IGeL-Monitor: Bei Fersenschmerzen helfen Stoßwellen
30.09.2014
Fersenschmerzen können verschiedene Ursachen haben, daher variiert auch die Behandlung. In manchen Fällen kann eine Therapie mit heftigen Schallstößen Linderung bringen, wenn die Ferse anhaltend entzündet ist und schmerzt. Die Nebenwirkungen bei dieser Behandlung sind gering.
Stoßwellentherapie ist „tendenziell positiv“
Wenn die Sehnen durch eine Überlastung des Fußes anhaltend entzündet sind und schmerzen, kann eine Therapie mit heftigen Schallstößen Linderung bringen. Die Nebenwirkungen bei dieser Behandlung sind gering. Zu dieser Einschätzung kommt ein Wissenschaftler-Team vom IGeL-Monitor. Versicherte erhalten auf dem nicht-kommerziellen Internet-Portal wissenschaftlich fundierte Bewertungen zu sogenannten Selbstzahlerleistungen. Den Forschern zufolge schnitt die Stoßwellentherapie zwar beim Tennisarm „tendenziell negativ“ ab, wurde bei der Kalkschulter „unklar“ bewertet, doch erhielt beim Fersenschmerz mit und ohne Fersensporn das Urteil „tendenziell positiv“.
Fersenschmerzen können unter anderem dadurch entstehen, wenn der Fuß über längere Zeit stark belastet wird und sich die Sehnen an der Fußsohle im Bereich der Ferse entzünden. Wie es beim IgeL-Monitor heißt, treten solche Beschwerden relativ häufig auf, da auf dem Fuß enorme Kräfte lasten. Bereits bei Menschen mit normalem Gewicht muss die Sehnenplatte unter dem Fuß beim einfachen Gehen mit jedem Schritt 200 bis 300 Kilogramm aushalten, beim Joggen sind es noch deutlich mehr. Doch Faktoren wie Übergewicht oder Adipositas, das Tragen von Schuhen mit harten Absätzen oder Stöckelschuhen, Sporttraining sowie eine genetisch bedingte Verkürzung des Waden- oder Oberschenkelmuskels vergrößern die Problematik und können dazu führen, dass die Sehne dauerhaft überbelastet wird. Häufig kommen noch Achillessehnenschmerzen hinzu, gerade beim Sport. Da hinter Fersenschmerzen auch Erkrankungen, wie etwa Morbus Bechterew oder ein eingeklemmter Nerv stecken können, sollte die Ursache ärztlich genau abgeklärt werden.
Kassen zahlen nicht für die Behandlung
Bei der üblichen Behandlung ist vorgesehen, die Ferse zu entlasten, damit sich die Entzündung über Monate zurückbildet. Dafür bieten sich unter anderem durchblutungsfördernde Fußbäder an. Falls die Schmerzen nicht besser werden, bieten Orthopäden die Stoßwellentherapie an, bei der heftige Schallstöße die Heilung anregen sollen. Diese Therapie wird jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Den Patienten kostet diese Behandlung pro Sitzung zwischen 80 und mehreren Hundert Euro. Sie wird zwei- bis viermal wiederholt.
Stoßwellentherapie hat kaum Nebenwirkungen
Die positiven Auswirkungen einer Stoßwellentherapie werden auch durch wissenschaftliche Studien belegt. Demnach geht es etwa jedem zweiten Patienten nach einigen Wochen besser und hat deutlich weniger Schmerzen, wenn Schallwellen mit hoher Energie zur Behandlung eingesetzt werden. Zudem scheinen die Nebenwirkungen der kurzen, heftigen Schallstöße, wie Schmerzen, Schwellungen und Rötungen insgesamt gering zu sein und vergehen schnell wieder. Schwere Nebenwirkungen seien keine bekannt. Die Stoßwellentherapie wird noch bei zahlreichen weiteren Beschwerden, wie Kniescheibenschmerzen, Gesäßschmerzen oder Schulterstechen angewandt. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.