Brustbrennen: Brennen in der Brust
Tritt ein Brennen in der Brust auf, entsteht bei vielen Menschen ein ungutes Gefühl und die Angst vor einer ernsthaften Erkrankung wie einem Herzinfarkt. Dies kann theoretisch der Fall sein, weshalb gerade bei anhaltenden Schmerzen linksseitig und parallel auftretenden Symptomen wie Atemnot, Brustenge, Kaltschweißigkeit und Übelkeit immer so schnell wie möglich ein Arzt gerufen werden sollte. Häufiger entstehen brennende Schmerzen im Brustbereich jedoch durch andere Ursachen wie zum Beispiel Nervenirritationen, Muskelverspannungen oder eine Rippenprellung.
Inhaltsverzeichnis
Das Brennen kann beispielsweise ein Hinweis auf Asthma bronchiale, eine akute Bronchitis oder eine Lungenentzündung sein. Bei Frauen kommt zudem eine gutartige Veränderung des Brustdrüsengewebes in Frage. Sind vor allem die Brustwarzen betroffen, liegt häufig eine Entzündung der Brustdrüse vor, welche zum Beispiel infolge einer falschen Stilltechnik entstehen kann. Hat der Arzt eine Diagnose gestellt, kann die Behandlung des Brennens ganz unterschiedlich ausfallen und je nach Ursache verschiedenste Verfahren, Medikamente oder bewährte Hausmittel umfassen.
Brennen in der Brust bei Frauen
Eine relativ häufige Ursache für brennende, ziehende oder stechende Schmerzen in der weiblichen Brust ist eine so genannte Mastopathie, bei der es sich um eine gutartige Veränderung des Brustdrüsengewebes handelt. In den meisten Fällen wird diese durch hormonelle Schwankungen bzw. einen Östrogenüberschuss ausgelöst, wodurch normalerweise Frauen während der Geschlechtsreife bis zum Beginn der Wechseljahre betroffen sind, besonders häufig im Alter zwischen 35 und 55 Jahren.
Neben dem kommen andere hormonelle Erkrankungen wie zum Beispiel eine Schilddrüsenfunktionsstörung (Schilddrüsenunterfunktion oder Schilddrüsenüberfunktion) als Auslöser in Betracht.
In Abhängigkeit der Gewebeveränderungen werden medizinisch verschiedene Formen der Mastopathie unterschieden. Wachsen vor allem die Drüsenzellen besonders stark und geben dementsprechend vermehrt Flüssigkeit ab, bilden sich oft viele kleine flüssigkeitsgefüllte Drüsenläppchen, die auch als „Zysten“ bezeichnet werden („zystische Mastopathie”).
Ist hingegen vor allem das Bindegewebe von übermäßigem Wachstum betroffen, wird von einer „fibrösen Mastopathie” gesprochen, am häufigsten tritt jedoch eine Kombination aus beiden Formen auf („fibrös-zystische Mastopathie”). Insgesamt ist davon auszugehen, dass etwa jede zweite Frau zwischen 35 und 55 Jahren mehr oder weniger ausgeprägt von solchen Veränderungen der Brust betroffen ist, wodurch die Mastopathie die häufigste gutartige Brustdrüsenerkrankung der Frau darstellt.
Typisches Symptom ist das Anschwellen beider Brüste einige Tage vor Einsetzen der Periode, wobei die Brust zugleich sehr empfindlich ist. Hinzu kommen meist ein verstärktes Spannungsgefühl und/oder Schmerzen, die von vielen Frauen als ziehend oder stechend beschrieben werden. Häufig tritt ein Gefühl auf, „als ob die Brust innerlich brennt“. Im Normalfall sind die Beschwerden in der zweiten Hälfte des Zyklus am stärksten, während sie mit Einsetzen der Periode meist wieder zurückgehen.
Haben sich im Rahmen der Mastopathie Zysten gebildet, lassen sich diese zyklusabhängig oft als körnige Verhärtungen bzw. Knoten ertasten, die häufig druckempfindlich sind. In selteneren Fällen tritt darüber hinaus eine geringe Menge weißlich-trüber Flüssigkeit aus der Brustwarze (Mamille) heraus, zudem kann es in Ausnahmen zu Entzündungszeichen wie Rötungen, Schwellungen und Überwärmung kommen.
Generell ist es für eine Mastopathie typisch, dass die Symptome in den meisten Fällen beidseitig und im oberen Bereich der Brust auftreten. Dabei können die Beschwerden von Fall zu Fall unterschiedlich stark sein, sodass manche Frauen gar keine Anzeichen bemerken und der Befund eher zufällig bei einer Untersuchung gestellt wird.
Da eine Veränderung des Brustdrüsengewebes normalerweise milde verläuft, bedarf sie in den meisten Fällen keiner Therapie, treten stärkere Beschwerden auf, ist eine Linderung z.B. durch Medikamente möglich. Liegt eine ausgeprägte Form der Mastopathie vor, sollte aufgrund des leicht erhöhten Brustkrebsrisikos eine engmaschige mammographische Kontrolle der Brust erfolgen, gerade wenn es in der Familie bereits Fälle von Brustkrebs gibt und die Veränderung vor dem 40. Lebensjahr auftritt.
Brennen in der Brustwarze
Tritt das Brennen vor allem in der Brustwarze auf, kann eine so genannte Mastitis vorliegen, bei der es sich um eine Entzündung der weiblichen bzw. seltener auch der männlichen Brustdrüse bzw. Milchdrüse (griechisch: „Mastos“) handelt. In den meisten Fällen entwickelt sich eine Mastitis bei stillenden Frauen etwa zwei bis vier Wochen nach der Geburt (Mastitis puerperalis), außerhalb des Wochenbettes entsteht die Entzündung hingegen eher selten (Mastitis non puerperalis).
Ist die Brustdrüse entzündet, kommt es typischerweise zu Fieber und starken Schmerzen im Bereich der Brustwarze, die in den meisten Fällen nur auf einer Seite auftreten und als ziehend, brennend oder in Form von Stechen in der Brust wahrgenommen werden. Diese ist infolge der Entzündung normalerweise gerötet, geschwollen und überwärmt, wobei die Symptome bei einer Mastitis non-puerperalis meist weniger ausgeprägt sind als bei einer Mastitis puerperalis.
In schwereren Fällen kann sich ein Abszess bilden. Verläuft die Entzündung chronisch, ist die Entstehung so genannter Fisteln möglich, womit eine röhrenförmige Verbindung zwischen einem Hohlorgan und einem anderen Organ bzw. der Körperoberfläche gemeint ist.
Für eine Brustdrüsenentzündung kommen verschiedenen Ursachen in Betracht, wobei es sich bei der häufigen Mastitis puerperalis in den meisten Fällen um eine bakterielle Infektion mit Staphylokokken oder Streptokokken handelt. Diese gelangen über kleine Hautverletzungen („Schrunden“) der Brustwarze in den Körper, wobei der Weg der Bakterien meist aus dem Nasen-Rachenraum von Mutter, Vater etc. in den des Babys und schließlich über das Stillen in die Brustwarze verläuft.
Eine Entzündung der Brustdrüse außerhalb der Stillzeit kann durch eine Infektion mit Bakterien auftreten, häufig treffen diese jedoch auf einen idealen Nährboden in Form von Sekret, welches z.B. durch die Überproduktion des Hormons Prolaktin vermehrt produziert wird und sich in den Milchkanälen staut. Eine Mastitis non-puerperalis kann auch im Zusammenhang mit einer anderen, meist chronisch verlaufenden Erkrankung auftreten. Beispiele sind hier Tuberkulose, Syphilis oder eine Pilzinfektion.
Vorbeugung von Brustentzündung
Um einer Brustentzündung vorzubeugen, ist vor allem eine gute Stilltechnik sinnvoll, welche Frauen durch ihre Hebamme oder eine spezielle Stillberatung erlernen können. Wichtig ist unter anderem, dass die Brustwarzen vor dem Füttern des Kindes gründlich mit Wasser gereinigt werden und das Mutter und Kind während des Stillens eine bequeme Position einnehmen. Der Säugling sollte beim Trinken nicht nur die Brustwarze selbst, sondern auch die gleichfarbige Umrandung dieser (Warzenvorhof) in den Mund nehmen, damit der für den Milchfluss nötige Unterdruck zwischen Mundöffnung und Gaumen entstehen kann. Ist dies nicht der Fall, wird die Brustwarze schnell wund und rissig, dementsprechend sollte das Baby dann noch ein mal von der Brust gelöst und erneut angelegt werden.
Neben dem empfiehlt der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), zur Vermeidung einer Brustentzündung das Baby in den ersten drei Tagen nach der Geburt jeweils nur maximal fünf Minuten pro Stillmahlzeit trinken zu lassen. Nach dieser Gewöhnungsphase könnte die Zeit jedoch auf 10 bis 15 Minuten ausgeweitet werden. Wichtig ist, dass das Kind während des Stillens möglichst nicht mit der Brustwarze im Mund einschläft, denn dadurch steigt das Risiko für kleine Risse, wodurch Krankheitserreger wiederum leichter in den Körper gelangen. Zusätzlich können die Brustwarzen vor den sogenannten „Schrunden“ geschützt werden, indem die Frau diese in der Anfangszeit nach dem Stillen so oft wie möglich an der Luft trocknen lässt.
Brennen in der Brust beim Husten
Als Ursache für brennende Schmerzen kommen Erkrankungen der Lunge oder des Brust- und Lungenfells in Betracht. Die Beschwerden meist atemabhängig, hinzu kommen in vielen Fällen weitere Symptome wie Atemnot oder Husten.
Tritt das Brennen beim Husten auf, kommt beispielsweise eine akute Bronchitis als Ursache in Frage, welche zu den häufigsten Erkrankungen der Atemwege zählt. Bei dieser handelt es sich um eine Entzündung der Bronchialschleimhäute, wobei es sich bei den Bronchien um die Fortsetzung der Luftröhre (Trachea) handelt. Hauptsymptome sind ein starker, zu Beginn meist trockener, „bellender“ bzw. rasselnder Husten, welcher mit brennenden, ziehenden Schmerzen in der Brust einhergeht.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung löst sich der trockene Husten, wodurch sich in den Atemwegen Schleim bildet, der als so genannter „Auswurf“ abgehustet werden kann („produktiver Husten“). Es können weitere typische Erkältungsbeschwerden wie Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Schnupfen, Halsweh oder Fieber auftreten.
Verursacht wird die akute Bronchitis in den meisten Fällen von Viren, Bakterien sind hingegen nur selten der Auslöser und greifen – wenn überhaupt – meist nur eine bereits geschwächte Bronchialschleimhaut an (Sekundärinfektion). In seltenen Fällen (z.B. bei immungeschwächten Patienten) kann die Erkrankung durch einen Pilzbefall der Atemwege hervorgerufen werden, als weitere Risikofaktoren gelten reizende Stoffe wie Staub, Gase oder Tabakrauch.
Erkranken jüngere, gesunde bzw. generell immunstarke Menschen an einer Bronchitis, heilt diese normalerweise in etwa sieben bis zehn Tagen ohne weitere Folgen aus. In anderen Fällen, vor allem bei älteren und abwehrgeschwächten Menschen, kann sie hingegen weit länger andauern und zu Komplikationen wie einer Lungenentzündung führen, außerdem besteht die Gefahr, dass sich aus der akuten eine chronische Bronchitis entwickelt.
Auslöser für die brennenden Brustschmerzen beim Husten können weiterhin Ursachen wie eine Rippenfell- bzw. Brustfellentzündung (Pleuritis) oder Erkrankungen der Atemwege und Lunge wie Asthma bronchiale, eine Lungenentzündung oder Lungenkrebs sein.
Ursache Lungenembolie
Denkbar ist eine Lungenembolie, bei der es sich um einen plötzlichen Verschluss einer Lungenarterie handelt, welcher in den meisten Fällen durch ein eingeschwemmtes Blutgerinnsel entsteht. Je nach dem, wie groß das Gerinnsel ist und wo der Verschluss auftritt, kann eine Lungenembolie ganz unterschiedliche Beschwerden auslösen und in einigen Fällen sogar einen symptomlosen Verlauf nehmen. Möglich sind beispielsweise eine plötzliche Atemnot, Herzrasen (Tachykardie), Thoraxschmerzen, die sich beim Einatmen verstärken sowie Schweißausbrüche, Bluthusten, Beklemmungsgefühle und Ohnmacht.
Häufig sind die Symptome jedoch flüchtig und uneindeutig, denn während teilweise nur einzelne Symptome auftreten, zeigt sich bei anderen Patienten wiederum eine Kombination aus mehreren Beschwerden. Besteht der Verdacht auf eine Embolie, sollte jedoch in jedem Fall sofort ein Notarzt gerufen werden, denn diese kann schnell lebensbedrohlich werden und muss dementsprechend sofort behandelt werden.
Brennen in der linken Brust
Ein starkes Brennen auf der linken Seite hinter dem Brustbein kann Anzeichen eines Herzinfarkts sein. Typisch ist in diesem Fall, dass die Brustschmerzen über mehrere Minuten anhalten und in auch in andere Bereiche des Körpers wie z.B. Arme, Oberbauch oder den Kiefer ausstrahlen.
Mit den Schmerzen geht meist ein massives Engegefühl im Bereich des Herzens bzw. Druck auf der Brust einher. Ebenso ist es möglich, dass sich ein Infarkt allein durch unspezifische Symptome wie Übelkeit und Erbrechen, Schweißausbrüche, Gesichtsblässe, Atemnot und Oberbauchschmerzen bemerkbar macht. Dementsprechend sollte bei den ersten Anzeichen in jedem Fall immer sofort der Notruf unter 112 abgesetzt werden, um einen Infarkt rechtzeitig zu erkennen und lebensgefährliche Folgen wie ein Kammerflimmern verhindern zu können.
Ähnliche Symptome wie bei einem Herzinfarkt können durch die Koronare Herzkrankheit (KHK) hervorgerufen werden, Bei dieser handelt es sich um eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels, welche infolge verengter Herzkranzgefäße entsteht. Charakteristische Symptome für die KHK sind ein Engegefühl in der Brust (Angina pectoris) sowie Schmerzen bzw. ein Brennen hinter dem Brustbein, welches bis in die Arme, Fingerspitzen, Schultern, den Hals oder die Zähne ausstrahlen können.
Kommt es zu einem Angina-pectoris-Anfall treten oft kalter Schweiß und Gesichtsblässe auf, in vielen Fällen kommt es darüber hinaus zu Atemnot, Angst und einer verminderten Leistungsfähigkeit. Typischerweise werden die Schmerzen durch körperliche oder seelische Belastung ausgelöst und bleiben normalerweise nur für wenige Minuten bestehen. Endet die Belastung, gehen die Beschwerden wieder zurück. Ist die KHK schon weiter fortgeschritten, können diese auch in Ruhe auftreten.
Weitere mögliche Gründe für Brennen in der linken Brust sind eine Herzbeutelentzündung (Perikarditis), eine Herzklappenerkrankung, Bluthochdruck oder eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis). Hier sind in etwa jedem zweiten Fall Viren der Auslöser für die chronisch entzündlichen Prozesse am Herzen, häufig geht der Myokarditis dementsprechend ein grippaler Infekt oder eine Durchfallerkrankung voraus.
Brustbrennen nach dem Essen
Das so genannte Sodbrennen stellt eine häufige Ursache dar. Damit ist ein vom Oberbauch aufsteigendes brennendes und schmerzhaftes Gefühl hinter dem Brustbein gemeint, welches häufig bis in den Hals-/ Rachenbereich ausstrahlt. Hinzu kommt meist ein saures Aufstoßen sowie ein starkes Druck- und Völlegefühl, teilweise kommt es zu Magendruck, Krämpfen und einem Kloß im Hals.
Für die Beschwerden kommen vielfältige Auslöser in Betracht, häufig besteht ein enger Zusammenhang mit den Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Dementsprechend tritt das Brennen in der Brust oft nach dem Verzehr von Nahrungsmitteln und Getränken auf, welche die Magensäureproduktion ankurbeln, wie zum Beispiel fetthaltiges, saures oder scharfes Essen, Schokolade, pfefferminzhaltige Speisen, Fruchtsäfte, Kakao, Kaffee, Schwarztee und Alkohol.
Wer beim Essen zu hastig schlingt, riskiert Probleme bei der Weiterleitung des Speisebreis. Zu enge Kleidung kann sich negativ auf die Verdauung auswirken, indem der Mageninhalt wieder nach oben gedrückt und schließlich ein Reflux (Rückfluss) ausgelöst wird.
Hinzu kommen weitere Risikofaktoren wie Stress und seelische Anspannung, schädliche Substanzen wie Nikotin und Übergewicht, welche häufig für Magenprobleme und Sodbrennen sorgen.
Während der Schwangerschaft kommt es häufig dazu, dass es hinter dem Brustbein „brennt“ und das Essen „sauer aufstößt“. Grund hierfür sind die hormonellen Veränderungen in dieser Zeit, durch welche der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre entspannt wird und Magensäure folglich zurück in die Speiseröhre fließen kann. Verstärkt werden die Beschwerden oft durch die wachsende Gebärmutter, welche immer stärker auf den Magen drückt und diesen immer weiter einengt.
Weitere mögliche Auslöser sind bestimmte Medikamente (Psychopharmaka etc.), eine Magenschleimhautentzündung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, ein Reizmagen oder Ausbuchtungen der Speiseröhrenwand (Speiseröhrendivertikel). Tritt der Reflux häufiger bzw. regelmäßig auf, kann dies ein Hinweis auf die so genannte „gastroösophageale Refluxkrankheit“ (GERD) sein, welche durch eine Funktionsstörung des unteren Schließmuskels der Speiseröhre ausgelöst und häufig mit einer Speiseröhrenentzündung einhergeht.
Weitere Ursachen
Für ein brennendes Gefühl im Bereich der Brust kommen eine Reihe weiterer, relativ „harmlose“ Ursachen wie Muskelkater, Nervenirritationen (Interkostalneuralgie) oder Muskelverspannungen in Betracht, wobei die dadurch hervorgerufenen Schmerzen oft durch bestimmte Bewegungen oder Körperhaltungen stärker werden bzw. nachlassen. Wirbelblockaden sowie eine Fraktur oder Prellung der Rippen können zu einem Brennen im Brustkorb führen, ebenso wie in selteneren Fällen das so genannte „Tietze-Syndrom“, welches durch eine druckschmerzhafte Schwellung der Knorpelansätze im Bereich des Brustbeins bzw. der Rippen gekennzeichnet ist.
Nicht selten verbergen sich hinter den Beschwerden psychische Ursachen wie Stress, Ängste, Anspannung, Konflikte, eine Depression oder eine so genannte Herzneurose. Bei dieser handelt es sich um eine hypochondrische Störung, die durch eine panikartige Angst vor einer unerkannten Herzerkrankung charakterisiert ist.
Behandlung bei Brennen im Brustbereich
Die Beschwerden können sowohl relativ „harmlose“ Ursachen wie z.B. Verspannungen oder Nervenirritationen haben, aber auch Hinweis auf eine ernsthafte bzw. lebensbedrohliche Erkrankung der Lunge oder des Herzens wie z.B. eine Lungenembolie oder einen Herzinfarkt sein. Dementsprechend sollte bei einem brennenden Gefühl im Brustbereich in jedem Fall immer vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht bzw. ein Notarzt gerufen werden, insbesondere wenn parallel Symptome wie Atemnot, Brustenge, Übelkeit, Blässe und/oder Schweißausbrüche auftreten.
Die Behandlung erfolgt nach der Diagnose durch den Arzt in Abhängigkeit der Ursache und kann dementsprechend ganz unterschiedliche Maßnahmen und Verfahren beinhalten. Liegt beispielsweise eine leichte akute Bronchitis vor, ist normalerweise keine medikamentöse Therapie erforderlich. Stattdessen sollte unter anderem auf körperliche Schonung und ausreichendes Trinken geachtet werden, um den Genesungsprozess zu unterstützen.
Hilfreich können Hausmittel gegen Husten wie ein Tee aus Schlüsselblumen oder Inhalationen mit Kamille oder Salz sein. Ein heißes Bad wirkt sehr wohltuend – hierfür sollte der Patient jedoch unbedingt fieberfrei sein. Sind die Beschwerden stärker, können nach Bedarf Schmerzmittel sowie schleimlösende oder hustenstillende Arzneimittel zum Einsatz kommen. Liegt eine bakterielle Infektion vor, werden normalerweise Antibiotika notwendig.
Könnte der brennende Schmerz Anzeichen für eine Brustentzündung (Mastitis) sein, sollte ebenfalls unbedingt schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden, denn nur eine frühzeitige Therapie kann verhindern, dass sich eitrige Abszesse bilden. Handelt es sich um eine Mastitis non-puerperalis ohne Abszess, können je nach Ursache Medikamente zur Hemmung der Prolaktinproduktion, Antibiotika oder Entzündungshemmer eingesetzt werden.
Hat sich bereits eine umkapselte Eiteransammlung gebildet, wird diese normalerweise operativ aufgeschnitten und der Eiter entfernt. In manchen Fällen ist eine OP z.B. bei chronischen Entzündungsherden oder einer Fistel notwendig. Wichtig sind hier außerdem die Kühlung (z.B. durch Eisbeutel oder Quarkwickel) der betroffenen Brust und ein gut sitzender, passender Büstenhalter. Besteht eine andere Grunderkrankung wie Tuberkulose oder ein Pilzbefall, ist natürlich die Behandlung dieser unabdingbar.
Hausmittel bei Sodbrennen
Bei Sodbrennen erfolgt die Therapie entsprechend der Ursache und dem Schweregrad der Beschwerden, dementsprechend sollte zunächst immer ein Arzt aufgesucht werden, um ernstere Gründe für den Reflux ausschließen zu können.
In vielen Fällen lassen sich leichtere Beschwerden schon durch die Umstellung bestimmter Ernährungsgewohnheiten ändern, indem insgesamt bewusster gegessen und auf einige Lebensmittel ganz verzichtet wird. Dies gilt zum Beisiel für besonders fettige Speisen, scharfe Gewürze, Kaffee, schwarzen Tee, Schokolade, Kakao, stark säurehaltige Zitrusfrüchte, Knoblauch oder Pfefferminze, da durch diese Lebensmittel die die Bildung von Magensäure angeregt und die Spannung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen gesenkt wird.
Alkohol und Nikotin sollten vermieden werden, ebenso wie sehr spätes, üppiges Essen, damit der Magen die Mahlzeit schon vor dem Zubettgehen verdauen und die Nahrung nicht mehr in die Speiseröhre zurückfließen kann. Tritt der Reflux auch im Liegen auf, ist es oft hilfreich, mit leicht erhöhtem Oberkörper (durch zusätzliches Kopfkissen o.ä.) zu schlafen, um ein Aufsteigen der Magensäure zu verhindern.
Bewährt haben sich verschiedene Hausmittel bei Sodbrennen, wie beispielsweise Haferschleim, Kartoffelsaft oder das langsame Kauen von Nüssen.
Wirkungsvoll kann eine so genannte „Rollkur“ mit Kamille sein. Für diese wird zunächst ein Tee aus zwei Teelöffeln echten Kamillenblüten und ca. 300 ml Wasser aufgebrüht, den man etwa fünf bis zehn Minuten ziehen lässt. Anschließend werden einige Schlucke des Tees getrunken und sich dann auf den Rücken gelegt, nach etwa fünf Minuten werden erneut einige Schlucke genommen und sich dann auf die rechte Seite gedreht. Danach wird zunächst in die Bauchlage und dann auf die linke Seite gewechselt, mit dem Ziel, die Magenschleimhaut mit möglichst viel Kamillentee zu benetzen. (nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Victor F. Tapson: Lungenembolie (LE), MSD Manual, (Abruf 04.09.2019), MSD
- Bernhard Uhl: Gynäkologie und Geburtshilfe compact, Thieme Verlag, 6. Auflage, 2017
- Julie S. Moldenhauer: Mastitis, MSD Manual, (Abruf 04.09.2019), MSD
- Herbert Koop et al.: S2k-Leitlinie 021/013 Gastroösophageale Refluxkrankheit, Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), (Abruf 04.09.2019), AWMF
- National Organization for Rare Disorders (NORD): Tietze Syndrome (Abruf: 04.09.2019), rarediseases
Wichtiger Hinweis:
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