Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an starkem Übergewicht
10.06.2012
Laut einer Studie des Bundesgesundheitsministeriums leiden immer mehr Menschen in Deutschland an massivem Übergewicht. Die Autoren berichten, dass mittlerweile jeder vierte Übergewichtige von Fettsucht betroffen sei. Neben genetischen Dispositionen sind mangelnde Bewegung und ungesunde Ernährung die Hauptgründe für die Entwicklung von Adipositas.
Immer mehr Menschen leiden an extremem Übergewicht. Von Adipositas sprechen Mediziner, wenn Menschen den BMI-Wert von 30 kg/m2 überschreiten. Laut einer Studie des Gesundheitsministeriums leiden mittlerweile 25 Prozent der Übergewichtigen an starker Adipositas. Im Vergleich zu den Vorjahren habe laut Autoren die Zahl der adipösen Deutschen rasant zugenommen.
Rund 50 Prozent der Bevölkerung sei regelmäßig körperlich aktiv, berichtet der FOCUS vorab unter Berufung vorliegender Studiendaten. Allerdings nehme die Zahl der Patienten mit Adipositas stark zu, wie es hieß. Im Vergleich zu einer Erhebung aus dem Jahre 1998 sei aber der Gesamtanteil der Übergewichtigen in Deutschland gleich geblieben. So leiden 53 Prozent der Frauen und rund 68 Prozent der Männer an leichtem bis starkem Übergewicht. Allerdings würden aus der Gruppe der Übergewichtigen rund 25 Prozent einen Body-Mass-Index (BMI) von mehr als 30 aufweisen. Damit gelten die Betroffenen bereits als adipös. Im Jahre 1998 lag der Adipositas-Anteil bei den männlichen Deutschen noch bei 20 Prozent und bei den Frauen bei knapp 22 Prozent.
Wenig Bewegung und viel Essen
Hauptgrund für den stetigen Anstieg der Fettsucht sei „mangelnde Bewegung und eine überhöhte Kalorienzufuhr“. Während viele Menschen sich immer weniger sportlich betätigen, würden sie im Gegensatz dazu immer mehr essen, so das Resümee der Experten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt sich mindestens 2,5 Stunden pro Woche aktiv zu bewegen. Aktive Bewegung heißt, Schwimmen, Rad zufahren oder zu Joggen. Diesen Minimalwert erreichen allerdings laut Auswertung aber nur 25 Prozent der Männer und 15 Prozent der deutschen Frauen.
Zahl der Diabetiker stark gestiegen
Neben Herz-Kreislaufbeschwerden wie Bluthochdruck und Herzinfarkt ist Diabetes-Typ-II eine häufige Folgeerkrankung. Demnach leiden immer mehr Menschen an der chronischen Stoffwechselerkrankung. Laut Studie sei der Anteil der Diabetiker seit 1998 um 31,5 und bei den Frauen um 23 Prozent gestiegen. Damit avanciert Diabetes heute zu einer sogenannten Volkskrankheit, da nunmehr rund 7,1 Prozent der Männer und 7,5 Prozent der Frauen Diabetiker seien. Für die Studie wurden die Daten von mehr als 8000 Frauen und Männer in Deutschland ausgewertet. Ein ausführlicher Bericht wird in den kommenden Tagen erwartet. (sb)
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