Brustkrebs: Alternative Behandlungsmethoden gegen die Angst
28.10.2014
Viele Brustkrebspatientinnen, die sich über ihre Krankheit informieren, kommen früher oder später mit alternativen Behandlungsmethoden in Berührung. Forscher in den USA und Kanada haben nun 80 verschiedene Ansätze der „alternativen Medizin“ wissenschaftlich überprüft und kamen zu dem Schluss, dass unter anderem Yoga und Meditation helfen können.
Forscher überprüfen alternative Methoden
Zur Behandlung ihrer Erkrankung wird Brustkrebspatientinnen von Ärzten in der Regel zu verschiedenen Methoden der „Schuldmedizin“ geraten: Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, Hormonbehandlung. Welche Option die passende ist, orientiert sich daran, wo die Krankheit ausbricht und wie schwer sie bei Diagnose bereits ist. Doch für die Patientinnen stehen neben den konventionellen Therapien auch etliche Ansätze zur Verfügung, den Krebs mit alternativen Methoden zu behandeln. Forscher aus den USA und Kanada haben nun verschiedene Optionen der „alternativen Medizin“ wissenschaftlich überprüft.
Über 200 Studien neu ausgewertet
Die Wissenschaftler von neun verschiedenen Universitäten haben dafür über 200 Studien, die zwischen 1990 und 2013 erschienen, erneut ausgewertet, berichtet die „Welt“. In sämtlichen Studien waren konventionelle und alternative Therapien zur Behandlung von Brustkrebs verglichen worden. Insgesamt wurden mehr als 80 der alternativen Methoden geprüft. Die Ergebnisse sollen online im Fachmagazin „Journal of the National Cancer Institute Monograph“ veröffentlicht werden, wie „medicalxpress.com“ schreibt.
Yoga, Meditation und Entspannungstechniken
Bei drei Methoden kamen die Forscher den Angaben zufolge zu dem Ergebnis, dass sie ohne Einschränkung zu empfehlen sind: Yoga, Meditation und Entspannungsübungen. Diese helfen demnach nachweislich gegen die mit der Krankheit verbundenen Ängste und können Depressionen, Stress und Müdigkeit lindern. Zudem sei Akupunktur für viele Patientinnen empfehlenswert, um Übelkeit und Erbrechen während der Chemotherapie zu bekämpfen. Die Forscher warnten hingegen vor der Einnahme von Acetyl-L-Carnitin, einem Nahrungsergänzungsmittel, das den Fettstoffwechsel anregen soll und auch in Deutschland als Mittel gegen Krebs vermarktet wird. Dadurch würden die Nebenwirkungen einer Chemotherapie nicht gelindert, sondern sogar noch verstärkt.
Über 80 Prozent der Patientinnen nutzen ergänzende Therapien
Die Wissenschaftler konnten viele der alternativen Methoden nicht abschließend bewerten, da die Studienlage nicht ausreichend war. „Dies bedeutet nicht, dass sie nicht funktionieren“, erklärte Dr. Heather Greenlee, die Vorsitzende der Society for Integrative Oncology. „Die überwiegende Mehrheit von Therapien erfordern weitere Untersuchungen durch gut gestaltete kontrollierte klinischen Studien.“ In den USA greifen über 80 Prozent der Brustkrebspatientinnen auf ergänzende Therapien zurück. Wie Greenlee erläuterte, müsse für jede Person der passende Ansatz persönlich geklärt werden. Was für eine Patientin richtig ist, könne für eine andere falsch sein. (ad)
Bilder: Julien Christ / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
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