Jeder Zehnte will während Fastenzeit 40 Tage lang verzichten
04.03.2014
Längst ist Fasten nicht mehr nur mit religiösem Glauben verbunden. Laut einer aktuellen Umfrage will jeder zehnte Erwachsene in Deutschland während der Fastenzeit auf etwas verzichten. Für den Großteil stehen dabei gesundheitliche Gründe im Vordergrund.
Gesundheitliche Gründe im Vordergrund
Während der Fastenzeit will mindestens jeder zehnte Erwachsene in Deutschland auf etwas verzichten. So haben 10 Prozent einen festen Fasten-Vorsatz und weitere neun Prozent spielen mit dem Gedanken, wieeine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ergab. Dabei seien gesundheitliche Gründe für 53 Prozent der Befragten wichtig. Aus Tradition oder aus religiösen Gründen wollen je 27 Prozent verzichten. Von den Fastenden wollen 74 Prozent auf Süßigkeiten, 52 Prozent auf Alkohol und sechs Prozent auf Sex verzichten. Die christliche Fastenzeit beginnt am morgigen Aschermittwoch und dauert 40 Tage lang bis Ostern.
Fasten hat in den meisten Religionen Tradition
Beim Fasten wird eine begrenzte Zeit auf bestimmte Nahrungsmittel wie etwa Fleisch oder Alkohol verzichtet. Die Gründe dafür können gesundheitlich, religiös oder sozial motiviert sein. Fasten hat in den meisten Religionen Tradition. Dabei geht es in der Regel nicht nur um den Verzicht auf Nahrung, sondern auch darum, Körper und Seele zu reinigen und einen Zustand innerer Ruhe herbeizuführen. Die christliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und ist eine Vorbereitung auf Ostern. Im islamischen Fastenmonat Ramadan verzichten Gläubige auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Und im Judentum wird am Fastentag Jom Kippur auf Essen, Trinken und Körperpflege verzichtet.
Heilfasten soll Krankheiten vorbeugen
Auch für die, die keine religiösen Motive haben, ist eine Zeit für gesundes Fasten und Entgiften ratsam. Dabei ist vor allem das Heilfasten zu nennen, ein anerkanntes Naturheilverfahren, das Krankheiten vorbeugen und heilen soll. Diese Methode erfolgt oft in speziellen Fastenkliniken unter ärztlicher Aufsicht. Im Allgemeinen dauert eine solche Kur zwei bis vier Wochen. Heilfasten kommt bei verschiedensten Erkrankungen zum Einsatz. So etwa bei Gelenkerkrankungen, Hauterkrankungen, Allergien, Infektneigung, Verdauungsstörungen, Übergewicht, Bluthochdruck oder Durchblutungsstörungen.
Verschiedene Methoden des Heilfastens
Als wohl populärste Methode des Heilfastens gilt die Buchinger Heilfastenkur, benannt nach ihrem Erfinder. Der Arzt Otto Buchinger (1878-1966) empfiehlt eine reine Trinkkur auf der Basis von Gemüsebrühe, Säften und Tees. Bei der Franz-Xaver-Mayr-Kur steht die Darmreinigung, unter anderem mit Hilfe von Glaubersalz, im Vordergrund. Und die ebenfalls nach ihrem Erfinder benannte Schroth-Kur setzt auf das Abwechseln von Trink- und Trockentagen. So ist dabei an den Trockentagen nur ein Liter Flüssigkeit erlaubt und an den Trinktagen zwei. Diese Methode ist Bestandteil zahlreicher europäischer Kurkliniken. Weitere Methoden sind das sogenannte Molkefasten oder das Heilfasten nach Hildegard von Bingen.
Fast alle können fasten
Fasten können grundsätzlich alle Menschen, die gesund sind und keine verschreibungspflichtigen Medikamente nehmen müssen. Allerdings sollten sich alle, die sich zum Fasten entschließen, vorher richtig informieren, da es auch Erkrankungen gibt, bei denen Fasten kontraproduktiv wirken kann. Für Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck oder metabolischem Syndrom sei Heilfasten sehr zu empfehlen. Und auch in der Naturheilkunde kommt Heilfasten zum Einsatz, etwa bei Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder bei allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen oder Asthma. (sb)
Bild: Rüdiger (Roger) Uwe Eichler / pixelio.de
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