Naturheilkunde: Triggerpunkt- Therapie
In den manuellen Behandlungsformen wie der Osteopathie, Manuellen Therapie (MT), manuellen Massage, dem Fasziendistorsionsmodell (FDM), der Physiotherapie und anderen kennt man sog. Triggerpunkte. Das Wort „Trigger“ stammt aus dem englischen und bedeutet „Auslöser“. Die Triggerpunkte sind von aussen spürbare Punkte innerhalb des Gewebes, die Schmerzen lokal und auch mit Ausstrahlungen bei Betroffenen auslösen können.
Triggerpunkte:
Triggerpunkte
Entdeckung der Triggerpunkte
Behandlung mit Triggerpunkten
Entdeckung der Triggerpunkte
Als Begründer der Trigggerpunkte und ihrer spezifischen Behandlung gelten die us- amerikanischen Ärzte Prof. Dr. Janet G. Travell (1901- 1997) und Prof. David G. Simons (1922- 2010). Prof. Dr. Travell war von 1960 bis 1965 die Ärztin des Weissen Hauses mit dem us- amerikanischen Präsidenten Kennedy, der unter anderem unter starken Rückenschmerzen litt. Es gibt auch eine interessant zu lesende Autobiographie von 1968 namens „Office Hours: Day and Night“, die leider bisher nur auf Englisch erschienen ist.
Behandlung mit Triggerpunkten
Travell und Simons haben ihre jahrelangen Erfahrungswerte 1983 in zwei unglaublich umfangreichen Büchern (Myofascial Pain and Dysfunction: The Trigger Point Manual) veröffentlicht. Dabei sind auch Studien zu Triggerpunkte und Schmerzzusammenhängen im menschlichen Organismus, Zusammenhänge zur Ernährung und zum Stoffwechsel, und zur Behandlung durch Therapeuten, durch den Patienten selbst, Eigenübungen, usw…
Erst 2005 wurde eine Studie durch den us- amerikanischen Forscher Jay Shah veröffentlicht, in der er einen kleinen Teil der Erfolge durch die Triggerpunktbehandlung erklären konnte. Er fand heraus, dass durch das Behandeln der Triggerpunkte sich der pH- Wert normalisierte (vorher lag eine Übersäuerung vor) und sich das Vorhandensein von entzündungs- und schmerzfördernden Substanzen wie der sogenannten Substance P (P= Pain) verringerte. Desweiteren sollen die Triggerpunkte nach neueren Studien wohl auch mit dem sympathischen Nervensystem zusammenhängen. Es wird auch angenommen, dass die Triggerpunkte die Muskel- und Faszienfasern verkürzen und so beim Bewegen Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen wie Nackenverspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen am Hinterkopf, Schulterschmerzen oder Steifheit im Rücken auslösen können.
Die Triggerpunkte werden heutzutage von den meisten Therapeuten durch Druck mit dem Daumen oder das sogenannte Dry Needling behandelt. Die Behandlungen mit lokalen Injektionen oder Eisspray konnten sich nicht so durchsetzen. (Thorsten Fischer, Heilpraktiker Osteopathie)
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Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.