Verspannungen: Diese Fitness-Übungen im Büro können helfen
05.08.2014
Pochende Kopfschmerzen und Nackenverspannungen: Viele Menschen kennen solche Beschwerden nach einem langen Tag am Schreibtisch. Doch man kann dem vorbeugen. Wenn Beschäftigte im Büro regelmäßig ein paar Minuten opfern und Übungen machen, können sie ihren Feierabend entspannter genießen.
Körperliche Schmerzen durch Büroarbeit
Es ist klar, dass Büroarbeit verglichen mit einem Job auf der Baustelle körperlich nicht besonders anstrengend ist. Aber Beschwerden wie Kopfschmerzen oder ein steifer Nacken stellen sich auch bei Vielen ein, die den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzen. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Baua) hat laut einer dpa-Meldung ermittelt, dass acht von zehn (80 Prozent) Bildschirmarbeitern über körperliche Schmerzen klagen. Probleme bereiten vor allem der Rücken, Schultern, Kopf und Arme. Durch regelmäßige Übungen kann man den Schmerzen jedoch vorbeugen beziehungsweise diese lindern.
Übung gegen Rückenschmerzen
Nils Franke von der Gesundheitskasse AOK teilte mit, dass rund ein Viertel aller Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen seien. Der Osteopath und Physiotherapeut Michael Rau aus Ingolstadt empfiehlt folgende Übung im Sitzen, um Rückenschmerzen vorzubeugen: Die Arme werden über Kreuz an die Schultern gelegt, wobei sich die Ellenbogen berühren und gegen den Brustkorb drücken. Der Rücken wird gekrümmt und die Füße liegen flach auf den Boden. Der Oberkörper bewegt sich jetzt nach rechts in die eine Richtung, bis es nicht mehr weiter geht. Dabei sollten Mitarbeiter tief einatmen. Dann drehen sie sich beim Ausatmen wieder langsam nach links in die andere Richtung. „Diese Übung und alle weiteren können zehnmal an einem Arbeitstag wiederholt werden“, so Rau. Zuhause können zudem Rückenschmerzen Übungen auch im Liegen durchgeführt werden, wobei grundsätzlich dazu geraten wird, diese abzubrechen, sobald sie weitere Schmerzen verursachen.
Übung mit Handtuch gegen Beschwerden im Nackenbereich
Führt Büroarbeit dazu, dass Angestellte Probleme im Nackenbereich wie ein steifer Hals oder ein Stechen im Nacken bekommen, bietet sich ein Übung an, bei der ein kleines Handtuch an zwei Ecken festgehalten und mit der längeren Kante in den Nacken gelegt wird. Das Handtuch wird dann an den Wangenknochen entlang nach vorne gezogen, bis das Handtuch spannt. Die Hände ziehen jetzt nach oben und unten, wobei der Kopf der Bewegung folgt. Rau rät dazu, dass diese Übung mehrere Male wiederholt werden sollte, wobei die Position der Handtuchkante im Nacken variieren kann. Um die Muskulatur im Nackenbereich zu entspannen wird in der Naturheilkunde auch gelegentlich auf die sogenannte progressive Muskelrelaxation zurückgegriffen.
Augenflimmern und Mausarm
Gegen Augenflimmern oder müde und trübe Augen helfen alle Aktivitäten, die vom Bildschirm wegführen. Wie Prof. Ute Latza von der Baua erläuterte, könne dies etwa ein Gang zum Kopierer sein. Zudem helfe ein warmes Tuch, das einige Minuten auf die Augen gelegt wird. Des Weiteren können Mitarbeiter ihre Augen massieren indem sie die Finger auf die Augenhöhlen legen und mit ein wenig Druck um die Augen herum kreisen. Leiden Angestellte am Karpaltunnelsyndrom, im Volksmund Mausarm genannt, kommt es zu Beschwerden wie zu einem Kribbeln und Einschlafen der Händeund Handgelenkschmerzen. Wie Prof. Latza erklärte sei es vor allem wichtig, dass die Computermaus richtig rutscht und nicht stockt.
Übungen und Sport in der Freizeit
Es sei vielen Menschen nicht klar, dass die Ursache für den Schmerz meist aus der Halswirbelsäule kommt. Daher bietet sich folgende Übung, wahlweise im Sitzen oder im Stehen an: Während eine Hand sich im Becken abstützt, hängt die andere am Körper. Dann neigt sich der Kopf zu der Seite, auf der die Hand im Becken liegt. Nun beginnt die Bewegung: Die Schulter wird dabei mit dem anliegenden Arm senkrecht nach oben und wieder nach unten gezogen. Mitarbeiter ziehen die Schulter wieder hoch, sobald der Nerv in den ersten drei Fingern der Hand oder die Muskulatur am Hals kribbelt. Beschäftigten wird grundsätzlich dazu geraten, Übungen nicht nur im Büro, sondern auch in ihrer Freizeit auszuführen. Zudem wird empfohlen, in der Freizeit Sport zu betreiben, idealerweise rückenschonende Varianten wie Schwimmen, Radfahren oder Wandern. (ad)
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
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