Auch Freizeitsportler sollten regelmäßig eine Herz-Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen
22.07.2013
Nicht selten verlaufen Herzkrankheiten zunächst unerkannt, bevor sie als akutes Ereignis in Form eines Herzinfarkts in Erscheinung treten. Für Freizeitsportler gelte hier unter bestimmten Bedingungen ein erhöhtes Risiko, berichtet der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) und rät daher auch Sportlern ihr Herz regelmäßig checken zu lassen.
„Herzinfarkte und sogar Todesfälle kommen immer wieder bei großen Sportveranstaltungen im Profibereich, aber auch bei Freizeitsportlern vor“, berichtet der BNK. Häufig bilde die eigentliche Ursache eine unerkannte Herzerkrankung, die im Zuge der körperlichen Belastung zu Tage trete. Eine regelmäßige ärztliche Überprüfung des Herzens könne hier Abhilfe schaffen und das Risiko akuter Ereignisse deutlich reduzieren, so die Mitteilung des BNK. Der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, stärker auf die Gefahr eines plötzlichen Herztodes beim Sport aufmerksam zu machen und gleichzeitig die Prävention zu verbessern.
Unentdeckte Herzkrankheiten die größten Gefahren im Breitensport
Bisher liegt der Fokus in der Sportmedizin eindeutig auf der Orthopädie, „die größten Gefahren, gerade im Breitensport, drohen jedoch bei unentdeckten Herzerkrankungen“, erläuterte der BNK-Bundesvorsitzende Dr. Norbert Smetak. Beispiele aus anderen Ländern hätten gezeigt, dass hier gezielte kardiologische Vorsorgeuntersuchungen (Herz-Vorsorgeuntersuchungen) die Rate der Zwischenfälle bei Sportereignissen drastisch senken können.Zu den möglichen unerkannten Erkrankungen des Herzens, die anschließend bei sportlicher Aktivität akute Beschwerden verursachen, zählen laut Aussage des Experten unter anderem Arterienverkalkungen der Herzkranzgefäße und die hiermit verbundene koronare Herzkrankheit. Hiervon seien insbesondere Menschen ab einem Alter von Mitte dreißig betroffen. Jüngeren zeigen indes häufiger eine krankhaft vergrößerte Herzmuskelmasse, welche bei körperlicher Belastung Probleme verursachen kann. Allgemein sei Sport auch bei Infektionen mit begleitendem Fieber ungeeignet.
Warnhinweise auf akute Herzbeschwerden beachten
Wer beim Sport ein Stechen in der Brust, Brustschmerzen beziehungsweise Thoraxschmerzen oder Herzschmerzen empfindet, sollte angesichts des drohenden Risikos ernsthafter Komplikationen seinem Körper dringend eine Pause gönnen und im Zweifelsfalls umgehend einen Notarzt alarmieren. Auch Herzstolpern oder allgemeinere Begleitsymptome wie Schwindel, Übelkeit und Erbrechen sind hier als Warnzeichen zu bewerten.
Richtig betriebener Sport die beste Vorbeugung gegen akute Herzbeschwerden
Dr. Susanne Berrisch-Rahmel, Leiterin der neue Arbeitsgruppe „Sport und Prävention“ des BNK erläuterte, dass die Risiken die Menschen jedoch keineswegs vom Sport abhalten sollten. Vielmehr sei ein wichtiges Ziel ihrer Arbeitsgruppe, die Menschen zum Sport zu bewegen., da richtig betriebener Sport – bei gleichzeitiger Einhaltung der Vorsorge – eine optimale Vorbeugung gegen Herz- und andere Erkrankungen bilde. (fp)
Bildnachweis: Dieter Schütz / pixelio.de
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