Krankhafte Angst: Mindestens jeder Achte einmal im Leben betroffen
17.05.2014
Gründe zum Fürchten gibt es für viele Menschen genug: Schlangen, Spinnen oder schwindelerregenden Höhen. Solche Ängste können sich aber auch zu einer Krankheit entwickeln und dann bedarf es meist einer professionellen Therapie. Doch dafür muss die Störung erst einmal erkannt werden.
Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen
Menschen fürchten sich vor zahlreichen Dingen oder Umständen. Schlangen, Spinnen oder schwindelerregende Höhen sind nur einige Beispiel dafür. Eine solche Angst kann sich aber auch zu einer Krankheit entwickeln und dann brauchen die meisten Betroffenen eine professionelle Therapie. Im Verlauf seines Lebens leidet mindestens jeder achte Deutsche unter Angststörungen. Angaben der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) zufolge gehören diese Störungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen hierzulande. Wenn Ängste nicht therapiert werden, ziehen sich die Patienten häufig zurück und reduzieren ihre sozialen Kontakte. Außerdem steigt das Risiko für zusätzliche Erkrankungen wie etwa Depressionen. Um die Störung behandeln zu können, muss sie jedoch erst einmal erkannt werden.
Zahlreiche Symptome deuten auf Krankheit hin
Meist treten Angststörungen im frühen Erwachsenenalter auf. Symptome können beispielsweise Herzrasen, Beklemmung oder Schwindel sein. Bei manchen Störungen wie der Angst vor Spinnen, treten zudem körperliche Beschwerden auf, wie zitternde Hände und Beine, ein trockener Mund und Schweißausbrüche. Häufig beschrieben werden auch Ekelgefühle, die teilweise mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Außerdem empfinden Betroffene oft, dass sie einen Kloß im Hals haben oder ein Engegefühl im Brustraum, das von Atemnot und Hyperventilation begleitet werden kann.
Verschiedene Therapiemöglichkeiten
Wie Professor Borwin Bandelow von der DGPPN erläuterte, könnten Panikattacken, generalisierte Angst und soziale Phobien mit Hilfe von psychotherapeutischer Verfahren und Medikamenten vermindert oder völlig abgebaut werden. Eine Therapie helfe dabei, die Angst zu reduzieren und Betroffene würden zugleich Strategien zum Umgang mit der Angst lernen. Zudem haben sich bei der Behandlung von Ängsten tiefenpsychologische Verfahren, Verhaltenstherapien oder Therapien mit Hypnose bewährt. Da körperliche Symptome wie Herzrasen, Thoraxschmerzen oder Schwindel aber selten mit Angststörungen in Verbindung gebracht werden, würden diese oft nicht direkt erkannt und behandelt. Mangelndes Vertrauen in die eigene Stärke und das Gefühl von Ausgeliefertsein können weitere Hinweise auf die Erkrankung sein. (ad)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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