Meteorismus: So bekommen Sie die Luft aus dem Bauch
Viele Menschen leiden von Zeit zu Zeit unter einem Blähbauch, häufig in Verbindung mit Begleiterscheinungen wie Spannungs- und Völlegefühl, Ober- und Unterbauchschmerzen sowie Darmgeräuschen in Form von Gluckern oder Gurgeln.
Meist treten die Beschwerden besonders stark am Nachmittag oder Abend auf und der aufgeblähte Bauch ist von außen sichtbar. Hier erfahren Sie alles über die Ursachen, Hausmittel und konventionellen Therapien.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Ein „Blähbauch“ oder „Gasbauch“ (medizinisch: Meteorismus) bezeichnet einen aufgeblähten und vorgewölbten Bauch, der durch eine verstärkte Ansammlung von Gas im Verdauungstrakt oder Magen bzw. in seltenen Fällen in der freien Bauchhöhle entsteht.
Da diese verstärkten Gasansammlungen in erster Linie bei (funktionellen) Störungen im Dickdarmbereich auftreten, wird der Gasbauch häufig mit Blähungen (Flatulenz) im Sinne einer störenden Gasbildung im Magen-Darm-Bereich gleichgesetzt.
Meteorismus geht jedoch nicht generell mit einem verstärkten Abgang von Darmgasen einher, daher ist dieser aus medizinischer Sicht von einer Flatulenz abzugrenzen.
Ein aufgeblähter Bauch steht dabei nicht immer in direktem Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme, sondern kann vielfältige Ursachen haben wie zum Beispiel Darmparasiten, entzündliche Prozesse im Magen-Darm-Trakt oder Bewegungsmangel.
Neben der Schulmedizin bietet die Naturheilkunde zahlreiche alternative Behandlungsmethoden. In vielen Fällen helfen Hausmittel bei Blähungen wie Tees mit Kümmel, Anis, Rosmarin und Fenchel, die Beschwerden zu lindern (Magentee).
Naturheilkunde und Hausmittel bei Bauchschmerzen
Die Ursachen von Bauchschmerzen sind sehr vielseitig. Die Heilpraktikerin Isolde Schilling klärt über Ursachen und erfahrungstherapeutische Hausmittel der Naturheilkunde auf.
Erste Hilfe bei einem geschwollenem Bauch
Um einen akut geblähten Bauch zu beheben, eignet sich ein Tee mit Kümmel sehr gut.
Rezept Kümmel-Tee:
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Um festsitzende Winde zu lösen, empfiehlt sich aktive Bewegung. Treppensteigen beispielsweise kann den Darm in Bewegung bringen, wodurch die Gase leichter abgehen können. Oft bietet Wärme durch eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen wohltuende Erleichterung.
Ein seit Jahrhunderten überliefertes Hausmittel ist Petersilie. Dabei wird am besten Blattpetersilie verwendet, die in zerkleinerter Form mit Wasser getrunken wird. Generell sollte viel Wasser ohne Kohlensäure getrunken werden.
Während der Akutphase ist es ratsam, Zucker, Weißmehl, Alkohol, Zigaretten und Kaffee zu vermeiden. In einigen Fällen kann der vollständige Verzicht auf Nahrung zu einer Linderung der Symptome führen. Spätestens nach ein, zwei Tagen Heilfasten dürfte sich der aufgeblähte Bauch wieder zurück gebildet haben.
Hintergrund ist, dass häufig eine Überernährung des Körpers für die Beschwerden verantwortlich ist. Fasten wirkt heilend, wenn es richtig angewendet wird. Kehren nach dem Kurzzeitfasten die Symptome zurück, ist die Ursache woanders zu finden.
Als hilfreich haben sich “Iberogast-Tropfen” erwiesen. Viele Betroffene berichten von einer Besserung der Beschwerden durch die Einnahme des pflanzliche Arzneimittels. In der konventionellen Medizin hat sich die zeitlich begrenzte Gabe von Buscopan als hilfreich gezeigt. Das Mittel entspannt die verkrampfte Magen-Darm-Muskulatur und lindert so den Schmerz. Dier Einnahme sollte allerdings nicht über einen längeren Zeitraum erfolgen.
Symptome
Bei einem Meteorismus kommt es zu einer kugelförmigen Aufblähung des Bauches, der sich dabei meist hart anfühlt und sehr empfindlich auf Druck reagiert. Der aufgeblähte Bauch verursacht in den meisten Fällen ein unangenehmes Gefühl, welches sich beim Tragen von einengender Kleidung oder in sitzender Position schnell verstärkt und für die Betroffenen sehr quälend werden kann.
Parallel können Begleiterscheinungen wie Stuhlunregelmäßigkeiten, Spannungs- und Völlegefühl, Unter- und Oberbauchschmerzen sowie Darmgeräusche (Gluckern oder Gurgeln) auftreten. Weitere mögliche Beschwerden sind Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.
Viele Betroffene schildern die Problematik, sich nur noch auf die aufgeblähte Körpermitte konzentrieren zu können, wodurch wiederum das körperliche, geistige und seelisches Wohlbefinden sowie die allgemeine Leistungsfähigkeit eingeschränkt wird.
Fühlt sich der Bauch aufgebläht an bzw. sticht auch kugelförmig hervor, besteht häufig ein großer Drang, die angestauten Gase aus dem Körperinneren herauszulassen. Dies gilt jedoch in der Gesellschaft als „verpönt“ und wird stattdessen unterdrückt, wodurch häufig eine Verstärkung der Beschwerden eintritt. Denn das Spannungsgefühl lässt normalerweise erst nach Abgang von Winden und Stuhlgang nach.
Wichtig: Genaue Abklärung der Ursache
Ein aufgeblähter, harter Bauch ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, von dem laut einer aktuellen GfK-Umfrage mehr als ein Drittel der Deutschen zumindest gelegentlich heimgesucht wird. Das plötzliche Aufblähen kann dabei relativ harmlos sein, aber auch auf verschiedene Erkrankungen hinweisen. Daher ist eine genaue ärztliche Abklärung der Beschwerden sehr wichtig.
Dies gilt insbesondere bei stärkeren bzw. stärker werdenden Beschwerden sowie beim Auftreten weiterer Symptome wie zum Beispiel Bauchschmerzen oder Übelkeit und Erbrechen. Wässriger Stuhl ist ebenso ein Warnsignal, welches im Zusammenhang mit einem Gasbauch ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden sollte.
Häufiger Auslöser: Blähende Nahrungsmittel
In vielen Fällen sind blähende Speisen und Getränke wie Knoblauch, Kohlgemüse, Lauch, Sprudelwasser, Bier und Kaffee der Auslöser. Diese Nahrungsmittel enthalten bestimmte Stoffe, die die Gasproduktion im Darm anregen und den Bauch dadurch dick werden lassen.
Gleiches trifft in besonderem Maße auch auf Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen etc.) zu, denn hier können spezielle Zuckermoleküle nicht vom Dünndarm verarbeitet werden, weshalb die Zersetzung durch Bakterien erst im Dickdarm erfolgt.
Wer also besonders auf eine gesunde Ernährung achtet und beispielsweise am Morgen ein Müsli, mittags Salat und am Abend Vollkornbrot isst, bekommt schneller und häufiger einen Blähbauch – denn ballaststoffreiche Lebensmittel sind zwar sehr gesund, haben aber auch eine vermehrte Gasbildung zur Folge.
Eine weitere mögliche Ursache ist hastiges Essen. Denn dabei wird mehr Luft geschluckt als bei normalem „Esstempo“, was ebenfalls die Bildung eines Blähbauchs begünstigt. Gleichzeitig wird beim „Schlingen“ meist nicht genug gekaut, wodurch die unzureichend gekauten Speisen im Darm von Darmbakterien statt vom Speichel zersetzt werden. Dadurch können sich vermehrt Gase bilden.
Aufgeblähter Bauch durch Bewegungsmangel
Ein Mangel an Bewegung kann schnell zu einem Gasbauch führen. Denn ständiges Sitzen hat ein permanentes Zusammendrücken sowie eine verminderte Bewegung des Dünndarms zur Folge. Der aufgeblähte Bauch wird in diesem Fall oft begleitet von einem unangenehmen Druckgefühl bis hin zu starken, krampfähnlichen Schmerzen. Dementsprechend sollte gerade bei einer viel sitzenden Tätigkeit stets auf ausreichend Bewegung geachtet werden.
Wichtig: Vernachlässigen Sie dabei nicht die Bauchmuskulatur. Denn wird diese zu schlapp, nimmt der Bauchumfang bei Gasansammlungen schneller zu.
Wer im Büroalltag nicht dazu kommt, regelmäßig Sport zu treiben, sollte versuchen, in der Mittagspause spazieren zu gehen oder den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zu bestreiten. Das ist nicht nur förderlich für die Verdauung, sondern sorgt zudem für eine gute Durchblutung und hilft, Stress abzubauen.
Reizmagen / Reizdarm
Treten weitere Symptome wie Übelkeit und Erbrechen oder ein anhaltendes Völlegefühl auf, liegt den Beschwerden häufig ein Reizmagen oder Reizdarm zugrunde. Weitere Anzeichen sind ein erhöhtes Schmerzempfinden im Verdauungstrakt, ständiges Aufstoßen,Appetitlosigkeit und Schlafstörungen.
Während bei einem Reizmagen der Oberbauch betroffen ist, treten die Beschwerden bei einem Reizdarm im Unterbauch auf, in vielen Fällen zeigt sich bei Betroffenen auch eine Kombination aus Reizmagen und Reizdarm.
Als Hauptauslöser für einen Reizmagen gilt eine Entzündung des Magen-Darm-Traktes wie zum Beispiel eine bakterielle Infektion. Die genaue Ursache ist jedoch noch ungeklärt. Daher wird häufig vermutet, dass die Reizung möglicherweise genetisch bedingt ist.
Die Ursache des Reizdarms ist bisher ebenfalls nicht eindeutig geklärt. Als mögliche Auslöser werden eine Überempfindlichkeit des Darms, Darminfektionen, falsche Ernährung (zum Beispiel durch ballaststoffarme Kost), Alkohol- und Nikotinkonsum sowie psychischer Stress in Form von Ängsten, Ärger, starker Nervosität oder Kummer diskutiert.
Ursache Milchunverträglichkeit / Laktoseintoleranz
Möglich ist eine Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz), bei der es entweder direkt oder zeitlich verzögert nach dem Verzehr von Milch und milchzuckerhaltigen Speisen zu Verdauungsproblemen kommt. Auslöser hierfür ist eine fehlende oder verminderte Produktion des Verdauungsenzyms Laktase, welche wiederum angeboren oder (z. B. durch chronische Darmerkrankungen oder Mangelernährung) erworben sein kann.
Weiterhin besteht die „natürliche“ Form des Laktasemangels: Während Säuglinge und Kinder noch ausreichend Laktase bilden können und dadurch eine Ernährung mit Muttermilch und anderen Milchprodukten problemlos möglich ist, reduziert sich im Zuge der Entwöhnung von Milchprodukten auch die Menge der vom Körper produzierten Laktase.
In der Folge kommt es bei vielen Erwachsenen (verstärkt mit steigendem Alter) zu den typischen Anzeichen der Laktoseunverträglichkeit. Besonders häufig ist dies im asiatischen Raum der Fall, wo die Mehrheit der Bevölkerung keine Milchprodukte mehr verträgt.
Die Ausprägung der Symptome ist ganz unterschiedlich und ergibt sich daraus, wie viel Laktase noch im Darm gebildet wird und welche Mengen an Milchzucker der Betroffene verzehrt. Dementsprechend wird ein Mangel zum Teil gar nicht bemerkt, in anderen Fällen führen schon kleinste Mengen Milchzucker zu Beschwerden.
Neben starker Gasbildung mit Blähbauch, Blähungen und Bauchkrämpfen, ist meist die Eigenbewegung des Darms erhöht, was sich durch ein Rumoren im Darm und Durchfall äußert.
Wenn anhaltendes Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen, Bauchkrämpfe sowie ein schmerzhafter Stuhldrang auftreten, kommt es bei einigen Betroffenen auch zu Verdauungsproblemen, Schwindel, Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, Herzrhythmusstörungen (Herzrasen, Herzklopfen) oder Muskel- und Gelenkschmerzen.
Diese müssen jedoch nicht immer direkt mit der Unverträglichkeit zusammenhängen, sondern sind teilweise eher als unspezifische Allgemeinbeschwerden zu betrachten.
Gasbauch durch Glutenallergie / Zöliakie
Als Ursache kommt eine Glutenallergie (Zöliakie) in Betracht. Diese gehört zu den sogenannten Autoimmunerkrankungen, da sowohl Antikörper gegen Gluten (Getreideeiweiß) als auch gegen das eigene Gewebe gebildet werden. In einigen Fällen gibt es Verbindungen zu Krankheiten, bei denen ebenfalls Immunvorgänge eine Rolle spielen, wie zum Beispiel Diabetes Typ 1 oder Schilddrüsenentzündungen, zum Teil tritt parallel auch eine Milchzuckerunverträglichkeit auf.
Die Zöliakie, bei Kindern auch „glutensensitive Enteropathie“ und bei Erwachsenen „einheimische Sprue“ genannt, tritt in verschiedenen Ausprägungen auf. Sie führt zu einem aufgeblähten Bauch und weiteren Symptomen wie Durchfall, Fettstuhl und Gewichtsverlust.
Hinzu kommt häufig ein Mangel an fettlöslichen Vitaminen, wodurch Folgeerscheinungen wie Blutarmut, Zungenbrennen oder Augenstörungen (zum Beispiel Nachtblindheit) auftreten können, bei Kindern sind Wachstumsstörungen möglich.
Histaminintoleranz
In einigen Fällen ist die so genannte „Histaminintoleranz “ für die Beschwerden verantwortlich. Dabei handelt es sich eine Unverträglichkeit gegenüber dem Naturstoff Histamin aufgrund eines Mangels der Histamin abbauenden Enzyme Diaminoxidase (DAO) und/oder Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) oder eines Missverhältnisses zwischen Zufuhr und Abbau des Histamins.
Da bestimmte Nahrungsmittel besonders viel Histamin enthalten, kann der Verzehr von alkoholischen Getränken (vor allem Rotwein und Bier), gereiftem Käse, geräuchertem Fleisch, Tomaten und Tomatenprodukten sowie Lebensmitteln, die einen Gärungsprozess hinter sich haben (zum Beispiel Sauerkraut), zu starken Blähungen führen.
Betroffene berichten teilweise auch über Kopfschmerzen, Herzrasen oder Nesselfieber. Da sich eine potenzielle Unverträglichkeit auf Histamin derzeit jedoch nur schwer nachweisen lässt, empfehlen Experten immer wieder, sich bei einem solchen Verdacht an einen Allergologen oder einen Ernährungsberater zu wenden. Dieser kann gemeinsam mit dem Patienten ermitteln, welche Lebensmittel nicht vertragen werden.
Bakterielle Überwucherung
Ein Blähbauch kann ein Zeichen einer gestörten Darmflora sein, wie zum Beispiel bei einer bakteriellen Überwucherung des Dünndarms infolge einse sogenannten „Blindsacksyndroms“. Im Unterschied zum Dickdarm, in dem sich Milliarden von Bakterien befinden, ist der Dünndarm im Normalfall nur spärlich von Keimen besiedelt.
Im Falle einer Erkrankung können sich diese aber auch dort ausbreiten. Beispiele sind Schädigungen von Darmnerven durch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus oder die eher seltene „systemische Sklerose“, bei der sich sowohl das Bindegewebe der Haut als auch das der inneren Organe verhärtet.
Dabei ist häufig der Verdauungstrakt mitbetroffen, was unter Umständen dazu führt, dass sich Speiseröhre, Magen und Darm versteifen können. In der Folge ist es möglich, dass der Darm mit Blockierungen wie bei einem Darmverschluss reagiert, obwohl gar kein Hindernis vorliegt („Intestinale Pseudo-Obstruktion“).
Ungewöhnliche anatomische Verhältnisse im Dünndarm können ebenfalls zu einer bakteriellen Überwucherung führen. Möglich ist zum Beispiel eine Ausbuchtung der Darmwand, in der sich der Darminhalt staut und dadurch ein idealer Nährboden für Bakterien geschaffen wird.
Darüber hinaus kann es im Anschluss an eine Magenoperation oder einem Neuanschluss des Dünndarms an den Dickdarm zu einer Ausbreitung von Bakterien kommen, da natürliche Keimbarrieren (wie ausreichend Magensaft) für einen gewissen Zeitraum entfallen.
Liegt eine bakterielle Überwucherung vor, treten neben einem Blähbauch oft Symptome wie Fettstuhl, Schwächegefühl und Müdigkeit auf. Teilweise kommt es zu Blutarmut in Folge eines Vitamin B12 Mangels, da dieses von den Bakterien selbst entzogen wird.
Darmpilz (Candida albicans)
Eine Pilzerkrankung kommt als Ursache in Betracht, wobei es sich bei Darmpilzen meist um Hefen der Gattung Candida albicans handelt. Dabei gehen von der Besiedlung mit Candida selbst keine Beschwerden aus. Vielmehr treten die Symptome meist erst dann auf, wenn eine Abwehrschwäche vorliegt. Dies kann zum Beispiel durch eine Cortison- oder Antibiotika-Therapie, bei Infektionskrankheiten oder Diabetes der Fall sein.
Bei dem Großteil der Betroffenen entstehen die Beschwerden infolge des häufigen Verzehrs von zucker- und weißmehlhaltigen Lebensmitteln, die den Hefepilzen einen idealen Nährboden zum Wachsen und Ausbreiten liefern. Der Grund: Die Hefepilze bauen Kohlenhydrate aus der Nahrung zu Kohlendioxid und Fuselalkoholen ab.
Dabei kommt es durch das Gas zu einem Blähbauch, Völlegefühl und Schmerzen im Darmbereich, eine längerfristige Belastung mit Fuselalkoholen kann sogar zu Leber-Schädigungen führen.
Teilweise treten Symptome wie zum Beispiel erhöhte Leberwerte, Migräne, Durchfall im Wechsel mit Verstopfung, Afterbrennen bzw. Afterjucken oder Gelenkbeschwerden auf.
Weitere Anzeichen für einen Darmpilz können Kurzatmigkeit, Atemnot oder Herzbeschwerden sein. Diese Symptome treten allerdings meist erst bei einem dauerhaft bestehenden Gasbauch auf, da der aufgeblähte Magen auf das Zwerchfell drückt und dadurch den Platz für Herz und Lunge einschränkt.
Darmlähmung / Darmverschluss
Ein akuter Meteorismus kann im Ernstfall auf eine Darmlähmung (paralytischer Ileus) hinweisen. Bei dieser ist die Muskulatur der Darmwand gelähmt, so dass der Darminhalt nicht mehr weitertransportiert werden kann. Letztendlich setzt die Tätigkeit des Verdauungsorgans vollständig aus, wodurch der Bauch aufbläht.
Eine Darmlähmung kann entweder durch entzündliche Prozesse im Bauchraum wie zum Beispiel eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, Blinddarm- oder Gallenblasenentzündung ausgelöst werden. In anderen Fällen können operative Eingriffe im Bauchraum sowie bestimmte Medikamente wie Opiate oder Antidepressiva der Grund sein.
Ein Darmverschluss (mechanischer Ileus) kann hingegen durch ein Hindernis (beispielsweise ein Kotballen oder Tumor) entstehen, welches zu einer Verstopfung des Darms führt. Eine weitere Möglichkeit für einen Darmverschluss ist eine Einschnürung von außen, zum Beispiel durch Verwachsungen in Folge einer Darmoperation, einen Tumor oder eine Darmverdrehung.
In beiden Fällen treten dadurch Symptome wie ein aufgeblähter Bauch, fehlender Abgang von Darmgasen und Stuhl sowie Übelkeit und Erbrechen auf. Bei einem Darmverschluss kommt es typischerweise zu plötzlich einsetzenden, kolikartigen Bauchschmerzen. Diese sind bei einer Lähmung des Darms weniger stark ausgeprägt, stattdessen zeigt sich in diesem Fall oft eine stark ausgeprägte Wölbung des Bauches.
Blähbauch durch Darmkrebs
Im äußersten Fall kann ein geblähter Kugelbauch ein Symptom für Darmkrebs sein, also einer bösartigen Tumorerkrankung des Dickdarms (Kolonkarzinom) oder des End/Mastdarms (Rektumkarzinom). In den meisten Fällen entsteht die Krebsgeschwulst aus gutartigen Gewebeveränderungen und Wucherungen in der Darmschleimhaut (Polypen).
Neben einem Gasbauch können zum Beispiel veränderter Stuhlgang, plötzlicher Durchfall oder Verstopfung bzw. beides im Wechsel, krampfartige Bauchschmerzen, Stuhldrang ohne Entleerung oder Blut im Stuhl auftreten.
Wichtig: Alle genannten Symptome können zwar für sich genommen auch andere Ursachen haben, sollten aber aufgrund des Darmkrebsrisikos unbedingt ärztlich untersucht werden. Dies sollte keinesfalls versäumt werden, denn Darmkrebs ist zwar heilbar, doch die Heilungschancen sind in hohem Maße davon abhängig, in welchem Stadium die Erkrankung diagnostiziert wird.
Dementsprechend ist es umso besser, je früher die Erkrankung erkannt wird. Erste Warnzeichen wie Blut im Stuhl gilt es unbedingt ernst zu nehmen. Um kein Risiko einzugehen, sollten Sie die Vorsorgeuntersuchungen der gesetzlichen Krankenversicherungen regelmäßig in Anspruch nehmen.
Psychische Ursachen
Neben den körperlichen Ursachen können auch psychische Faktoren zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Dabei spielen insbesondere Angst und Stress eine zentrale Rolle spielen. Hinzu kommt, dass Betroffene oft sehr hastig essen und dadurch zu viel Luft schlucken (Aerophagie). Dieses Phänomen kann aus einer „schlechten Angewohnheit“ heraus auftreten. In vielen Fällen ist es jedoch als Symptom zu bewerten, dass – oft unbewusst – im Zusammenhang mit psychischen oder vegetativen Störungen auftritt.
Abhilfe können unter anderem Verhaltens- und Entspannungstherapien leisten. Sinnvoll ist meist zudem eine Ernährungsberatung bzw. -veränderung, welche eine Umstellung auf schonendere Kost sowie eine insgesamt gesündere Ernährung zum Ziel hat.
Weitere Auslöser für einen Blähbauch
Ein aufgeblähter Bauch kann eine Reihe weiterer möglicher Ursachen haben, die jedoch im Vergleich relativ selten vorkommen. Trotz dessen gilt in allen Fällen: Suchen Sie bei starken bzw. stärker werdenden Symptomen immer ärztliche Hilfe auf, um kein Risiko einzugehen und die genauen Hintergründe der Beschwerden zu klären.
Ein Gasbauch kann beispielsweise im Zusammenhang mit einem so genannten „Pfortaderhochdruck“ (Portale Hypertension) auftreten. Die Pfortader transportiert das Blut aus den Bauchorganen in die Leber. Herrscht in diesem Gefäßgebiet jedoch Hochdruck, staut sich das Blut zurück (zum Beispiel im Falle von Lebererkrankungen), wodurch es zu Verdauungsstörungen kommt.
Hintergrund kann eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung sein. Denn sobald die Bauchspeicheldrüse stark geschädigt ist, kommt es unter anderem zu einer unzureichenden Bildung von Enzymen und dadurch zu ausgeprägten Verdauungsproblemen (Maldigestion).
In diesem Zusammenhang kann auch eine allgemeine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) bzw. eine starke Schwächung der rechten Herzkammer (Rechtsherzinsuffizienz) der Auslöser sein. In diesem Fall staut sich teilweise Venenblut, welches eigentlich zum Herzen fließen soll, bis in die Leber zurück, wodurch ein Pfortaderhochdruck mit den damit verbundenen Verdauungsproblemen entstehen kann. Bei Säuglingen kann Meteorismus durch sogenannte „Dreimonatskoliken“ verursacht werden.
Behandlung: Oft hilft eine Ernährungsumstellung
Bei einem Blähbauch ohne weitere Beschwerden ist ein Arztbesuch nicht immer notwendig. Stattdessen sollte zunächst selbst versucht werden, durch die Vermeidung einiger Lebensmittel eine Besserung zu erreichen. Hierbei ist es hilfreich, ein Ernährungstagebuch anzulegen, denn dieses kann auch für den Arzt bzw. die Ärztin eine sinnvolle Hilfe sein, um die Betroffenen auf mögliche Nahrungsmittelintoleranzen oder -unverträglichkeiten hin zu untersuchen.
Ratsam ist es, vor allem auf Hülsenfrüchte zu verzichten bzw. diese vor dem Essen in Wasser einzuweichen. Generell empfiehlt sich gekochtes Gemüse, da Rohkost häufig schlecht vertragen wird. Kohlensäurehaltige sowie alkoholische Getränke sollten durch Kräutertees oder stilles Wasser ersetzt werden. Bei einigen Betroffenen hilft auch der Verzicht auf Kaffee.
Wann ist ein Arztbesuch angezeigt?
Sobald Übelkeit, Erbrechen, starke Bauchschmerzen oder Durchfall als Begleiterscheinungen auftreten, sollte auf jeden Fall ärztliche Hilfe aufgesucht werden. Dabei können durch umfangreiche Untersuchungen die Ursachen des Blähbauchs ausfindig gemacht und abgeklärt werden, ob eine Unverträglichkeit bestimmter Lebensmittel oder eine ernstere Erkrankung hinter den Beschwerden steckt.
Bei nicht-organischen Ursachen rät auch die Schulmedizin häufig zunächst zu Hausmitteln. Liegt eine organische Erkrankung vor, werden entsprechende Therapiemaßnahmen vorgeschlagen.
Therapie bei Unverträglichkeiten
Liegt eine Glutenallergie (Zöliakie) vor, besteht das derzeit einzige schulmedizinische Behandlungsverfahren in einer strikten Vermeidung glutenhaltiger Nahrungsmittel. Diese muss lebenslang eingehalten werden, um möglichst beschwerdefrei zu bleiben.
Wichtig: Lassen Sie sich im Vorhinein unbedingt von einem Spezialisten intensiv beraten und während der Diät regelmäßig betreuen.
Bei den meisten Betroffenen zeigt sich im Zuge einer glutenfreien Diät bereits nach etwa 14 Tagen eine Besserung. Meist regeneriert sich die veränderte Darmschleimhaut nach relativ kurzer Zeit wieder, wodurch das Risiko für Komplikationen nach einigen Jahren wieder auf das normale Niveau sinkt.
Ähnlich sieht die Therapie bei einer Histaminintoleranz aus. Auch hier sollten generell histaminhaltige Nahrungsmittel vermieden werden. Wer dies nicht kann oder möchte, kann jedoch Hilfe aus der Apotheke erhalten und Kapseln mit dem Enzym Diaminooxidase einnehmen.
Denn genau dieses Enzym ist bei Betroffenen mit Histaminintoleranz nicht in ausreichendem Maß vorhanden. Da diese Kapseln allerdings als Nahrungsergänzungsmittel und nicht als Medikament gelten, ist der Preis entsprechend hoch.
Wirksame Bekämpfung schädlicher Darmpilze
Im Falle eines Darmpilzes wird dieser häufig zunächst mit einem Anti-Pilzmittel (zum Beispiel „Nystatin“) behandelt. Im Anschluss folgen Maßnahmen, die das Immunsystem stärken, beispielsweise eine sogenannte „mikrobiologische Therapie“ bzw. „Darmsanierung“. Bei dieser erhalten die Betroffenen über drei bis sechs Monate spezifische, gesundheitsfördernde Darmkeime und einen körpereigenen Impfstoff verabreicht, wodurch die körpereigene Abwehr aktiviert und die dafür elementare Darmflora reguliert wird.
Um eine gesunde Darmflora aufbauen zu können, muss der Darm zuerst von Schlacken und Kotresten gereinigt werden. Verschiedene Hausmittel für eine natürliche Darmreinigung wie zum Beispiel Heilerde, Flohsamen oder Bitterpflanzen können eine gute Unterstützung bieten.
Wichtig: Bei einem Candida-Befall ist eine konsequente Anti-Pilz-Diät von mindestens vier bis sechs Wochen notwendig. Da das Ziel darin besteht, die Nahrungsgrundlage der Hefen zu zerstören, sind Zucker, Süßigkeiten, Weißmehlprodukte und Alkohol in dieser Zeit zu meiden. Zu Beginn sollte auch auf Obst verzichtet werden.
Behandlung krankhafter Ursachen
Leidet der Betroffene unter einem Reizdarm oder einem Reizmagen, so zielt die Behandlung vor allem darauf ab, die Beschwerden zu beseitigen: Dementsprechend spielt die Umstellung der Ernährung eine zentrale Rolle.
Hinzu kommt ausreichend Bewegung, die Vermeidung von Stress und der Einsatz verschiedener Entspannungstechniken wie zum Beispiel Autogenes Training oder Meditation. Von Fall zu Fall können Medikamente sowie eine Psychotherapie hilfreich sein.
Bei einer bakteriellen Überwucherung des Dünndarms bzw. einer Blindsack-Problematik erfolgt die Behandlung entsprechend den Ursachen. Nach Möglichkeit sollte eine operative Korrektur erfolgen, um die Kontinuität wiederherzustellen bzw. einen Blindsack zu korrigieren. Kann das Blindsacksyndrom auf diesem Wege nicht behoben werden, kommt eine Substitution des Vitamins B12 (Cobalamin) und bei Bedarf anderer fettlöslicher Vitamine in Frage.
Kann ein Darmverschluss als Ursache für den Meteorismus ausgemacht werden, wird das Hindernis möglichst schnell operativ entfernt. Die Therapie einer Darmlähmung erfolgt hingegen in den meisten Fällen ohne Operation durch Absaugen des Darminhalts, einem zeitweisen Nahrungsmittelverzicht, Antibiotika sowie dem Ersatz von Flüssigkeit und Salzen.
Achtung: Da sowohl ein Darmverschluss als auch eine Darmlähmung potenziell lebensgefährlich sind, muss die Behandlung in jedem Fall in der Klinik stattfinden.
Sollte Darmkrebs die Ursache sein, so gestaltet sich die Behandlung für jeden Patienten individuell und in Abhängigkeit von Größe und Lokalisation des Tumors sowie seiner Ausbreitung.
Als Behandlungsmethoden stehen derzeit unter anderem eine Operation, Chemo- und Strahlentherapie sowie eine Kombination von beiden (Radio-Chemotherapie) zur Verfügung. Ebenso werden die Immuntherapie oder physikalische Verfahren (Kryo-, Thermo-, Hochfrequenz- und Laserverfahren) eingesetzt.
Hausmittel gegen Blähbauch
Ein Gasbauch ist in vielen Fällen harmlos und auf die Ernährung und/oder unzureichende Bewegung zurückzuführen. Daher wird aus medizinischer Sicht häufig die Anwendung von Hausmitteln zur Linderung der Beschwerden empfohlen. Voraussetzung ist allerdings, dass bei weiteren Begleitsymptomen wie zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall immer zuerst ärztlicher Rat eingeholt wird, um mögliche Erkrankungen auszuschließen.
Ein wirksames Hausmittel bei Völlegefühl und aufgeblähtem Bauch sind vor allem Tees aus Kümmel, Anis und Fenchel sowie aus Pfefferminz und Melisse. Für die Zubereitung des Tees können die Kräuter entweder einzeln oder gemischt verwendet werden. Getrunken wird das fertige Heißgetränk am besten nach dem Essen bzw. sobald Beschwerden auftreten.
Rezept für Anistee:
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Wärme und Bauch-Massage verschaffen Linderung
Bei akuten Beschwerden hilft zusätzliche Wärme durch ein Körnerkissen oder eine Wärmflasche sowie die sanfte Massage des Bauches. Diese entspannt die Muskulatur im Bereich des Darms, wodurch fest sitzende Gase leichter abgehen und der Bauch wieder weich wird. Die Durchblutung der Verdauungsorgane wird verbessert und es entsteht ein angenehmes Wohlgefühl.
Anleitung für die Bauch-Selbst-Massage:
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Naturheilkunde bei aufgeblähtem Bauch
Alternativ oder ergänzend zu den schulmedizinischen Ansätzen finden sich in der Naturheilkunde und Alternativmedizin einige bewährte Behandlungsmethoden. Welche Methode im Einzelfall hilfreich und sinnvoll ist, sollte jedoch gründlich mit Spezialisten der jeweiligen Gebiete abgestimmt werden, um Nebenwirkungen und Risiken zu vermeiden.
Die Homöopathie bietet einige geeignete Mittel gegen Völlegefühl und Gasbauch. Zu den bekanntesten gehört „Nux vomica“ (Brechnuss), die zur Gattung der Strychnos-Pflanzen gehört und somit Strychnin enthält, welches in hohen Dosen giftig ist. In niedrigen Dosen wirkt Nux vomica jedoch harntreibend und verdauungsfördernd. Dementsprechend werden bei der homöopathischen Anwendung die getrockneten Samen der Brechnuss nur stark verdünnt eingesetzt.
Weitere bewährte Mittel aus dem Bereich der Homöopathie sind unter anderem Argentum nitricum, Carbo vegetabilis, Lycopodium und Colchicum. Die homöopathische Behandlung orientiert sich nicht nur an der Diagnose, sondern vor allem an der spezifischen Symptomatik des einzelnen Patienten. Daher sollten sich Betroffene in jedem Fall von einem Heilpraktiker beraten lassen – insbesondere in Hinblick auf die Potenzen.
Natürliche Heilmittel: Schüssler Salze und Schwedenkräuter
Schüßler-Salze werden in der Naturheilkunde häufig bei einem Blähbauch eingesetzt. In Frage kommen beispielsweise Natrium sulfuricum D6 (Nr. 10), welches in hohem Maße die Ausscheidungsprozesse fördert. Natrium phosphoricum D6 (Nr. 9) kurbelt unter anderem zahlreiche Stoffwechselprozesse an, die im Bauch wohltuend wirken.
Hinzu kommt Kalium chloratum D6 (Nr. 4): Dieses Salz hat einen ausgleichenden Effekt auf die Erregbarkeit von Nerven und Muskeln und kann dadurch eine gestörte Muskelarbeit des Verdauungstraktes wieder ausbalancieren. Auf diesem Wege wird einer Ansammlung von Gasen, Bauchschmerzen und Krämpfen entgegengewirkt.
Festsitzende Gase lassen sich mit Hilfe von Akupunktur in vielen Fällen sehr gut behandeln. Auch Akupressur verschafft oft eine Linderung der Beschwerden.Es empfiehlt sich, die entsprechenden Punkte zu lernen, um die Anwendung im Bedarfsfall selbst durchführen zu können. Durch eine Fußreflexzonen-Massage kann der Darm beruhigt und gleichzeitig angeregt werden. Diese Methode eignet sich ebenso zur Selbstbehandlung.
Ein bewährtes Hausmittel bei Blähungen und einem aufgedunsenen Bauch sind die so genannten „Schwedenkräuter“ (Schwedenbitter). Dabei handelt es sich um ein traditionelles Kräuterheilmittel, welches innerlich und äußerlich gegen eine Vielzahl von Beschwerden und Krankheiten zum Einsatz kommt.
Linderung durch Heilfasten und Entspannung
Weitere hilfreiche naturheilkundliche Verfahren bei einem aufgeblähten Bauch sind beispielsweise gezieltes Heilfasten und Darmsanierungen bzw. Darmreinigungen, wodurch der Wiederaufbau einer gesunden Darmflora erzielt wird.
Liegt den Beschwerden eine psychische Ursache zugrunde, bieten sich Hypnotherapie oder andere Entspannungstechniken zum Stressabbau wie Yoga, Meditation oder Progressive Muskelrelaxion an.
Mithilfe dieser Übungen können Betroffene Stressfaktoren reduzieren und lernen, Beschwerden aus eigener Kraft zu erkennen und zu bewältigen.
Ansatz der TCM: Stärkung des Milz-Qi
In der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird davon ausgegangen, dass ein Blähbauch auch Folge einer geschwächten Milz-Energie (Milz-Qi) sein kann. Diese geht wiederum beispielsweise auf falsche Nahrungsaufnahme (schnelles, unregelmäßiges Essen), zu viel Zucker, chronische Krankheiten oder psychische Belastungen zurück.
Dementsprechend konzentriert sich die TCM auf eine Stärkung des Milz-Qi. Dabei wird angenommen, dass die Milz trocken-warme Speisen liebt und daher zu viele kalte, feuchte und süße Speisen vermieden werden sollten.
Wichtig ist es, täglich etwa zur selben Zeit und vor allem in Ruhe zu essen. Dabei sollte nur so lange Nahrung aufgenommen werden, bis ein Sättigungsgefühl einsetzt. Neben der Ernährung ist im Sinne der TCM die Balance zwischen Körper und Seele eine Grundvoraussetzung für ein gesundes Milz-Qi. Dementsprechend empfiehlt es sich, bei einem Blähbauch durch Entspannungs- und Meditationsübungen für eine „starke Mitte“ zu sorgen.
Vorbeugung eines Blähbauchs
Bei einer verstärkten Anfälligkeit für Blähungen, helfen oft schon einfache Mittel, um Beschwerden vorzubeugen. Betroffene sollten bereits beim Kochen darauf achten, rohes Gemüse besser zu dünsten, da es in dieser Form meist sehr viel besser vertragen wird. In vielen Fällen zeigt sich die Zugabe von Kümmel oder Fenchelsamen als sinnvolle Vorbeuge-Maßnahme.
Generell ist es ratsam, sich für die Mahlzeiten immer genug Zeit zu nehmen. Wer gründlich kaut, aufhört zu essen, sobald er satt ist und darüber hinaus weitgehend auf Fett verzichtet, kann auf diesem Wege bereits effektiv einem Blähbauch entgegenwirken.
Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit gilt es, die entsprechenden Lebensmittel konsequent zu meiden. Generell ist ausreichendes Trinken wichtig, wobei am besten auf Getränke mit Kohlensäure oder Alkohol verzichtet und stattdessen zu stillem Wasser oder Kräutertee gegriffen wird. Bewegung spielt eine zentrale Rolle bei der Prävention.
Wer anfällig ist für Gasansammlungen, sollte jederzeit für ausreichend körperliche Aktivität sorgen. Dadurch wird vermeiden, dass der Verdauungsprozess ins Stocken gerät und sich unnötige Darmgase bilden können. (nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Jürgen Stein, Till Wehrmann: Funktionsdiagnostik in der Gastroenterologie, Springer Verlag, 2. Auflage 2006
- Johannes-Martin Hahn: Checkliste Innere Medizin, Thieme Verlag, 8. Auflage, 2018
- Deutsches Rotes Kreuz: Akute Erkrankungen der Bauchorgane, (Abruf 26.08.2019), DRK
- Anthony Fardet, Fanny Leenhardt, Delphine Lioger, Augustin Scalbert and Christian Rémésy: Parameters controlling the glycaemic response to breads, Nutrition Research Reviews, (Abruf 26.08.2019), Cambridge
- Silvani Verruck et al.: Dairy foods and positive impact on the consumer's health, Advances in food and nutrition research, (Abruf 26.08.2019), PubMed
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.