sehr nahrhaft und enthalten wertvolle Vitamine D, B und B12 sowie die Mineralstoffe Kalium, Phosphat und Eisen. Kaum einer weiß, dass Champignons si eiweißreich sind Milch und viele essentielle Aminosäuren in sich tragen. Wer allerdings an Gicht leidet, sollte auf die Pilze lieber verzichten, da diese auch Purin enthalten. (sb)
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Bild: Gisela Peter / pixelio.de
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