Brennendes Gefühl im Mund kann auf verschiedene Erkrankungen hinweisen
Mundbrennen ist eine typische Begleiterscheinung des Verzehrs besonders scharfer Speisen und daher den meisten Menschen wohl bekannt. Doch kann das Brennen im Mund auch durch Erkrankungen bedingt werden, die eine durchaus ernsthafte gesundheitliche Bedrohung darstellen. Insbesondere bei wiederkehrenden Verlaufsformen sollte daher dringend eine ärztliche Überprüfung der Beschwerden erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
Mundbrennen: Die wichtigsten Fakten
- Symptomatik: Brennen auf Zunge, Zahnfleisch, Mundschleimhaut; kann nach Nahrungsaufnahme oder durch mechanische Reizungen auftreten.
- Ursachen: Mechanische Reizungen, Infektionen (bakteriell, viral, Pilze), Nährstoffmangel (z. B. Eisen), Allergien, toxische Substanzen, hormonelle Störungen.
- Diagnose: Klinische Untersuchung, Abstriche, Bluttests, Allergietests.
- Behandlung: Ursachenabhängig; Antibiotika, Antimykotika, Schmerzmittel, Hormonersatztherapie.
- Naturheilkunde: Entzündungshemmende Kräuter, wie Kamille, Salbei, und Teebaumöl.
- Hausmittel: Ausspülen mit Salzwasser, Aloe Vera-Gel, Verzicht auf scharfe Speisen.
Symptom Mundbrennen
Mundbrennen beschreibt ein schmerzhaftes Beschwerdebild, dass sich häufig auf den Bereich der Zunge konzentriert, jedoch auch das Zahnfleisch oder die Wangeninnenseite beziehungsweise die Mundschleimhaut allgemein betreffen kann.
Abhängig von der Ursache des brennenden Gefühls im Mund sind begleitend meist auffällige Veränderungen der Zunge, Wangen, des Rachens und des Zahnfleischs zu beobachten. Diese werden im Zusammenhang mit den entsprechenden Auslösern und deren Symptomen in den folgenden Abschnitten ausführlicher dargestellt.
Häufig tritt das Brennen verstärkt oder ausschließlich nach der Aufnahme bestimmter Speisen und Getränke auf, was zum Beispiel auf Verletzungen der Mundschleimhaut hinweisen oder Ausdruck einer allergischen Reaktion sein kann.
Auch mechanische Reizungen beispielsweise durch raues, trockenes Brot führen bei einigen Patienten zu einem verstärkten Brennen im Mund.
Mögliche Ursachen Brennen im Mund
Die Beschwerden können durch unterschiedlichste Faktoren bedingt werden. Dabei ist generell zwischen pathologischem Mundbrennen und der gewöhnlichen Reaktion auf scharfe oder heiße Speisen zu unterscheiden.
Zwar kann zum Beispiel das in Chilischoten enthaltene Capsaicin durchaus ein äußerst schmerzhaftes Brennen im Mund hervorrufen, doch ist dies nicht mit einem krankhaften Geschehen im Mundbereich verbunden.
Auch extrem heiße Getränke oder Speisen verursachen ein brennendes Gefühl im Mundbereich und können dort schlimmstenfalls sogar zu Verbrennungen führen. Dieser Umstand ist jedoch den meisten Menschen wohl bekannt und bedarf daher keiner näheren Erläuterung, zumal in derartigen Fällen ebenfalls keine Erkrankung zugrunde liegt. Allerdings kann das Mundbrennen durchaus Ausdruck einer ernsthafteren Krankheit sein.
Mechanische Reizungen als Auslöser des Mundbrennens
Häufige Ursache ist eine Mundschleimhautentzündung (Stomatitis) oder Zungenentzündung (Glossitis) infolge mechanischer Reizungen, wie zum Beispiel durch schlecht sitzende Zahnprothesen oder durch auffällige Verhaltensmuster, wie das Kauen auf der eigenen Wange, das Reiben der Zunge an der Zahnkante oder Zähneknirschen.
Ein neuer Zahnersatz führt mitunter zu mechanischen Reizungen der Mundschleimhaut und auf diese Weise zu deutlich spürbarem Mundbrennen. Mangelnde Zahnpflege und der anschließende Karies sind ebenfalls als mögliche Ursachen für mechanische Reizungen und entsprechende Entzündungen der Zunge und Mundschleimhaut zu nennen.
Die winzigen Verletzungen, welche sich im Zuge der mechanischen Belastung entstehen, bilden die Basis für entzündliche Prozesse und insbesondere bei Kontakt mit salzigen oder säurehaltigen Nahrungsmitteln zeigt sich ein heftiges Brennen im Mund.
Wird die Ursache der mechanischen Reizung nicht behoben, kann dieses eine Art chronischen Verlauf annehmen, da ein Abheilen der geschädigten Mundschleimhaut durch die ständige Belastung nicht möglich ist.
Infektionen der Mundschleimhaut
Mundbrennen ist häufiger auch im Zusammenhang mit bakteriellen, mykogenen oder viralen Infektionen der Mundschleimhaut oder Zunge zu beobachten. So ist beispielsweise die Mundfäule, ausgelöst durch Herpesviren der Gattung Herpes Simplex als möglicher Auslöser der Beschwerden bekannt.
Mundfäule wird in der Regel begleitet von hohem Fieber im Anfangsstadium der Erkrankung, sowie einer deutlich erkennbaren Entzündung und Schwellung des Zahnfleisches. Diese ist nicht selten bereits mit anhaltenden leichten Schmerzen verbunden.
Die Entzündung kann im weiteren Krankheitsverlauf auch auf den Gaumen, die Mundschleimhaut der Wangeninnenseite und die Zunge übergehen. Begleitend bilden sich kleine Bläschen und sogenannten Aphten, wobei die Schmerzen deutlich zunehmen.
Insbesondere die Entzündung der sogenannten Zungenwärzchen (Papillen) ist in der Regel mit einem starkem Mund- beziehungsweise Zungenbrennen verbunden. Die Papillen erscheinen aufgrund der Entzündung weißlich beziehungsweise die Zunge wirkt belegt.
Begleitend weisen die Betroffenen bei Mundfäule häufig eine Schwellung der Halslymphknoten und einen unangenehmen Mundgeruch auf. Das Mundbrennen wird bei einer Infektion mit Herpes-Simplex-Viren durch den Kontakt mit Nahrungsmitteln meist deutlich verstärkt, so dass die Betroffene erhebliche Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme haben.
Eine der verbreiteten Mykosen (Pilzinfektionen), die eine Entzündung der Mundschleimhaut mit entsprechendem Brennen im Mund hervorrufen, ist die Infektion mit Candida albicans.
Das Krankheitsbild wird auch als Soor oder Mundsoor bezeichnet und ist durch entzündliche Prozesse im Mundraum gekennzeichnet, ohne dass sich begleitendes Fieber zeigt. Auch können die Hautveränderungen im Mundinnenraum weniger dramatisch ausfallen, als beispielsweise bei der Mundfäule.
Letztendlich bleiben sich die Symptome der viralen, bakteriellen und mykogenen Infektionen jedoch ähnlich und so ist auch bei den Mykosen mit sichtbaren Veränderungen der Mundschleimhaut im Bereich des Zahnfleischs, der Zunge und der Wangeninnenseite zu rechnen.
Toxische Einflüsse
Verschiedene giftige Substanzen sind ebenfalls als potentielle Auslöser in Erwägung zu ziehen, wobei zwischen langfristigen und kurzfristigen Schädigungen zu unterscheiden ist. Beispielsweise führen Alkohol und Tabakkonsum mit der Zeit oftmals zu einer Entzündung der Mundschleimhaut, die anschließend entsprechendes Mundbrennen verursacht.
Bei anderen toxischen Substanzen wie zum Beispiel bei dem Herbizid Paraquat und den Extrakten toxischer Pflanzen (aus Rizinusstauden gewonnenes Rizin; das Gift des Knolligen Hahnenfußes) ist das brennende Gefühl im Mund indes Ausdruck einer akuten Vergiftung.
Begleitend sind bei entsprechenden Vergiftungen Beschwerden wie krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Schwindel zu verzeichnen. In selteneren Fällen kommt es zu Herzrasen, Herzklopfen, Kurzatmigkeit sowie Schädigungen der Nieren und Leber.
Möglich sind bei einer Paraquat-Vergiftung Schmerzen in der Lunge. Ein Rizin-Vergiftung verursacht darüber hinaus neben dem Mundbrennen häufig hohes Fieber und Erbrechen mit Blutrückständen sowie Schädigungen des Magens und Darms. Schlimmstenfalls droht ein Kreislaufkollaps oder gar der Tod.
Mundbrennen als Mangelerscheinung
Brennen im Mund ist vermehrt bei Personen mit Eisenmangel, Nicotinamid- und Folsäure-Mangel oder einem Mangel an Vitamin-B12 zu beobachten. Hier treten begleitend häufig relativ unspezifische Symptome wie eine verringerte Leistungsfähigkeit, Konzentrationsstörungen, chronische Müdigkeit oder Schwindel auf. Eingerissene Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden), brüchige Nägel und ein diffuser Haarausfall sind weitere mögliche Folgen bei Eisenmangel.
Darüber hinaus leiden Personen mit Vitamin-B12- oder Eisenmangel häufiger an einer Blutarmut (Eisenmangelanämie, perniziöse Anämie), die ihrerseits Beschwerden wie Kopfschmerzen, Ohrensausen, Sehstörungen und kurzfristige Bewusstlosigkeit mit sich bringen kann.
Im Mundbereich wird bei Eisen- und Vitamin-B12-Mangel vor allem die Zunge in Mitleidenschaft gezogen. Sie ist in ihrem Erscheinungsbild meist deutlich verändert, da im Verlauf der Erkrankung die Papillen zunehmend absterben, was eine glatte Oberfläche der Zunge – auch als Lackzunge bezeichnet – zur Folge hat.
Vitamin-B12-Mangel bringt unter Umständen Begleitsymptome auf neurologischer Ebene mit sich, die zum Beispiel als Missempfindungen beziehungsweise Kribbeln in den Gliedern, Koordinationsstörungen oder gar Lähmungen in Erscheinung treten.
Allgemeine Infektionskrankheiten
Bei den allgemeinen Infektionskrankheiten, die unter Umständen ebenfalls von Mund- beziehungsweise Zungenbrennen begleitet werden, ist vor allem Scharlach zu erwähnen.
Typisch für die durch Streptokokken verursachte Infektionserkrankung ist eine sogenannte Himbeerzunge. Nachdem sich der anfängliche weiße Zungenbelag gelöst hat, erscheint die Zunge dunkelrot mit deutlich hervorgehobenen Geschmacksknospen.
Weitere häufige Symptome bei einer Scharlach-Erkrankung sind Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost und heftige Halsschmerzen, verursacht durch eine Entzündung des Rachenraums.
Am Körper der Betroffenen zeigt sich meist ein starker juckender Hautausschlag, der aufgrund seines besonderen Erscheinungsbildes als relativ eindeutiger Hinweis auf eine Scharlach-Erkrankung gilt.
Organkrankheiten mit Auswirkung auf den Stoffwechsel
Schwere Schädigungen der Leber in Form einer Leberzirrhose zeigen sich unter anderem durch Veränderungen im Mund beziehungsweise auf der Zunge.
Die mit der Leberzirrhose verbundenen Beeinträchtigungen des Stoffwechsel verursachen eine Atrophie der Zungenpapillen, die anschließend zu einem glatten Erscheinungsbild der Zungenoberfläche (Lackzunge) führt und ein schmerzhaftes Brennen mit sich bringen kann.
Die Lackzunge gilt neben den Mundwinkelrhagaden, Spider-Naevi (rötlich geäderte Gefäßknötchen), Rötungen der Handinnenflächen, der gelblichen Verfärbung der Haut (Ikterus) und einem deutlich geschwollenen Bauch (aufgrund von Aszites beziehungsweise Flüssigkeitsansammlungen) als eines der typischen Zeichen für eine Leberzirrhose.
Hinzu können eher unspezifische Beschwerden wie Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen oder Müdigkeit kommen.
Als weitere mögliche Ursache des Mundbrennens sind hormonelle Beeinträchtigungen in Folge einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zu nennen. Der Mangel an Schilddrüsenhormonen führt zu Missempfindungen auf der Zunge, die sich als Mundbrennen bemerkbar machen können.
Andere Beschwerden, die im Zusammenhang mit einer Unterfunktion der Schilddrüse auftreten, sind Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Verstopfung und psychische Beeinträchtigungen in Form von depressiven Stimmungen.
Des Weiteren droht ein sogenanntes Myxödem, das eine flächige Schwellung der Haut – meist im Bereich der Gliedmaßen – beschreibt. Das Myxödem kann schlimmstenfalls ein sogenanntes Myxödem-Koma zur Folge haben.
Warnzeichen sind neben den Veränderungen des Hautbildes ein deutliches Absacken der Herzfrequenz, niedriger Blutdruck, eine verringerte Körpertemperatur und Beeinträchtigungen der Reflexe.
Weitere Ursachen für Mundbrennen
Hautkrankheiten wie die sogenannte Knötchenflechte (Lichen ruber planus) können unter Umständen auch die Mundschleimhaut befallen (Lichen ruber mucosae) und auf diese Weise ein Brennen im Mund auslösen. Zudem sind bei einigen Menschen anatomische Besonderheiten der Mundschleimhaut-Struktur zu erkennen, die das Auftreten einer Entzündung und des hiermit verbundenen Mundbrennens begünstigen.
Erkrankungen der Speicheldrüsen, wie beispielsweise das sogenannte Sjögren-Syndrom, zu einer anhaltenden Mundtrockenheit führen, die ihrerseits unter Umständen ein verstärktes Brennen auf der Zunge mit sich bringt.
Die aufsteigende Magensäure bei einem Magensäurereflux (kurz
Reflux) bedingt ebenfalls mitunter Reizungen der Mundschleimhaut, die ein schmerzhaftes Mundbrennen hervorrufen können.
Einige Personen mit Lebensmittelallergie empfinden bei Aufnahme der Allergene ein unangenehmes Kribbeln bis Brennen auf der Zunge beziehungsweise der Mundschleimhaut. Dies wird meist begleitet von Schwellungen der Schleimhäute und Zunge, sowie erheblichen Beschwerden bei der Verdauung der entsprechenden Lebensmittel.
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind typische Folgen. Auch können sich Hautirritationen wie ein heftig juckender Hautausschlag zeigen. Unter Umständen kommen Atembeschwerden hinzu. Schlimmstenfalls droht ein sogenannter anaphylaktischer Schock.
Auch die Einnahme bestimmter Arzneimittel (zum Beispiel ACE-Hemmer oder Trizyklische Antidepressiva) wird in Verbindung mit einem brennenden Gefühl im Mund beziehungsweise auf der Zunge gebracht, wobei hier eine allergische Reaktion auf die Inhaltsstoffe der Medikamente als maßgebliche Ursache der Beschwerden gilt.
Bei der Behandlung von Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich mittels Strahlentherapie sind indes die unmittelbaren Schädigungen der Schleimhautstrukturen durch die Bestrahlung oftmals Anlass für ein anschließendes Mundbrennen.
Gelegentlich ist das unangenehme Gefühl im Bereich von Mund und Zunge außerdem bei Frauen im Zusammenhang mit den hormonellen Veränderungen während der Menopause zu beobachten.
Einen weiteren möglichen Auslöser für die Beschwerden bildet das Kawasaki Syndrom. Diese durch eine akute Entzündung der Blutgefäße gekennzeichnete Erkrankung wird in der Regel von Fieber, Veränderungen der Mundschleimhaut und Zunge, einer Bindehautentzündung, Hautausschlag und selteneren von Symptomen wie beispielsweise einer Lymphknotenschwellung begleitet.
Als mögliche weitere Begleitsymptome beim Kawasaki-Syndrom sind Beeinträchtigungen der Atemwege wie Husten und Schnupfen, Gelenkschmerzen und potenziell lebensbedrohliche Herzbeschwerden, wie eine Entzündung des Herzmuskels oder der Herzkranzgefäße, zu beobachten.
Diagnosestellung
Ein Blick in die Mundhöhle liefert meist bereits relativ eindeutige Hinweise auf ein möglicherweise vorliegendes krankhaftes Geschehen als Auslöser des Mundbrennens. Häufig zeigen sich deutlich sichtbare weißliche Beläge, Rötungen oder Schwellungen. Auch Aphten sind als kleine weißliche, rot umrandete Gewebeverletzungen zu erkennen.
Das Messen der Körpertemperatur kann darüber hinaus darauf hinweisen, ob eine mechanische Reizung oder ein infektiöses Geschehen die Ursache ist. Die richtige Einschätzung der begleitenden Symptome ist insbesondere beim Nachweis von Erkrankungen wie Scharlach, Mundfäule oder dem Kawasaki-Syndrom von entscheidender Bedeutung.
Laboruntersuchungen eines Abstrichs der Mundschleimhaut oder Zunge dienen dem Nachweis von viralen, bakteriellen und mykogenen Infektionen. Eine Blutuntersuchung deckt möglicherweise vorliegenden Eisenmangel oder Vitaminmangel auf. Auch eine Schädigung der Leber und eine Schilddrüsenunterfunktion lassen sich anhand des Blutbildes nachweisen.
Eine gründliche Zahnkontrolle auf Karies, Zahnstein und Parodontose kann zur Diagnose der Ursachen des Mundbrennens beitragen. Im Zweifelsfall wird die Entnahme einer Gewebeprobe durchgeführt, um die Auslöser der Beschwerden eindeutig zu bestimmen. Bei Verdacht auf eine Lebensmittelallergie, bietet sich zudem ein Allergietest an.
Behandlung von Mundbrennen
Entsprechend den verschiedenen Ursachen kann sich das therapeutische Vorgehen deutlich unterscheiden.
So ist bei mechanischen Reizungen vor allem eine Vermeidung der anhaltenden Belastung vorgesehen. Dies erfolgt zum Beispiel im Falle schlecht sitzender Zahnprothesen mittels einer Korrektur der verwendeten Prothesen oder bei Karies mittels einer Zahnsanierung.
Ist ein Tick, wie das Kauen auf der Wange der Auslöser, verspricht eine psychotherapeutische Behandlung Besserung.
Bakterielle Infektionen der Mundschleimhaut lassen sich in der Regel mit Hilfe von Antibiotika relativ erfolgreich therapieren. Dies gilt auch für Erkrankungen an Scharlach, gegen die meist auf Penicillin zurückgegriffen wird. Pilzinfektionen der Mundschleimhaut oder Zunge werden indes mit Hilfe sogenannter Antimykotika therapiert.
Bei viralen Infektionen der Mundschleimhaut, wie beispielsweise der Mundfäule, ist eine ursächliche Behandlung hingegen in der Regel nicht möglich und die Therapie konzentriert sich stattdessen vor allem auf die Linderung der Symptome.
Hier kommen Schmerzmittel zur Vermeidung des Mundbrennens und unter Umständen auch fiebersenkende Arzneien zum Einsatz. Sogenannte Virostatika, wie beispielsweise Aciclovir, können nach ärztlichem Ermessen ebenfalls zur Behandlung der viralen Ursachen des Mundbrennens Anwendung finden. Ihr Einsatz ist bei viralen Infektionen der Mundschleimhaut jedoch nicht unumstritten.
Liegt eine Erkrankung an Lichen ruber planus zugrunde, bleibt Kortison bis heute in der Schulmedizin das Mittel der Wahl, wobei eine orale Behandlung mittels der Einnahme von Kortisontabletten erfolgt.
Bei einem Zusammenhang der Beschwerden mit einer Schilddrüsenunterfunktion wird durch eine Verabreichung von Schilddrüsenhormonen das Stoffwechselgleichgewicht wieder hergestellt. Allerdings lässt sich auf diesem Wege die Beeinträchtigung des Organs nicht beheben und die Betroffenen müssen im Zweifelsfall ihr Leben lang Medikamente einnehmen.
Ein Leberleiden bedarf in jedem Fall der Meidung sämtlicher leberschädigender Substanzen (beispielsweise Arzneien, Alkohol), um eine weitere Verschlechterung des Organzustandes zu verhindern. Doch sind die Schädigungen des Organs im späteren Krankheitsstadium irreversibel und es bleibt unter Umständen eine Lebertransplantation als letzte Option.
Sind allergische Reaktionen oder toxische Einflüsse Ursache des Mundbrennens, ist vor allem ein weiterer Kontakt mit den Auslösern dringend zu vermeiden. Auf diese Weise sollte auch das erneute Auftreten der Beschwerden verhindert und eine baldige Abheilung ermöglicht werden.
Die Behandlung des Kawasaki-Syndroms erfolgt meist auf medikamentöser Ebene mittels Immunglobulinen, Acetylsalicylsäure oder auch kortisonähnliche Arzneien und erfordert in der Regel einen stationären Aufenthalt, um mögliche lebensbedrohliche Beeinträchtigungen der Herzfunktion frühzeitig zu erkennen.
Allgemein empfiehlt sich bei den meisten Ursachen eine gewisse Umstellung der Ernährung auf wenig gewürzte, milde Nahrungsmittel mit weicher Konsistenz, um zusätzliche Reizungen der Mundschleimhaut zu vermeiden. Trockene, raue Speisen, besonders heiße und scharfe Gerichte sowie stark saure Lebensmittel sind ungeeignet.
Kühle Getränke idealerweise in Form von kaltem Kamillentee können indes begleitend zur Therapie für Linderung sorgen. Auch bietet die Ernährungsumstellung bei einem vorliegenden Eisen- oder Vitaminmangel eine gute Option den Mangel durch die richtige Auswahl der Lebensmittel zu beheben, so dass den Betroffenen die Einnahme entsprechender Eisen- beziehungsweise Vitaminpräparate unter Umständen erspart bleibt.
Spezielle Maßnahmen zur Mundhygiene wie der Einsatz von Mundspülungen, Gels oder Mundsprays sind abhängig von dem Krankheitsbild, das den Beschwerden zugrunde liegt, mitunter ebenfalls durchaus empfehlenswert. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Bakterienbelastung im Mund zumindest kurzfristig deutlich reduzieren. Allerdings ist von einer Eigentherapie mittels derartiger Präparate dringend abzuraten.
Naturheilkunde bei Mundbrennen
Die naturheilkundliche Behandlung bei Brennen im Mund ist grundsätzlich ebenfalls an den Ursachen der Beschwerden auszurichten, allerdings versprechen einige pflanzenheilkundliche Wirkstoffe auch eine allgemeine Linderung der Beschwerden.
So wird beispielsweise Tee aus Kamille, Salbei, und Pfefferminze bei entzündlichen Geschehen im Mund generell eine positive Wirkung zugeschrieben. Eine Reduzierung der Schmerzempfindlichkeit der Mundschleimhaut und damit des Mundbrennens allgemein soll Lindenblütentee, Tee aus Malvenblättern und Eibischwurzeltee entfalten.
Gegen Entzündungen der Mundschleimhaut und Zunge nutzt die Naturheilkunde unter anderem Marum verum als homöopathisches Mittel. Auch wird dem Auftragen von Myrrhentinktur eine positive Wirkung gegen Zungenentzündungen (Glossitis) zugeschrieben. Extrakte aus Myrrhe, Kamille, Salbei und Pfefferminze können als Mundspülung zum Einsatz kommen.
Aus dem Bereich der Schüssler-Salz-Therapie, werden vor allem die Schüssler Salze Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) und Nr. 4 (Kalium chloratum) gegen eine Stomatitis oder Glossitis eingesetzt.
Da bei entzündliche Geschehen im Mund oftmals ein Zusammenhang mit einer allgemeinen Übersäuerung des Organismus vermutet wird, bieten sich aus naturheilkundlicher Sicht auch Verfahren zur Wiederherstellung des Gleichgewichts im Säure-Basen-Haushalt an.
Bei wiederkehrenden bakteriellen oder mykogenen Infektionen der Mundschleimhaut können Maßnahmen, die das Immunsystem stärken, angebracht sein. Welche Methode dabei zum Aufbau der körpereigenen Abwehrkräfte genutzt wird, sollte von den individuellen Anforderungen der Betroffenen abhängig gemacht werden. Eine vielversprechende Wirkung wird zum Beispiel der Eigenbluttherapie oder der Darmsanierung zugeschrieben. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- David F. Murchison: Mundbrennen (Orale Dysästhesie), MSD Manual, (Abruf 28.08.2019), MSD
- Jochen Jackowski et al.: Diagnostik und Therapieoptionen von Aphthen und aphthoiden Läsionen der Mund- und Rachenschleimhaut, S2k-Leitlinie (Langversion), Interdisziplinärer Arbeitskreis Oralpathologie und Oralmedizin (AKOPOM), Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG), Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), (Abruf 28.08.2019), AWMF
- David F. Murchison: Stomatitis (Orale Mukositis), MSD Manual, (Abruf 28.08.2019), MSD
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.